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Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben

Titel: Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion und Werner Kuestenmacher
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verlieren. Auch im zwischenmenschlichen Bereich steigt die Belastung. In der modernen Kleinfamilie konzentrieren sich die Erwartungen, die früher auf die gesamte Verwandtschaft verteilt waren, auf den einzelnen Partner.
    Die Folge davon: Angestellte lassen sich zu viele Verpflichtungen aufhalsen, Selbstständige nehmen zu viele Aufträge an. Die Familie |149| ist durch die vielen Überstunden genervt. Um den häuslichen Frieden zu erhalten, lassen sich die Überforderten auch im Privatleben mehr Aufgaben übertragen, als sie eigentlich schaffen. Aus Angst vor den Folgen eines »Neins« sagen sie lieber zähneknirschend »Ja«. Die simplify-Kunst besteht also darin, konsequent Nein zu sagen.
    Gesundes Selbstbewusstsein ermöglicht »Neins«
    Der Psychologieprofessor Manuel J. Smith aus Los Angeles hat sich auf diese Problematik spezialisiert. Seine These: Wenn Sie »Ja« sagen, obwohl Sie eigentlich »Nein« meinen, dann liegt das in erster Linie nicht an Ihnen, sondern daran, dass Sie von jemand anderem
manipuliert
werden.
    Seine Therapie: Steigern Sie Ihr Selbstbewusstsein! Wenn Sie in eine Ja-Nein-Situation kommen, sprechen Sie innerlich folgenden Satz: Ich habe ein Recht darauf, nicht von anderen manipuliert zu werden. Nicht von meinem Chef, nicht von meinen Kunden, nicht einmal von meinem Partner, nicht von meinen Verwandten, nicht von meinem besten Freund.
    Stellen Sie sich in einer solchen Situation möglichst hin, fest mit beiden Beinen auf dem Boden, halten Sie Ihr Rückgrat dabei gerade und sprechen Sie still zu sich selbst: »Ich bin ich und habe meinen Raum, der mir ganz allein gehört.«

    Der positive Gegenbegriff zum Manipuliertwerden ist Ihr
Recht auf Selbstsicherheit
– als Grundvoraussetzung für Ihre gesunde Beteiligung an menschlichen Beziehungen. Dieses Recht auf Selbstsicherheit lässt sich in fünf Punkten zusammenfassen:
    |150| 1. Emotionale Souveränität
    Sie haben das Recht, Ihre Gefühle selbst zu beurteilen. Ein Beispiel: Ihr Vorgesetzter sagt: »Besuchen Sie Herrn Brüller und überreden Sie ihn zur Kandidatur.« Sie: »Das muss jemand anders machen. Ich habe eine solche Abneigung gegen Herrn Brüller, dass ich das nicht kann.« Vorgesetzter: »Ach was! Das kriegen Sie schon hin.« Der Satz klingt aufmunternd, ist jedoch Manipulation: Er setzt sich über Ihre Gefühle hinweg. Sie haben aber ein Recht auf Ihre Gefühle und darauf, dass Sie von anderen Menschen geachtet werden. Sagen Sie also: »Für mich ist diese Aufgabe unmöglich. Schicken Sie jemand anders, das ist besser für alle Beteiligten!«
    2. Geschmacks-Souveränität
    Sie haben das Recht, Ihre Vorlieben nicht entschuldigen zu müssen. Eine Verkäuferin sagt beispielsweise zu Ihnen: »Warum gefällt Ihnen der Mantel nicht?« Sie: »Ich mag die Farbe nicht.« Verkäuferin: »Diese Farbe ist jetzt in Mode. Sie gefällt allen unseren Kunden.« Lassen Sie sich auf keine weitere Diskussion ein. Sobald Sie anfangen, Ihren Geschmack zu begründen oder sich dafür zu entschuldigen, schwächen Sie Ihren Selbstwert und ermöglichen es dem anderen, Sie zu manipulieren.
    3. Urteils-Souveränität
    Wenn Sie die Probleme anderer Menschen lösen sollen, haben Sie das Recht, diese Probleme zu beurteilen. Ihr Ehepartner: »Morgen holst du meine Tante vom Flughafen ab.« Sie: »Nein, das geht unmöglich. Mach es selbst. Ich tue schon so viel für dich.« Ehepartner: »Das finde ich überhaupt nicht. Wenn dir unsere Ehe wirklich etwas bedeuten würde, würdest du viel mehr für mich tun.« Hier steht Urteil gegen Urteil. Wenn |151| Sie in diesem Beispiel »Ja« sagen und damit nicht mehr zu Ihrem eigenen Urteil stehen, gerät Ihre Beziehung aus dem Gleichgewicht, und der andere wird Sie weiter bis zur Schmerzgrenze manipulieren können. Eine befriedigende Lösung kann es nur geben, wenn die Urteile gegeneinander abgewogen werden und die Partner zu einem Kompromiss kommen.
    4. Handlungs-Souveränität
    Sie haben das Recht, Fehler zu machen. Ihr Auftraggeber: »Sie müssen übers Wochenende die Kundenauswertung fertig bekommen, egal wie!« Sie: »Unmöglich, meine Familie ist mir wichtiger.« Auftraggeber: »Das wird Ihnen nichts helfen. Ihre Auswertung vor einem Jahr war sehr fehlerhaft, und dafür müssen Sie jetzt büßen.« Von Jesus stammt der berühmte Satz: »Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.« Dahinter steckt die nüchterne Erkenntnis: Kein Mensch ist vollkommen. Wenn Sie gelernt haben, selbstsicher zu sein, dann

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