Simplify Diaet - Einfach besser essen und schlank bleiben
Butterbrot hat man irgendwann genug. Aber wenn es
Kanapees gibt, die mit Pastete, Lachs, Tartar, Roastbeef und vielerlei mehr belegt sind, dann muss man doch jede Sorte mindestens
einmal probieren …
Abwechslung ist toll – aber sie verlockt auch dazu, mehr zu essen, als wir eigentlich wollen. Versuche ergaben sogar, dass
selbst eine eingebildete große Auswahl dazu animiert, mehr zu essen. Die beste Strategie dagegen ist, sich ganz bewusst für
eine bestimmte
Sorte zu entscheiden. Mehr nicht! Die Welt geht nicht unter, wenn man nicht alles probiert hat – beim nächsten Mal kostet
man etwas anderes.
Auch von einem mehrgängigen Menü wird genau aus diesem Grund mehr gegessen als von einem Tellergericht! Das spricht nicht
gegen aufregende kulinarische Abenteuer, aber sehr wohl dagegen, täglich mehrere Gänge zu sich zu nehmen. Nicht ohne Grund
ist es aus der Mode gekommen, zu jeder Mahlzeit eine Vorspeise und ein Dessert zu essen.
simplify-Tipp
Essen Sie den Beilagensalat als Vorspeise und gönnen Sie sich eine kleine Portion frisches Obst als Dessert: So wird ein simples
Tellergericht zum satt machenden Menü ohne Zusatzkalorien.
Gleichen Sie die Extramahlzeit aus
Bevor Sie Ihrem Appetit nachgeben, sollten Sie sich fragen: Was streiche ich heute vom Speisezettel, um diesen Snack auszugleichen?
Denn Zusatzportionen sind eine schlechte Angewohnheit, die langfristig im Übergewicht enden.
Entweder Sie verzichten im Lauf des Tages auf ein ähnlich |95| kalorienreiches Lebensmittel – oder Sie legen am selben Tag eine zusätzliche sportliche Aktivität ein. Voraussetzung: Sie
wissen ungefähr, wie viele Kalorien Sie zu sich genommen haben – und was Sie dafür tun müssen. Für eine Person, die 70 Kilo
wiegt, gilt Folgendes:
1 Praline (50 kcal) – 10 Minuten spazieren gehen
1 Latte macchiatto (60 kcal) – 15 Minuten Gymnastik
1 Banane (100 kcal) – 20 Minuten Badminton
1 Vanillepudding (125g, 120 kcal) – 20 Minuten Joggen
1 Schokoriegel (150 kcal) – 15 Minuten auf dem Stepper
1 Waffeleis (200 kcal) – 30 Minuten Rad fahren
1 Plunderstückchen (365 kcal) – 30 Minuten Brustschwimmen
simplify-Tipp
Mit Extra-Aktivitäten können Sie kleine Snacks ausgleichen – möglichst am selben Tag.
simplify-Idee: Werden Sie zum Geschmacksexperten
Am besten schmeckt der erste Bissen – das wissen Sie nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern das bestätigt auch die Wissenschaft.
Aber was bedeutet das eigentlich – schmecken? »Sensorik« heißt eine ganze Forschungsrichtung, die sich damit beschäftigt.
Denn die Lebensmittelindustrie untersucht ganz systematisch, was dem Kunden mundet – und was er nicht so gerne mag.
Als die holländische Tomate in den siebziger Jahren durch Züchtung zwar länger haltbar war und sich unbeschadet transportieren |96| ließ, aber nach nichts mehr schmeckte, wollte niemand sie mehr essen. Die holländischen Gärtner reagierten: Es wurden sogenannte
Panels eingerichtet. Mehrere hundert Personen wurden nach ihrer Geschmackssensibilität ausgesucht und zusätzlich trainiert.
Sie testeten in den kommenden Jahren, welche Tomatenzüchtung wirklich wohlschmeckend ist.
Der enorme Aufwand hat sich gelohnt: Tomaten aus Holland haben heute wieder Aroma! Dieses Beispiel zeigt aber auch: Geschmack
ist ein Geschenk der Natur, das man trainieren und pflegen muss. Dann hat man einfach mehr vom Essen – und ein besseres Gespür
für Qualität.
Während unser Seh- und Hörsinn oft überreizt werden durch eine Schwemme von Bildern und Tönen, wird unser Geruchssinn zumeist
unterfordert oder stumpft durch künstlich zugesetzte Aromen ab. Beides hat Folgen für die Geschmacksregionen des Gehirns und
sicher auch für unser Essverhalten. Die natürliche Vielfalt der Düfte und Aromen zu erhalten ist deshalb wichtig.
simplify-Tipp
Geben Sie sich bei jeder Mahlzeit eine kleine, bewusste Geschmacksminute: Essen Sie aufmerksam! Meiden Sie zugesetzte Aromen
– egal welcher Art!
Die feine Zunge
»Eine feine Zunge« zu haben bedeutet, gut schmecken zu können. Dabei gibt die Zunge nur die Grundtöne im Geschmackskonzert
an. Auf der Zunge unterscheiden wir zwischen »süß«, »sauer«, »salzig«, »bitter«, »umami« – das bedeutet würzig in Richtung
Glutamat, Sojasauce oder Fleisch. »Umami« wurde als letzte Geschmacksnote in Japan entdeckt.
Wahrscheinlich gibt es noch mehr Arten von »Geschmacksknospen« |97| – so heißen die Organe, mit
Weitere Kostenlose Bücher