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Silvermind (German Edition)

Silvermind (German Edition)

Titel: Silvermind (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.S. Nightsoul
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exakt das Gleiche gesagt, wie du“, meinte Nero nachdenklich. Ray sah ihn lange Zeit an, bis er sich langsam aufsetzte. Das war eine Seite, die er nicht kannte. Unter der harten Schale, die Nero nach außen hin trug, verbarg sich ein Mann, der sich um das Wohl anderer sorgte. Nero liebte seinen Bruder und hatte diesen retten wollen, was ihm missglückt war. Ray wollte er vor dem Untergang bewahren, sah dabei nicht, dass er ganz andere Motive hatte. Zum ersten Mal wirkte Nero nicht unnahbar, sondern verletzlich.

    Entschlossen stand er auf und trat zu dessen Abteil. Nero warf ihm einen Blick von unten zu.

    „Rutscht du ein Stück rüber?“

    „Warum tust du das?“, wollte Nero mit unergründlichen Augen wissen. Der zögerte, bevor er Platz machte. Ray ließ sich neben ihn sinken. Das Bett bot kaum Raum für einen, zu zweit waren sie dicht aneinander gedrängt. Sie lagen sich seitlich gegenüber, schauten sich an, den Kopf jeweils auf dem Arm abgestützt.

    „Weil es jetzt an mir ist, dich zu verstehen“, entgegnete Ray.

    „Nimmst du die Entschuldigung an?“, hakte Nero tonlos nach. Ray fragte sich, welche der Kerl meinte. Zwischen ihnen war in den letzten Minuten keine deutliche gefallen. Unterschwellig, zwischen den Zeilen, aber nicht klar.

    „Ich liege hier, oder nicht?“

    „Vielleicht deswegen, weil du mir den Hals umdrehen willst.“

    „Nein.“

    Nero nickte. Eine Weile schauten sie sich stumm in die Augen. Die Dinge waren für den Moment ausreichend geklärt. Ray vernahm es deutlich, als sich die Stimmung zwischen ihnen änderte. Vorherige Distanz schwand, wurde durch Feuer ersetzt. Als Nero die Hand hob und mit den Fingerspitzen über Rays Wange streichelte, senkte er die Lider. Ray genoss die zarte Berührung, schmiegte sich an die Handfläche. Mit dem Daumen glitt Nero über seine Lippen, zeichnete die Konturen nach. Es lag keine Hast in der Erkundung. Einzig das Wahrnehmen des jeweils Anderen zählte. Als der Leader ihm den Zeigerfinger auf den Mund legte, ließ Ray die Zunge hervorschnellen, anzüglich um die Kuppe gleiten. Er hob den Blick und schaute Nero an, der gebannt von dem sinnlichen Spiel, auf Rays Zunge starrte.

    Als Nero den Augenkontakt erwiderte, umschloss Ray den Finger mit den Lippen. Langsam saugte er ihn ein, strich mit der Zunge über die Haut. Genüssliches Knabbern und Lecken seitens Rays, während die braunen Augen immer dunkler wurden. Er spürte Neros Erregung deutlich an seinem Oberschenkel, rieb sich sachte daran. Mit der Hand glitt er vorsichtig unter das Oberteil. Es war das erste Mal, dass er Neros nackte Haut an den Fingern spürte. Mit den Spitzen wanderte er über dessen trainierten Bauch, fuhr langsam über die Seite. Der Leader erschauerte. Mit einem letzten, langsamen Saugen entließ Ray dessen Finger aus dem Mund.

    Der Schmerz trübte den Moment. Ray legte sich auf den Rücken, atmete langsam ein. Das Stechen seiner Rippe nahm ihm die Luft, schwaches Brennen überzog die Haut, an der Stelle, wo die Wunde war. Die Nähte spannten Er wäre in diesem Augenblick gerne weitergegangen, doch er konnte nicht. Ein weiteres Mal würde er seine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Trotzdem sein Körper summte, nach mehr verlangte. Zudem hatte er keinen Bock darauf, erneut von Nero abgewiesen zu werden, was sicherlich der Fall wäre. Naschereien zwischendurch schienen okay, aber sobald es um mehr ging, würde Ray abgestoßen werden. Das wusste er.

    Doch Nero zog sich nicht zurück, sondern beugte sich über ihn, das Gesicht an seinem Hals vergrabend. Heißer Atem traf auf seinen Nacken, was ihm eine Gänsehaut verursachte. Lippen glitten sanft über die Stelle, an dem der Puls zu spüren war. Ray neigte den Kopf, entblößte die Kehle und stöhnte leise, als Nero ihn neckend biss. Mit der Hand griff er in dessen Haar, zog den Kopf dichter an sich heran. Zähne schabten über seine Haut, Lippen suchten einen Weg über das Kinn. Gierig trafen ihre Münder aufeinander, Zungen erforschten, streichelten sich gegenseitig. Ray gab sich gänzlich dem Moment hin.

    Nach einer kostbaren Ewigkeit nahm Nero wieder Abstand, strich ihm ein letztes Mal über die Wange und bedachte ihn mit einem unergründlichen Blick. In erregtem Schweigen lagen sie die nächsten Minuten nebeneinander und warteten darauf, dass das Feuer verebbte. Rays Erregung ließ langsam nach. Die Zeit verging schleichend, die Stille wurde länger und länger. Irgendwann stand Nero auf, keinerlei Anzeichen,

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