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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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von einem Jungen geküsst worden. Noch nicht einmal beim Flaschendrehen.
    â€žEin mieser Kuss kann echt alles verderben“, sagte Tori immer, die Sina überall voraus war, auch in puncto Jungs. „Wenn ein Junge nicht küssen kann, macht man am besten direkt wieder Schluss.“
    Marten, mit dem Tori im letzten Schuljahr gegangen war, war wohl ein schlechter Küsser gewesen. Jedenfalls hatte die Beziehung zwischen ihm und Tori nur drei Wochen gehalten.
    Woran erkannte man eigentlich, ob ein Kuss gut oder schlecht war, fragte sich Sina. Vielleicht war sie selbst ja eine ganz erbärmliche Küsserin.
    Am liebsten wäre sie auf ihr Fahrrad gestiegen und geflohen.
    David gab ihr einfach nur die Hand. „Gute Nacht, Sina. Tut mir leid, dass jetzt wieder nichts aus unserem Eis geworden ist.“
    Sinas Hand war heiß und nass vor Aufregung, obwohl ihr so kalt war. „Beim nächsten Mal“, sagte sie. Ihre Stimme zitterte. Hoffentlich bezog er das auf die Kälte.
    â€žAller guten Dinge sind drei.“ David schaute sie nachdenklich an. Sinas Kniegelenke schmolzen. Noch so ein Blick und sie würde sich auflösen und in einer der Regenpfützen zerfließen.
    â€žNun haben wir uns überhaupt nicht über mein Praktikum unterhalten“, bemerkte er. „Dabei wollte ich dir doch von Robert erzählen.“
    â€žAch so. Genau. Wie ist es denn?“
    â€žGut. Interessant. Ich meine, ganz unabhängig von den Nachforschungen. Könnte mir vorstellen, dass ich so was später mal mache.“
    â€žUnd hast du irgendwas rausgekriegt – ich meine, wegen der Ranch?“ Verdammt, warum hörte sich ihre Stimme nur so an, als hätte sie Watte im Mund?
    â€žBis jetzt noch nichts. Aber ich hab ja auch erst einen Tag dort gearbeitet. Soweit ich es beurteilen kann, läuft die Agentur ganz gut, Robert hat viele Aufträge. Er nagt also nicht am Hungertuch.“
    â€žAha.“
    â€žEr ist total sympathisch. Superlocker. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Exfrau ruinieren will.“
    â€žIch eigentlich auch nicht.“ Aber zu Viktor passte die Aktion mit dem Futter genauso wenig. Nach ihrer Unterhaltung von vorhin erschien ihr der Verdacht geradezu absurd.
    â€žHat Ayla denn irgendwas rausgefunden? Die wollte sich doch als Putzfrau bei den Fischers einschleichen“, fragte David.
    â€žSie hatte heute auch ihren ersten Tag“, meinte Sina. „Wir treffen uns morgen, dann erfahr ich mehr.“
    â€žGib mal Bescheid, wie es bei ihr gelaufen ist. Und ich halte ebenfalls Augen und Ohren offen. Vielleicht täuscht der erste Eindruck ja und Robert verbirgt doch was.“
    â€žDanke“, sagte Sina.
    â€žNichts zu danken.“ David zögerte. „Robert ist ziemlich viel unterwegs“, fuhr er dann fort. „Wenn du willst, ruf ich dich mal an, wenn die Luft rein ist, dann kannst du vorbeikommen und dir selbst einen Eindruck von der Agentur machen. Vielleicht fällt dir ja irgendwas auf, was ich übersehe.“
    â€žGute Idee. Gerne.“
    â€žAlso dann. Ich glaube, du solltest jetzt besser reingehen.“
    Bevor Sina antworten konnte, beugte sich David nach vorn. Sein Gesicht war jetzt ganz dicht an ihrem. Sein Mund schwebte vor ihrem Mund. Ihr Herz machte einen entsetzten Satz. Als ob er ein Messer gezogen hätte, um sie damit zu bedrohen. Er gab ihr aber nur einen Kuss auf die Wange. Ganz zart. „Gute Nacht.“
    â€žGute Nacht.“ Sie brachte die beiden Worte kaum heraus, weil ihr Herz jetzt irgendwo in ihrem Hals schlug. Dann floh sie ins Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Eine böse Überraschung
    Janko fiel vom Trab in einen leichten Galopp. Sina zügelte ihn und lachte. „Nicht so schnell, Alter. Ich weiß ja, dass du es kaum erwarten kannst. Aber wir sind noch nicht mal richtig aus der Stadt.“
    Sie spürte die Ungeduld des Quarterhorses, die geballte Energie in jedem Muskel, jeder Sehne. Bei den anderen Pferden war es ganz genauso. Sie drängten nach vorn und ließen sich kaum im Zaum halten. Drei lange Tage hatten sie im Stall gestanden und waren fast nicht bewegt worden.
    Heute schien endlich wieder die Sonne, die Wiesen leuchteten in strahlendem Grün und die Luft roch wie frisch gewaschen.
    Noch ritten sie hintereinander. Tori auf Tibor, Juliana auf Nike, Ayla auf Saphir und Sina auf Janko. Aber hinter den letzten Häusern am Stadtrand

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