Sind wir bald da
war ein schlechter Wortwitz, aber egal.) Hier seine Antwort:
In einem Mail bat mich Clemens Haipl , über sein vorliegendes Werk vom Leder zu ziehen und zu schreiben, was der Autor da für einen Schmarrn verfasst habe. Diesen Gefallen werde ich ihm nicht erweisen können. Denn ich habe mich beim Lesen seines Buches köstlich amüsiert.
Ich pflichte seiner Theorie bei, dass man nicht extra auf dem legendären Jakobsweg pilgern muss, um sich selbst zu finden. Entscheidend ist der Weg ins Innere. Und den kann man im Grunde überall finden. Sogar in einem österreichischen Bistropilspupbeislrestauranthotel in St. Jakob. Entscheidend ist, dass man sich auf die Reise macht — sonst wird man nie ankommen. Anders gesagt: Santiago de Compostela ist überall.
Für jeden liegt die Offenbarung woanders. Bei mir ist es eindeutig die Liebe zum Essen und dem damit verbundenen Genuss. Da ich nicht zu den Plattfußindianern des Stammes der Haipls zähle, sondern als Bad Gasteiner das Wandern im Blut habe, habe ich diese beiden Leidenschaften jüngst miteinander verbunden. Seit 200p unterstütze ich die »via culinaria — Genusswege im Salzburger Land«. Ebenso lange bin ich Schirmherr des »Kulinarischen Jakobsweg Paznaun -Ischgl«. Damit greifen die Veranstalter und ich den aktuellen Trend zur Selbstfindung auf und richten den Fokus bewusst auf das ewig junge Thema Regionalität in Verbindung mit Essen (Stichwort: Slowfood ).
Seit geraumer Zeit stelle ich fest, dass die Liehe zum gesunden Genuss auch außerhalb von Sterne-Restaurants und Gourmet-Tempeln vermehrt ein Thema wird. Das ist erfreulich und wichtig zugleich. Zu häufig bleibt es beim Boom der kulinarischen Events aber bei gut gemeinten Strohfeuern, die schnell wieder verpuffen. Mit dem »Kulinarischen Jakobsweg Paznaun -Ischgl« haben wir eine Idee geboren, die das Thema umfassend und auch nachhaltig angeht. Das Prinzip ist simpel: Vier internationale Sterneköche kreieren für je eine Alpenvereinshütte im Paznaun eine Speisekarte aus regionalen Gerichten und Produkten. Diese Kreationen werden während des ganzen Bergsommers auf den Hütten angeboten, von den Wirtsleuten nachgekocht. Ergänzt wird das Angebot durch kulinarische Wanderungen mit Stempelheft, Rezepte der Küchenchefs und verschiedene themenbezogene Veranstaltungen.
Das Motto »Genuss auf höchster Ebene« ist beim kulinarischen Jakobsweg wörtlich zu nehmen. Die an der Aktion beteiligten Berghütten liegen allesamt auf Höhen, die erwandert sein wollen. Ganz im epikureischen Sinne muss man sich den Genuss also erst einmal verdienen. Aber die Mühe lohnt sich allemal. Denn die Symbiose aus internationaler Sterne-Küche, konsequenter Verwendung von regionalen Produkten und urigem Bergerlebnis ist einmalig. Und wer weiß — vielleicht habe ich mit diesen Zeilen auch den Wander-Appetit unseres fußkranken Autors geweckt. In diesem Sinne: stay hungry — for life! In genussvoller Verbundenheit, Ihr Eckart Witzigmann
Die Idee zur »Reggae Nacht« im Freibad von Hermagor muss der Erkenntnis entsprungen sein, dass es sowohl in Jamaika als auch im Freibad Sonne und Wasser gibt. Da kann der Unterschied schon nicht mehr sehr groß sein. Ist oft nicht ganz so, kann man aber verstehen. Und die Puffs an der Landstraße zwischen den Campingplätzen? Na ja, scheinbar spielen die Familienväter der zahlreichen Touristenfamilien nicht nur Minigolf, wenn die Kinder endlich im Bett sind. »Papa ist gestern zehn Stunden durchgefahren, der muss sich jetzt ablenken gehen .« Soll sein. Besser als sie nehmen Rauschgift .
Gut, wir sind also durch die Gegend um den Weißensee gefahren (ein sehr schöner See mit einem sehr schönen Namen). Der Sattel zwischen Hermagor und dem Weißensee ist tadellos neu asphaltiert. Das lernt man zu schätzen, wenn man praktisch keine Federung hat. Wie ein junges Fohlen bin ich quietschvergnügt über die Straße geglitten (nicht dass Fohlen oft gleiten, aber das Bild vermittelt doch einen schönen Eindruck von Lebensfreude und Optimismus, nicht wahr?). Wagemutig habe ich mich in die Kurven geworfen und teilweise sogar über dreitausend Umdrehungen riskiert. Ich weiß, ich bin wild, ich bin nun mal ein Rock’n’Roller . Dann aber — ein prächtiger Lastwagen vor mir. Er nötigt mich, meine mir angeborene sportliche Geschwindigkeit zu drosseln. Wie dreist! Überholen kommt gar nicht infrage. Viel zu gefährlich. Die Lösung: Ich fahre rechts ran und putze die Windschutzscheibe, was eh
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