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Silvy will die Erste sein

Silvy will die Erste sein

Titel: Silvy will die Erste sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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gleiche Weise. „Nun
versuch mal, ob du wieder laufen kannst!“
    Ruth erhob sich und setzte
zögernd einen Fuß vor den anderen; sie strahlte auf. „Tatsächlich... jetzt geht
es viel besser!“
    „Da siehst du! Und wenn du das
nächste Mal neue Schuhe zu einer Wanderung anziehst...“
    „Nie wieder! Das schwöre ich
dir!“
    „Für den Fall des Falles will
ich dir trotzdem einen Tip geben: kleb von vornherein an die Stellen, wo es
drücken könnte, dicke Pflaster, die verhindern die Reibung, und dann wirst du
erst gar nicht wund.“
    „Ach, Katrin“, sagte Ruth
bewundernd, „was du nicht alles weißt.“
    Katrin wurde, wie immer, wenn
sie gelobt wurde, ein bißchen verlegen. „Ja, wenn du mich und all die kleinen
Kartoffeln nicht hättest“, sagte sie, „dann müßtest du immer große essen!“
    „Ruth, Ruth! Leonore!“ riefen
vom Weg herüber laute Mädchenstimmen. „Silvy, Katrin, wo steckt ihr denn?“
    Katrin legte beide Hände wie
einen Schalltrichter vor den Mund. „Wir kommen schon!“ brüllte sie zurück. Sie
half Ruth bei dem beschwerlichen Weg durch das Unterholz. „Na, was ich dir
gesagt habe, Mohrchen hat eine Abordnung geschickt, um uns zu holen.“ Die
Abordnung bestand aus Olga und der semmelblonden Else Hähnlein, und die beiden
zeigten sich gar nicht erfreut, die verlorenen Schäflein wiedergefunden zu
haben.
    „Da seid ihr endlich! Euretwegen
haben wir den ganzen Weg zurücklatschen müssen!“ sagte Else.
    „Wir sind stocksauer“, erklärte
Olga.
    „Tut mir leid für euch“, gab
Katrin unbekümmert zur Antwort, „solltet ihr euch mal verirren, sind wir zu
Gegendiensten immer bereit.“
    „Wo sind denn die anderen?“
fragte Else.
    „Da entlang!“ sagte Ruth und
wies auf den Weg, der mit den roten Punkten markiert war.
    „Warum?“ fragte Olga dumm.
    „Weil sie annahmen, daß er zur
Auer Mühle führt“, berichtete Katrin, „da ihr ihnen aber unterwegs nicht
begegnet seid, müssen sie sich wohl geirrt haben.“
    „Die sind einfach
drauflosmarschiert? So ein Wahnsinn.“
    „Du sagst es“, bestätigte
Katrin.
    „Und was machen wir jetzt?“
fragte Else. „Wir können denen doch nicht bis wer weiß wohin nachlaufen!“
    „Nein“, sagte Katrin, „aber
wenigstens sollten wir ein Stück hinterher gehen, vielleicht kommen sie ja
schon wieder zurück.“
    „Ich nicht!“ rief Ruth. „Auf
keinen Fall!“
    „Beruhige dich, Ruthchen, ich
mache es schon allein. Schone deine Füße, und ihr beiden ruht euch auch ein
bißchen aus. Ich bin spätestens in zehn Minuten wieder zurück.“
    Aber dann dauerte es doch eine
Viertelstunde, bis sie wieder auftauchte. „Entschuldigt, bitte“, sagte sie,
„aber ich habe mir dauernd eingebildet, hinter der nächsten Biegung müßten sie
sein! Aber dann war es doch wieder Essig.“
    „Und was nun?“ fragte Olga.
    „Wir gehen zur Auer Mühle und
erstatten Bericht“, schlug Else vor.
    „Ja, was anderes wird uns wohl
nicht übrigbleiben“, sagte Katrin. „Du lieber Himmel“, seufzte Ruth, „Mohrchen
wird uns ganz schön anfauchen.“
    „Das ist noch nicht das
Schlimmste“, erklärte Katrin, „versetzt euch mal in ihre Lage. Auf dem
Wandertag zwei Schülerinnen verlieren, das ist schon ein dicker Otto. Nein,
Freunde, ich möchte nicht in Mohrchens Haut stecken. Lieber nehme ich alle Schimpfe
auf mich.“
    Bedrückt zottelten die vier den
Wanderweg, der mit den schwarzen Strichen bezeichnet war, in Richtung Auer
Mühle los.
     
     
     

Abenteuer im Wald
     
    Silvy und Leonore aber waren
inzwischen immer tiefer in den Wald hineingelaufen, und es war ungefähr zu der
gleichen Zeit, als die anderen sich endlich auf den richtigen Weg zur Auer
Mühle machten, daß sie zum ersten Mal stehenblieben, sich ansahen und es ihnen
dämmerte, daß sie einen großen Fehler gemacht hatten. „Ob wir wirklich hier
richtiggehen?“ fragte Leonore.
    „Aber ja doch“, behauptete
Silvy, der nichts schwerer fiel, als einen Fehler zuzugeben, „ich habe
andauernd auf die Markierung geachtet. Sieh mal, da vorne ist wieder so ein
roter Punkt.“
    „Das bedeutet doch nichts,
solange wir nicht wissen, wohin die roten Punkte führen.“
    „Jetzt will ich dir mal was
sagen“, rief Silvy ganz empört, „wenn du kein Vertrauen mehr zu mir hast,
kannst du ja umkehren.“
    „Allein? Nein, Silvy, sei nicht
stur, begleite mich. Bitte.“
    „Kommt überhaupt nicht in
Frage. Ausgerechnet jetzt, wo wir schon so weit sind? Wahrscheinlich haben wir
in den

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