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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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gesorgt?“

    „Deiner Annahme nach sicherlich nicht.“

    „Jungs, beruhigt euch!“, zischte Mark genervt. „Ihr geilt euch an etwas auf, das vollkommen idiotisch ist.“

    „Schick die beiden zwei Stunden in den Bus und warte, Mark“, warf Zeno ein, der gelangweilt kaute. „Entweder schlagen sie sich die Köpfe ein oder sie kriegen es auf die Reihe. Egal wer was oder zu wem gesagt hat, für uns drei steht fest, dass wir euch beide brauchen. Also kommt mir nachher niemand mit dem Mist, dass einer die Band verlässt. Ray, ich kenne dich ein wenig, besonders du solltest dich angesprochen fühlen“, ergänzte der Drummer.

    „Das ist kindisch!“, gab Nero angesäuert von sich.

    „Nein, das was ihr macht, das ist kindisch. Jetzt geht in den Bus“, beharrte Mark. Ray stand mit einem Schulterzucken auf. Wenn die anderen der Meinung waren, dass ihnen das etwas bringen würde, machte er es. Wobei er keineswegs davon überzeugt war. Hinter sich hörte er Nero weiter diskutieren. Ray stieg in das Fahrzeug und machte es sich in seinem Schlafabteil bequem. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, blickte er an die Decke des Busses. Er wusste nicht, warum die Situation zwischen Nero und ihm wieder eskaliert war, konnte nicht nachvollziehen, warum der ihm solch eine Szene machte. Ray vermutete, dass mehr hinter diesem Verhalten steckte, als Nero zugeben wollte. Nach ein paar Minuten sah er diesen im Eingang auftauchen, mit grimmigem Gesichtsausdruck.

    „Ich schaue auf die Uhr. Zwei Stunden und nicht länger“, meinte er in die Richtung der anderen gewandt, dann schloss sich die hydraulische Tür.

    „Muss ja unerträglich sein, dich mit mir in einem geschlossenen Raum zu befinden“, gab Ray spitz von sich. Nero warf ihm einen tödlichen Blick zu. Ohne ein weiteres Wort legte er sich auf der anderen Seite des Busses in ein Bett. Ray starrte wieder an die Decke. Nach dem, was vorgefallen war, würde er sicherlich nicht den ersten Schritt machen, um ein Gespräch zu beginnen. Er war sich seiner Fehler bewusst, hatte letztlich Einsicht gezeigt. Jetzt war Nero dran.

    Gefühlte zehn Stunden vergingen in eisigem Schweigen, in dem Ray sich fragte, wo die umgängliche Seite Neros geblieben war, die er im Park hatte kennenlernen dürfen.

    „Ray?“, brummte Nero irgendwann in die Stille.

    „Ja.“

    „Fang an.“

    „Wieso?“

    „Ich würde es verschlimmern.“

    Ray warf ihm einen Blick von der Seite zu. Der Kerl starrte an die Decke. Genau das hatte er nicht gewollt, den Anfang machen. Letztlich gab er sich einen Ruck. Die Dinge, die zwischen ihnen standen, mussten sie auf irgendeine Weise klären.

    „Du weißt, dass ich nicht gewollt habe, dass wegen mir irgendetwas abgesagt wird. Ich hatte an die Band gedacht. Dir habe ich nichts erzählt, weil ich wusste, dass du Nägel mit Köpfen machen würdest. Dass es letztlich so gekommen ist, habe ich nicht geplant.“

    „Mir fällt es schwer, das einzusehen.“

    „Was?“

    „Dass du vorrangig an die Band gedacht hast.“

    „Warum?“

    „Weil ich das Gleiche mit meinem Bruder durch habe. Mittlerweile ist Neo ein menschliches Wrack. Es hat bei ihm genauso angefangen.“

    „Ich bin nicht dein Bruder“, meinte Ray, der von dem Gesagten überrascht war. Allerdings erklärte das, warum Nero ihm den Satz an dem besagten Abend an den Kopf geschmissen hatte. Der Kerl machte sich Sorgen, ob der es zugeben wollte oder nicht.

    „Ich weiß. Das versuche ich mir vor Augen zu halten. Irgendwann hatte ich Neo nicht mehr an der Oberfläche halten können. Er ist in die Tiefe gesunken, im Sumpf gelandet. Das Bandleben hat ihn kaputtgemacht. Ich habe seinen Zerfall zu spät bemerkt.“

    „Was hat das mit mir zu tun?“, fragte Ray ernst, der den Zusammenhang nicht verstand. Ray hatte keineswegs die Absicht, sich aufzugeben oder selbst zu zerstören, wie es Neo getan hatte. Wie Nero auf den Gedanken kam, war ihm schleierhaft.

    „Ich will nicht, dass dir dasselbe widerfährt“, meinte dieser emotionslos, hart.

    „Und da denkst du, dass du es damit verhinderst, wenn du mir Abneigung entgegen bringst? Kein kluger Schachzug.“

    „Ich war wütend auf dich.“

    „Das kann ich nachvollziehen. Aber ich bin nicht scharf darauf, der Prellbock für deine Launen zu sein. Jeder hat Dämonen, mit denen er umgehen muss.“

    „Ich weiß. Ich habe überreagiert. Mir war deine Absicht bereits erklärt worden, bevor wir uns stritten.“

    „Wie das?“

    „Blair. Er hat mir

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