Silvermoon - Jaegerin der Nacht
diesem Fluch litt, war Mira die erste Unschuldige, die er umgebracht hatte.
Es kam Leben in beide Männer und sie wickelten Mira in eine Decke ein. James schulterte den Leichnam und Esra holte zwei Schaufeln, damit sie, sie verscharren konnten. Schweigend liefen sie nebeneinander in den Wald und suchten eine passende Stelle, an der sie, sie beisetzen konnten. Behutsam legte James die Decke, in die sie die Tote eingewickelt hatten, auf den moosbewachsenen Boden.
Esra und er begannen zu graben, rasch hatten sie ein Grab ausgehoben, das ungefähr einen halben Meter tief war, damit die Tiere sie noch rochen und Mira so ein für alle Mal verschwand.
„ Ich werde es Margret sagen müssen“, sagte James betroffen.
„ Nein Herr, sie würde es Euch nie verzeihen. Bleibt bei unserer Geschichte, dass sie fortging, denn ich bin sicher, dass Margret Euch sonst verraten würde“, erwiderte Esra aufgebracht.
Der Graf antwortete nicht darauf, sondern wickelte Mira aus der Decke und nahm sie auf die Arme, sein Kopf zuckte hoch. Es war ihm, als hätte er einen Atemzug am Ohr verspürt, doch verdrängte er diesen Gedanken schnell wieder und schob es auf den lauen Wind der wehte.
Mit einem schnellen Schritt stand er in der kleinen Grube und bettete Mira dort drin. Dort. Sie hatte für einen Augenblick die Augen aufgeschlagen und ihn angesehen. Wie gelähmt starrte er sie an.
„ Was habt Ihr denn Herr?“, fragte Esra ungeduldig.
Wieder verdrängte James diesen Gedanken und erwiderte: „Nichts Esra, es ist nichts.“
Er stieg hinaus aus dem Grab der Magd und gemeinsam mit Esra verschloss er es. Sein Herz war schwer. Cassandras Abreise und Miras Tod hatten ihn mitgenommen. Wieder schweigend begaben die Männer sich zurück zu James‘ Anwesen. Geschafft fiel James in sein Bett, Miras Geständnisse hatten ihren Tod und auch den Verlust Cassandras bedeutet. Mit einem gebrochenen Herzen schlief er ein, er würde diese wunderschöne Frau, die er gerettet hatte, nie vergessen und doch wusste er, dass es notwendig war. Denn Cassandra würde sicher nicht zurückkehren und ihm seinen größten Wunsch erfüllen.
~Cassandra~
Drei Tage war Cassandra nun geritten, sie befand sich auf der staubigen Straße, die zur Felsstadt Belron führte. Ein letztes Mal trieb sie Athene an, damit sie sie schnell zu ihrer Gilde brachte. Die junge Herzogen Tochter fühlte sich furchtbar, sie hatte James nicht verlassen wollen, doch nachdem sie sah, was er Mira angetan hatte, blieb ihr keine andere Wahl. Der rote Sandsteinfels, in dem die Silberstreifgilde beheimatet war, ragte vor ihr auf. Ehrfürchtig ritt sie auf die in den Fels geschlagene Fassade zu, vor vielen Jahren war dies eine Mine und die Menschen hatten tief geschürft. Der Begründer ihrer Gilde Ellichard hatte diese Minen als das Hauptquartier der Silberstreifgilde bestimmt, es war viele Jahre hier und als Cassandras Ausbildung begonnen hatte, war er bereits gute fünfzig Jahre tot.
Vor den Toren des Felsens stieg sie von Athene ab und band sie fest, Xaido, einer ihrer Mitstreiter im Krieg gegen die Monster empfing sie.
„ Cassandra, warum seid Ihr allein?“, fragte er ohne ein Wort des Grußes.
Müde sah sie ihn an, sie hatte seit ihrer Abreise aus Avabruck kein Auge mehr geschlossen, sie war völlig übernächtigt.
„ Wir wurden überfallen, Extron und alle anderen, sie wurden getötet“, antwortete Cassandra gefasst.
Xaido Miene gefror.
„ Durch wessen Hand starben sie?“, fragte er kalt, der blanke Hass hatte den jungen Mann gepackt.
„ Ein Hinterhalt, eine Meute von Dieben überfiel uns“, erwiderte sie.
Langsamen Schrittes ging sie auf den Fels zu, in dem ihre Gilde beheimatet war.
„ Wie konntet Ihr überleben?“ Xaido löcherte sie förmlich mit seinen Fragen.
„ Xaido bitte, ich werde diese Fragen dem Rat beantworten und danach werden alle Jäger unterrichtet. Ich bitte Euch, gebt mir Zeit zum Ausruhen“, bat sie ihn müde.
Es gefiel ihm nicht, dass sie ihm auswich, sonst war sie immer bereit für eine Erklärung.
Aufmerksam musterte er Cassandra, als sie durch die Halle schritten und Cassandra durch andere Jäger begrüßt wurde.
„ Geht es Euch gut, Cassandra?“, fragte er, als sie ihr Gemach erreicht hatten.
„ Ich bin müde und ich sollte schlafen, bevor ich mich den Fragen des Rats stelle“, gab sie zurück.
Mit einem Nicken verkündete er: „Ich werde den Rat von Eurer Rückkehr berichten und Bescheid geben, dass Ihr schlaft. Man wird Euch
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