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Simulacron-Drei

Simulacron-Drei

Titel: Simulacron-Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
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was ich dabei dachte? Ich war völlig davon überzeugt, daß alles, was mir zugestoßen war, auf Halluzination beruhte, genau wie Sie angenommen haben!«
    Collingsworth nickte, nicht ohne eine Beimischung von Sarkasmus!
    »Der Große Simulektroniker hat also begriffen, daß er sich keine Sorgen mehr darüber zu machen braucht, ob Sie umprogrammiert werden müssen?«
    »Genau! Ich habe mich mit meiner eigenen Skepsis umorientiert.«
    »Und wie lautet die nächste Schlußfolgerung in dieser Kette logischer Überlegungen, Doug?«
    Ich überlegte einen Augenblick lang, dann sagte ich grimmig: »Daß ich in Sicherheit bin, bis Er beschließt, die nächste Überprüfung vorzunehmen, um festzustellen, ob ich zu meinen früheren Überzeugungen zurückgekehrt bin!«
    Er schlug sich triumphierend auf den Schenkel.
    »Na bitte. Und Sie sollten doch schon begreifen, daß das nur der noch verstandesmäßig funktionierende Teil Douglas Hall ist, der zugibt, sich fest in die Hand bekommen zu müssen, bevor seine fixen Ideen die Oberhand gewinnen.«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe«, protestierte ich. »Ich weiß, was ich gehört habe!«
    Er gab sich keine Mühe, sein Mitleid zu verbergen.
    »Wie Sie wollen. Das kann ich nicht auch für Sie übernehmen.«
    Ich ging zum Fenster und starrte in den Nachthimmel, an dem die vertrauten Sternbilder des Sommers schimmerten.
    Selbst von hier aus blickte ich Hunderte von Lichtjahren weit in den Weltraum hinaus – Milliarden über Milliarden von Kilometern. Und doch, unterstellt, daß ich die absoluten Dimensionen meines Universums abzuschreiten vermochte, wie es in den Begrenzungen der simuelektronischen Anlage existierte, würde ich da finden, daß die ganze Schöpfung in einem Gebäude der Höheren Ebene, sechzig mal dreißig Meter groß, komprimiert war?
    Dort – der Große Bär.
    Wenn ich die Illusion zu durchschauen vermöchte – würde ich statt dessen nichts anderes sehen als einen Funktionengenerator? Und da drüben – Kassiopeia? Oder in Wirklichkeit nur ein großes Datenverarbeitungsgerät, neben seinem Frequenzverteiler, Andromeda, stehend?
    Collingsworths Hand legte sich auf meine Schulter.
    »Sie können immer noch dagegen ankämpfen, Doug. Sie brauchen nur zu durchschauen, wie unsinnig Ihre fixen Ideen sind.«
    Er hatte natürlich recht. Ich brauchte mich nur davon zu überzeugen, daß ich mir Phil Ashtons höhnende Behauptungen, seine verächtlichen Erklärungen, meine eigene Welt sei nichts als eine simulektronische Fälschung, eingebildet hatte.
    »Ich schaffe es nicht, Avery«, sagte ich nach einer Weile. »Es paßt alles zu gut zueinander. Ashton hat mir diese Dinge gesagt, und es war genau das, was Fuller in seinem eigenen Simulator verbarg.«
    »Na schön, mein Junge. Wenn ich Sie nicht aufhalten kann, dann helfe ich Ihnen wenigstens, das Ganze so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.«
    Als ich ihn verblüfft anstarrte, fuhr er fort: »Es ist nicht schwer, sich auszurechnen, was Sie jetzt tun müssen. Aber weil Sie drei oder vier Tage brauchen, um den nächsten Schritt zu erkennen, werde ich Ihnen diese Zeit ersparen. Früher oder später treiben Sie die Analogie ein Stück weiter. Wenn das alles hier eine simulektronische Schöpfung ist, werden Sie sich sagen, dann muß es jemand geben, der hier bei uns über alles genau unterrichtet ist.«
    »Genauso, wie wir Ashton als Kontakt-Einheit eingesetzt hatten!«
    »Richtig. Und Sie werden früher oder später begreifen, daß die Entlarvung des Phil Ashton dieser Welt der endgültige Maßstab für die Richtigkeit Ihres Argwohns ist.«
     
    O ja, ich verstand sofort, was er meinte. Die Höhere Wirklichkeit mußte hier unten eine besondere ID-Einheit eingesetzt haben, um Entwicklungen zu beobachten, die ›Man‹ sonst nicht erkennen würde, bis irgendein Ausgangsregler überprüft wurde.
    Wenn ich die Kontakt-Einheit finden konnte, mochte es mir gelingen, von ihr ein endgültiges, entscheidendes Geständnis zu erlangen. Und dann? Sollte ich sie dann ihren eigenen Angelegenheiten überlassen? Damit sie beim nächsten Kontakt mit dem Steuerungstechniker der Höheren Welt melden könnte, was ich wußte? Ich sah sofort, daß dieses Wesen aufzuspüren nur die Hälfte meiner Aufgabe war. Sobald ich es identifiziert hatte, mußte ich es töten, um mich zu schützen.
    »Dann suchen Sie ruhig nach Ihrer Kontakt-Einheit«, sagte Collingsworth ziemlich ernst. »Waidmannsheil, mein Junge!«
    »Aber das kann ja irgendein

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