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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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Nero einen Boxhieb in die Seite. Er legte die Karten auf den Tisch, als Ray mit dem nächsten Zug gewann. „Ich hab dir schon mal gesagt, lass die Sprüche“, meinte Nero an Mark gewandt, in einem nicht ernst gemeinten strengen Tonfall. Sein Kumpel nahm ihn daraufhin in den Schwitzkasten und zerwühlte ihm die Haare. „Ach du Penner, lass mich los“, knurrte Nero, woraufhin Mark weitermachte. Von den anderen ernteten sie Gelächter.

    „Dass zum Thema erwachsen“, vernahm er Blairs Stimme. Derweil versuchte Nero, aus Marks Griff zu entkommen.

    „Die beiden darf man keine zwei Minuten nebeneinandersitzen lassen. Selbst auf der Bühne machen sie nur Quatsch“, fügte Zeno hinzu. Ray lachte.

    „Einmal habe ich es mitbekommen“, meinte er dann. Nero rang weiterhin mit Mark. Mit einem Ellenbogenstoß in die Rippen ließ sein Kumpel von ihm ab. „Wo denn?“, fragte Nero um Atem ringend, die Haare aus dem Gesicht streichend. Ray zuckte die Schulter.

    „Im ´Trash`.“

    „Da habe ich dem Idioten Schleim über den Kopf gekippt, oder?“

    „Ja. Der Mist spritzte bis in die erste Reihe. War ekelhaft“, meinte Ray.

    „Auf wie vielen Konzerten warst du?“

    „Auf dreien.“

    „Und beim Letzten hast du Nero kennengelernt. Wie war das … alle guten Dinge sind drei.“ Mark grinste breit, woraufhin Nero die Augen verdrehte und dem Kerl einen Schlag auf den Hinterkopf gab. „Und das soll bekanntlich das Denkvermögen erhöhen“, fügte er trocken hinzu, sodass alle anfingen zu lachen.

    Sie gaben weiterhin abwechselnd Anekdoten zum Besten, während die Zeit rasend verstrich. Kurz nach acht Uhr morgens erreichten sie die Hauptstadt. Sie fuhren direkt nach Berlin Mitte, zum Club, in dem sie abends spielen würden. Den Aufbau der Bühne und den Soundcheck mussten sie im Vorfeld machen. Durch den dichten Berufsverkehr kamen sie nur langsam voran. Sie passierten die Straße des 17. Juli, kamen an der Gold Else vorbei und konnten das Brandenburger Tor sehen. Nero war bereits einige Male in Berlin gewesen, sodass ihn diese Sehenswürdigkeiten nicht reizten. Stattdessen suchte er seine Sachen zusammen und zog sich an. Er hoffte, dass alles sprichwörtlich glatt über die Bühne ging.

    Nach einer knappen halben Stunde erreichten sie den Club. Es war ein altes Gebäude eines ehemaligen Güterrangierbahnhofes. ´Silvermind` hatte im vergangenen Jahr bereits einmal in dem Laden gespielt. Nero kannte die Kapazitäten, des Clubs. Zudem war die Kulisse gut, sodass er bewusst hier hatte spielen wollen.

    „Jetzt wird’s ernst, Ray“, meinte Nero mit einem Blick über die Schulter. Der Kleine stand hinter ihm, zog seine Jacke an.

    „Werde ich es überleben?“

    „Vielleicht. Wenn du in meiner Nähe bleibst“, feixte Nero. Ray schüttelte belustigt den Kopf.

    „Ich glaube nicht.“ ´Du bist gefährlicher` schien in dessen grauen Augen zu stehen. Nero schnalzte mit der Zunge. „Wird schon. Mal sehen, was du gleich machen kannst. Aufbauen wird nicht gehen.“

    „Ich lerne gut vom Zusehen“, meinte Ray und lächelte ihn mit Schalk an. Nero schnaubte amüsiert. „War klar.“

    Damit gingen sie aus dem Bus und traten zu den anderen.

    ***

    Nero stand vor dem Spiegel in dem kleinen Aufenthaltsraum hinter der Bühne. Mit spezieller Farbe graute er seine Haare an. Er trug eine schwarze Lederhose und ein zerschnittenes, mit dunklen Schmierflecken versehendes Muskelshirt. Ein Nietengürtel hing quer über seinen Oberschenkeln, zudem hatte er schwarze Boots mit vielen silbernen Schnallen an.

    Die Haare schließlich eingefärbt und teilweise auftoupiert, machte er sich an die Schminke. Mit Eyeliner zeichnete er ein Tribal über die rechte Gesichtshälfte, schwärzte die Augen mit Kajal. Nero war eine gute Stunde damit beschäftigt, in der Hoffnung, dass später nichts verlaufen würde. In der Zeit hatten sich die anderen ebenfalls fertiggemacht, trugen auffällige, überwiegend schwarze Kleidung.

    Nero warf Ray einen Blick zu. Der Kleine war in den letzten Stunden ruhiger geworden, zudem schien er ein wenig blass zu sein. Wie Nero hatte er sich ein Tribal auf eine Gesichtshälfte gemalt, trug eine schwarze, mit diversen Taschen und Schnallen versehende Weste, dazu ebenfalls eine Lederhose. Die blauen Haare lagen ihm offen auf den Schultern. Gerade half er Blair beim Schminken. Bis auf die Blässe schien Ray in Ordnung zu sein. Doch Nero ließ sich davon nicht täuschen. Als Ray mit dem Keyboarder fertig war, trat

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