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sind immer dagegen

sind immer dagegen

Titel: sind immer dagegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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trockne deine Tränen. Und dann komm mit zur Turnstunde“, sagte schließlich Hanni.
    „Ich gehe nicht zur Turnstunde“, erwiderte Katrin trotzig. „Ich werde hierbleiben und packen. Ich will niemanden sehen. Bitte geht jetzt und lasst mich allein.“ Die Zwillinge verließen sie. Auf dem halben Weg zur Turnhalle blieb Nanni plötzlich stehen und packte Hannis Arm.
    „Hanni! Wir sollten zu Rita gehen und ein gutes Wort für Katrin einlegen.“
    „Nichts wie hin!“, drängte Hanni. Die beiden liefen eilig zu Ritas Zimmer. Aber es war leer. „Wahrscheinlich ist sie schon bei Frau Theobald“, meinte Hanni.
    „Wir sollten nachschauen“, sagte Nanni. So rannten die Zwillinge zum Zimmer der Direktorin. Und wirklich, soeben kam ein grimmig aussehendes Mädchen heraus. Es war Rita.
    „Was macht ihr denn hier?“, fragte sie und ging, ohne eine Antwort abzuwarten, an den Zwillingen vorbei. Hanni schaute Nanni an.
    „Wetten, dass sie alles der Theobald gemeldet hat“, sagte Nanni. „Ich glaube, wir sollten reingehen und mit der Direktorin sprechen. In Wirklichkeit ist Katrin keine normale Diebin, aber wenn man sie jetzt als Diebin behandelt, dann kann sie vielleicht tatsächlich eine werden. Das könnte ihr ganzes Leben ruinieren. Komm, lass uns reingehen!“
    Die Zwillinge klopften an. Die Direktorin rief „Herein“. Überrascht sah sie die beiden Mädchen an.
    „Hallo, Zwillinge“, sagte sie, „was ist denn passiert? Ihr seht so ernst aus.“
    Hanni wusste erst nicht, wie sie beginnen sollte. Aber dann kamen die Worte wie ein Sturzbach aus ihr heraus, und sie berichtete ausführlich, wie und warum Katrin all das Geld gestohlen hatte.
    „Für sich selber hat sie nicht einen Pfennig ausgegeben“, sagte Hanni. „Nur für uns. Klar, sie hat unser Geld genommen, aber wir haben es in Form von Geschenken wieder zurückbekommen. Katrin ist keine Diebin im üblichen Sinn. Und jetzt ist sie total fertig. Frau Theobald, könnten Sie nicht etwas für sie tun – sie nicht wegschicken, sie nicht dem Gespött der Schule preisgeben? Sicher wird Katrin alles dransetzen, um jeden Pfennig zurückzuzahlen, und Nanni und ich würden ihr helfen, nie wieder in eine solche Lage zu geraten!“
    „Sehen Sie, Katrin hat kaum Taschengeld bekommen und sie war zu stolz, es zu sagen. Und sie konnte es nicht ertragen, dass man sie für geizig hielt, wo sie doch in Wirklichkeit großzügig war“, erklärte Nanni.
    Frau Theobald lächelte die Zwillinge freundlich an. „Eure Geschichte klingt ganz anders als die von Rita“, sagte sie, „und darüber freue ich mich. Für Rita war Katrin ganz einfach eine Diebin. Ihr dagegen seht sie als das, was sie ist: ein armes, verwirrtes Kind, das gern großzügig sein möchte und zu diesem Zweck einen einfachen, aber schlechten Weg gewählt hat. Sicher hätte mir Katrin all das nicht gesagt und vielleicht hätte ich ihre Tante gebeten, sie von der Schule zu nehmen. Und was wäre wohl dann aus ihr geworden?“
    „Frau Theobald, Sie wollen Katrin wirklich nicht wegschicken?“, fragte Hanni ganz aufgeregt.
    „Natürlich nicht“, erwiderte die Direktorin. „Aber ich muss zuerst noch mit ihr reden und sie muss mir all das selbst erzählen. Macht euch keine Sorgen. Wo ist sie übrigens jetzt?“
    „Im Schlafsaal“, sagte Hanni, „sie packt ihre Sachen.“ Frau Theobald stand auf. „Ich werde zu ihr gehen“, meinte sie. „Und ihr geht zu eurem Unterricht. Ich spreche auch mit Rita, damit sie die Geschichte nicht überall herumerzählt. Doch eins möchte ich euch noch sagen: Ich bin stolz auf euch beide! Ihr seid freundlich und verständnisvoll und das sind zwei sehr wichtige Charaktereigenschaften.“
    Die Zwillinge wurden rot vor Freude, ihre Augen strahlten. Sie hielten der Direktorin die Tür auf und folgten ihr aus dem Zimmer.
    „Unsere Direktorin ist wirklich ein Glücksfall. Katrin braucht sich garantiert keine Sorgen mehr zu machen.“ Hanni lachte zufrieden.
    Die Zwillinge rannten zur Turnhalle. Die ganze Zeit dachten sie daran, wie es Katrin wohl bei Frau Theobald ergangen war. Sie erfuhren es nach dem Nachmittagskaffee, als Katrin auf sie zukam. Sie hatte zwar noch immer rot geweinte Augen, aber sie strahlte übers ganze Gesicht.
    „Ich gehe nicht“, sagte sie. „Ich werde hierbleiben und Frau Theobald beweisen, dass ich ein anständiger Mensch bin. Frau Theobald will meiner Tante schreiben und um ein angemessenes Taschengeld für mich bitten. Und dann werde ich all das

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