Silvermind (German Edition)
konnten.
„Mitspielen lasst ihr mich nicht, oder?“, grinste Ray in die Runde. Von Mark erntete er ein Schnauben.
„Du kannst mir helfen. Ansonsten hast du Spielverbot.“ Zeno lachte und klopfte dem Bassisten auf die Schulter. „Harter Schicksalsschlag, immer zu verlieren, was?“
„Leck mich. Also, was ist Ray-Boy?“
„Ne, lass mal. Ich spiele gerne für mich.“
„Gute Entscheidung“, pflichtete Zeno ihm bei. Mark fluchte. „Ihr seid alle Kameradenschweine. Aber ich habe meinen Stolz und gehe erhobenen Hauptes unter“, gab er inbrünstig von sich. Lachend lehnte sich Ray zurück. Er beobachtete den Spielverlauf, unterhielt sich mit den Jungs und half ab und an Blair, ganz zu Marks Missmut. Irgendwann stieß Nero zu ihnen und beteiligte sich am Spiel. Die Zeit zog ins Land, während sie sich amüsierten, Faxen machten und darüber spekulierten, wie das Konzert im ´Alten Schlachthof` laufen würde. Nach einer weiteren halben Stunde kam ein Angestellter des Hotels zu ihnen.
„Ihre Zimmer wären bezugsfertig. Sie sind in einem Trakt untergebracht. Leider konnten wir Ihnen keine nebeneinanderliegenden Räume geben. Ich bitte um Verzeihung.“ Nero stand auf und nahm die Schlüssel entgegen. Aus dem Augenwinkel konnte Ray sehen, wie der die Brauen zusammenzog.
„Das ist ein Raum zu wenig.“
„Nein, Ihre Buchung war auf diese Zimmer“, meinte der Angestellte und nahm kaum merklich Abstand von Nero.
„Kann nicht sein … okay, egal, haben Sie noch eines frei?“
„Wir sind restlos ausgebucht. Tut mir leid.“ Der Angestellte verabschiedete sich daraufhin, was Nero mit den Zähnen knirschen ließ.
„Das Personal war auch mal kompetenter“, meinte er und drehte sich zu ihnen um. „Jungs, Zimmerteilung. Wir haben drei Räume. Ein Einzelzimmer und zwei mit Doppelbetten. Wer geht wohin?“ Nero warf einen Blick in die Runde. Ray zuckte mit den Schultern. Ihm war es egal, mit wem er in einem Zimmer schlief. Hauptsache, er bekam ein Bett.
„Alte Verteilung“, schlug Mark vor. Ray sah ihn fragend an. „Blair hat immer das Einzelzimmer genommen“, richtete Mark an ihn. „Nero und Neo ein Doppelzimmer und Zeno mit mir eines.“
„Das heißt, ich soll mit Nero in einen Raum?“, hakte Ray nach. Mark nickte. Ray warf dem Leader einen Blick zu. „Überleben wir das?“
„Vielleicht“, meinte Nero und sah ihn unter gesenkten Lidern an. Die Gefahr, die in dessen Augen loderte, war für Ray fast greifbar.
„Alle einverstanden?“, richtete Mark in die Runde. Ray wandte sich von Nero ab. Er wusste nicht, was er von dieser Verteilung halten sollte, machte sich allerdings keine weiteren Gedanken darüber. Nachdem niemand protestierte, brachen sie auf und gingen zum Bus, um das Gepäck zu holen. Ray schulterte seine Tasche und folgte anschließend Nero in die erste Etage.
„Welche Nummer haben wir?“, erkundigte er sich, als sie im Flur waren. Der Gang verfügte über gut zwanzig Türen.
„69. Merke sie dir gut“, meinte Nero dunkel. Ray brauchte einen Moment, um die Anspielung zu verstehen, dann warf er dem Leader einen scharfen Blick zu. Die ständigen Abweisungen gingen ihm langsam auf die Nerven. Zudem waren sie frustrierend. „Werden wir sehen“, gab er leise von sich. Daraufhin lachte Nero. Der Leader ging an das Ende des Flures und öffnete mit einer Plastikarte die Tür.
„Haben wir zwei von den Dingern?“, wollte Ray wissen. Ständig auf Nero angewiesen zu sein, war keine schöne Aussicht.
„Musst du schauen. Normalerweise hängt neben der Tür ein kleiner Kasten, in dem sich eine weitere befinden sollte.“ Nero schmiss seine Sachen aufs Bett und sah sich um. In der Zeit ging Ray zur Tür und suchte nach der Chipkarte. Er fand sie dort, wo Nero es beschrieben hatte. Diese in die Hosentasche steckend schaute er ins Bad, das sich mit im Zimmer befand. Es war klein, aber es hatte eine Dusche. Ray war zufrieden. Hingegen schien ihm das Bett eindeutig zu schmal.
„Kleiner ging´s nicht, oder?“, meinte er zu Nero.
„Etwa keine Lust auf Kuscheln?“, wollte der Leader belustigt wissen, während der sich eine Zigarette ansteckte.
„Beschwer dich nicht, wenn du auf dem Boden landest.“
„Ich bezweifle, dass du mich von der Bettkante stößt“, meinte Nero, der den Rauch zwischen den Lippen entgleiten ließ.
„Nimm den Mund nicht zu voll.“
„Nicht?“, hakte Nero nach und ließ den Blick lasziv über Ray gleiten, verweilte beabsichtigt auf
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