Silvermoon - Jaegerin der Nacht
auf, als sie seine glühenden Augen entdeckte.
Weinend lag Cassandra auf ihrem Bett, sie hatte sich Gefühle zu diesem Mistkerl erlaubt und nun teilte er mit der Tochter der Magd sein Lager. Sie hatte gespürt, wie dieser Anblick ihr Herz in tausend Stücke gerissen hatte. Blind vom Schleier der Tränen erhob sie sich und entledigte sich ihres Nachthemdes. Schnell zog sie ihre Lederhose und ihre Corsage an, auch ihren Umhang zog sie über, als sie einen Schrei hörte. Dieser Schrei kam eindeutig aus James‘ Schlafzimmer.
„ Ihr seid eine Dirne, Mira. Und Ihr habt mich meiner Liebsten beraubt“, vernahm sie James‘ Schreie.
Die Antwort verstand sie nicht, es folgten bloß ein Krachen und ein erneuter Schrei.
Cassandra zog ihre Stiefel an und verließ ihr Gemach, der Dolch steckte an seiner üblichen Stelle darin. Schnellen Schrittes ging sie zurück zu James‘ Gemach. Die Tür stand noch immer offen, so wie Cassandra sie hinterlassen hatte. Sie wagte einen Blick hinein und erstarrte. James Statur war kräftiger, seine Hände zu Pranken verändert und er stand über Mira gebeugt und bedrohte sie. Die junge Magd hatte schon tiefe Kratzer auf den Wangen, aus denen das Blut strömte.
„ James!“, schrie Cassandra und er wandte sich zu ihr um.
Seine Iriden fixierten sie und er kam auf sie zu.
Ihr Instinkt meldete sich und sie zog ihren Silberdolch.
„ Kommt mir nicht zu nahe“, drohte sie mit dem Dolch in den Händen.
Er blieb stehen.
„ Ich werde Euer Anwesen noch in dieser Nacht verlassen“, sagte sie ruhiger und er schrie auf, es war ein tiefer animalischer Schrei und er schritt zurück zu Mira.
Erneut riss er die junge Magd in die Höhe. „Seht Ihr, was Ihr angerichtet habt?“, schrie er sie an, auch seine Stimme war verändert.
Ihr Klang war furchteinflößend.
„ Herr bitte“, krächzte Mira und wand sich in seinem Griff.
„ Ihr seid der Werwolf“, stellte Cassandra fest und James ließ Mira hart gegen die Wand prallen.
„ Ich habe es mir nicht ausgesucht“, schrie er und trat wieder auf Cassandra zu.
„ Ich werde dem Rat meiner Gilde nichts von Euch erzählen, es wird sein als hätte es diese Zeit hier niemals gegeben“, erwiderte sie gefasst und wandte sich ab.
Rennend verließ sie das Haus und steuerte den Stall an. Sie nahm die weiße Stute, Athene, die sie abgeworfen hatte und schwang sich, ohne das Tier vorher zu satteln, auf dessen Rücken. James war ihr gefolgt.
„ Verlasst mich nicht“, sagte er wehmütig, er sah wieder völlig normal aus.
„ Ihr seid ein Monster, James“, erwiderte sie und trieb das Pferd an. Es galoppierte sofort los.
Kapitel 9
~James~
„ Ihr!“, sagte er wütend, riss Mira aus seinem Bett, nachdem sie gekichert hatte, und packte sie am Hals.
Sie schrie auf, als sie seine glühenden Augen entdeckte. „Bitte Herr, lasst mich erklären“, krächzte Mira um Atem bemüht.
Er warf sie zurück auf sein Bett.
„ Bekleidet Euch, sofort“, herrschte er sie an.
Widerwillig tat sie, was James ihr befohlen hatte.
„ Erklärt Euch, bevor ich mich vergesse Mira“, herrschte er sie wieder an und schloss seine Hose.
Dieses Miststück hatte ihn hinters Licht geführt und nun sollte sie Rechenschaft ablegen.
Mira räusperte sich und nahm auf dem Sofa Platz.
„ Ich tat es. Ich schlug Lady Cassandra mit einem Holzscheit nieder. Ebenso war ich es, die die Tollkirschen unter ihr Abendessen mischte, doch verwechselte ich den Salat mit dem Euren und ich war verängstigt. Deshalb habe ich Euch und eurem Gast weitere Tollkirschen ins Essen gemischt. Ich hatte gehofft, dass Ihr es überlebt Herr, doch wollte, ich, dass diese Lady stirbt“, erklärte sie und bekam einen irren Ausdruck in den Augen, sie fuhr fort: „Ich will Euch für mich allein haben, James, und ich schwor, alles dafür zu tun. Ich würde jede Dame an Eurer Seite töten, um meinem Ziel einen Schritt näher zu kommen“, schloss Mira und begann zu kichern.
James spürte, wie sein Körper heißer wurde und seine Muskeln begannen zu schmerzen, er veränderte sich. Er sah auf seine Hände, doch waren sie bereits verändert. Seine Fingernägel waren zu Krallen geworden und langsam wuchs das Fell aus den Poren. Schnellen Schrittes stand James bei Mira und riss sie erneut hoch.
„ Ihr seid eine Dirne, Mira. Ihr habt mich meiner Liebsten beraubt“, schrie James sie an.
„ Ich tat es aus Liebe zu Euch“, erwiderte sie ängstlich, woraufhin James sie packte und gegen die Wand
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