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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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wusste sie auch, woher sie es kannte. Meine Sonne  – so hatte der Stalker in seinen Mails Sue immer genannt.
    Sie wich ein paar Schritte zurück. Und sah, dass Mikes Augen plötzlich ganz schmal wurden. Hatte er sie gehört?
    â€žWas ist denn, Sina?“, fragte er scharf.
    â€žNichts“, stotterte sie. „Ich meine … wir müssen die Polizei alarmieren. Jemand … äh … Robert hat versucht, Sue umzubringen.“
    Mike nickte. „Das mach ich gleich, keine Sorge. Ich muss nur vorher noch etwas erledigen.“ Sein Tonfall war ruhig. Einen Moment hatte er die Beherrschung verloren, aber nun hatte er sich wieder unter Kontrolle. Langsam kam er auf sie zu.
    â€žEtwas erledigen?“ Sina trat noch einen Schritt zurück, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand. Es hatte keinen Sinn, Mike hatte sie durchschaut, ihm war klar, dass sie Bescheid wusste.
    Ihre einzige Chance war die Flucht nach vorn.
    Sie holte tief Luft.
    â€žHast du wirklich geglaubt, dass Sue sich in dich verlieben könnte, wenn du sie nur lange genug verfolgst?“ Ihre Stimme klang erstaunlich sicher, dabei raste ihr Puls. „Das wird niemals passieren. Du hast verloren, Mike. Das Spiel ist aus.“
    â€žMeinst du?“, fragte er sanft. „Da wäre ich mir nicht so sicher.“
    â€žIch weiß alles. Du hast die Mails geschrieben und die Hühner vergiftet und Sue in Dakotas Box gebracht.“
    Mike applaudierte grinsend. „Glückwunsch, meine Liebe. Ich bin stolz auf dich. Nur leider wirst du keine Gelegenheit haben, irgendjemandem von deiner Entdeckung zu erzählen. Weil Sues Stalker dich nämlich vorher töten wird.“
    â€žSpinnst du?“, keuchte Sina. „Damit kommst du nicht durch!“
    â€žWarum denn nicht?“ Jetzt lächelte er noch breiter. „Sue hat keine Ahnung. Und außerdem liebt sie mich.“
    â€žSo ein Quatsch!“, schrie Sina und dann rannte sie einfach los. Sie tauchte unter Mikes Arm durch und schoss über den Hof. Sie kam nur bis zum Tor. Dort holte Mike sie ein, hielt sie fest und presste ihr etwas gegen Mund und Nase.
    Im Fallen sah Sina den runden, großen, blassgelben Mond. Er löste sich aus dem Schwarz des Himmels und raste auf sie zu.
    Rosa, die Wachtel, saß auf Sinas Kopf und hieb mit dem kleinen Schnabel auf ihre Stirn ein. Hack, hack, hack, hack, hack! Der Schmerz bohrte sich tiefer und tiefer zwischen ihre Augenbrauen.
    Sina wollte die Wachtel verscheuchen, aber sie konnte die Arme nicht bewegen. Sie wollte weglaufen, aber ihre Beine waren wie gelähmt. Sie wollte schreien, aber sie konnte den Mund nicht öffnen.
    Dann schlug sie die Augen auf.
    Nur ein fürchterlicher Albtraum, dachte sie. Die Erleichterung dauerte lediglich ein paar Sekunden.
    Dann bohrte sich der Schmerz von Neuem in ihren Kopf. Sie versuchte sich aufzurichten, vergeblich. Ein Riemen schnitt in ihre Handgelenke, auch ihre Füße waren gefesselt. Und ihr Mund war mit einem Pflaster zugeklebt.
    Das war kein Traum. Das war die Wirklichkeit.
    Sie lag auf nasser Streu in einer Pferdebox. Und sie musste nicht einmal den Kopf heben, um zu wissen, wessen Box das war.
    Dakota war ganz ruhig, nur hin und wieder verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere. Aber jedes Mal, wenn er einen Huf auf den Boden setzte, fühlte Sina eine Erschütterung. Ein kleines Erdbeben. Noch war das Zentrum des Bebens weit entfernt, denn sie lag in der hinteren Ecke des Verschlags. Und Dakota stand vorn. Solange das so blieb, dachte Sina, solange war sie hier sicher.
    Es bedurfte aber nur einer lächerlichen Kleinigkeit – eines lauten Geräuschs, eines blendenden Lichts –, um Dakota in Panik zu versetzen. Dann wäre Sina verloren. Dakotas Hufe würden sie zerschmettern, ohne dass der Hengst sie überhaupt zur Kenntnis nahm, ohne dass er einen blassen Schimmer davon hatte, was er da anrichtete.
    Es wird schon nichts geschehen, versuchte sie sich selbst Mut zuzureden. Es war mitten in der Nacht. Die anderen Pferde waren vollkommen ruhig. Bis zum nächsten Morgen würde nichts passieren. Und dann findet mich jemand, dachte Sina. Es kommt nur darauf an, irgendwie die Nacht zu überstehen, dann bin ich gerettet.
    Sie schloss die Augen.
    Ihr Kopf dröhnte vor Schmerzen, ihre Handgelenke brannten und in ihren Fußgelenken staute sich das Blut. Plötzlich sah sie Mike wieder vor sich, wie er

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