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Sine Culpa

Titel: Sine Culpa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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fertig bist.«
    Als kurz darauf Cooper in ihr Büro kam, hatte sie den Versuch aufgegeben, noch irgendwas Sinnvolles zustande zu bringen, und las die Police Review .Die missglückte Festnahme schien ihm noch immer in den Knochen zu stecken. Er war in Begleitung von Dave McPherson, dem Vertreter der Polizeigewerkschaft, ein erstaunliches Duo, da sie gedacht hatte, die beiden wären sich nicht grün.
    »Ich hab Bob gerade gesagt, er soll sich keine Sorgen machen«, sagte McPherson und kam unaufgefordert hinter Cooper in ihr Büro geschlendert.
    »Genau«, sagte sie ein bisschen gereizt wegen der Störung. »Bob braucht bloß mal wieder ein paar anständige Fälle, in die er sich verbeißen kann, mehr nicht.«
    »Nee, der braucht ein Bier!« Dave schlug Cooper klatschend auf die Schulter. »Wir wollten gerade los. Lust, mitzukommen?«
    »Danke, aber ich hab schon was vor.« Ihr Telefon klingelte wie aufs Stichwort. »Hallo? Ja, wir treffen uns dann unten. Schirm nicht vergessen.« Sie griff nach Tasche und Mantel und bugsierte ihre Kollegen zur Tür hinaus. »Muss los.«
    McPherson und Cooper warteten an dem Fenster mit Blick auf den Parkplatz. Sie sahen, wie Nightingale einen Hut aufsetzte und einen in auffällig dazu passendem Karo gemusterten Schirm öffnete – nun ja, auffällig für jeden, nur nicht für die beiden Modedinosaurier, die sie beobachteten. Kurz darauf kam Fenwick im Laufschritt aus einem Seiteneingang, den Kragen zum Schutz gegen den Regen hochgeschlagen. Sie sah ihn, ging ihm entgegen und nahm ihn mit unter den Schirm. Nach einem kurzen Moment liefen beide zu ihrem jeweiligen Auto.
    »Was sagt man dazu?« Dave klopfte gegen die Scheibe, während die Wagen hintereinander vom Parkplatz rollten. »Treiben die’s miteinander oder nicht?«
    Cooper reagierte verärgert, nicht bloß wegen der Wortwahl, sondern auch, weil er sich dieselbe Frage gestellt hatte und sich nicht auf McPhersons Niveau herablassen wollte. Er zuckte die Achseln.
    »Die Wetten stehen 2 zu 1, falls du Interesse hast.«
    »Woran?«
    »Na, zu wetten. Ich führe Buch. Sie standen mal 7 zu 1, aber dann hat George sie vor ein paar Wochen zusammen in der Stadt gesehen. Hatten die Kinder dabei und alles. Also, ja oder nein?«
    »Ich hab keine Ahnung, Dave, und es interessiert mich auch nicht.«
    McPherson warf ihm einen vielsagenden Blick zu und lachte.
    »Na, du weißt ja, wo du mich findest, falls du es dir anders überlegst.«
    »Ich glaube, ich kann heut Abend doch nicht mehr mitkommen. Mir ist gerade eingefallen, dass Dot gesagt hat, ich soll direkt nach Hause kommen.«
    »Ganz wie du willst, Bob. Das Angebot steht. Wir sind im Dog and Duck ,falls du es dir noch anders überlegst.«
     
    Im Dog and Duck mussten sie sich in eine Ecke zwängen, weil der Pub mit Pendlern überfüllt war, die sich noch rasch stärkten, ehe sie die Heimfahrt antraten.
    »Der Regen hängt mir zum Hals raus.« Nightingale blickte auf ihre blassen Arme und fühlte sich elend.
    »Du lässt dir doch sonst nicht vom Wetter die Laune verderben.«
    »Ach, ich weiß. Es liegt an diesem verdammten Fall.« Sie stockte. Es war zu voll hier, um offen reden zu können.
    »Warum stört es dich so, dass er …«, er beugte sich vor und flüsterte die Worte, »auf Kaution raus ist?«
    »Ich mag ihn nicht, Andrew. Er ist ein zuckersüßer Heuchler.«
    Sie unterhielten sich halblaut, die Köpfe dicht beisammen.
    »Ein Heuchler würde doch nicht den Großteil seines Vermögens an seinen Sohn und an Wohltätigkeitsorganisationen verschenken.«
    »Aber er hat auf einen Menschen geschossen und ihn fast umgebracht«, wandte sie ein. »Ich sage dir, er ist stolz darauf, und ich glaube, es freut ihn irgendwie.«
    »Er hat Bob das Leben gerettet und geholfen, einen miesen Kerl zu verhaften, von dem einige sagen würden, dass er verdient hat, was ihm passiert ist.«
    »Ja, aber Maidment ist kein anständiger alter Gentleman. Glaub mir!«
    »Okay, okay, beruhige dich. Ich will doch nur, dass du dich besser fühlst.«
    »Das weiß ich, aber ich will es gar nicht.« Nightingale hörte sich an wie eine verwöhnte Göre, und das wollte er ihr gerade sagen, als sie es wohl selbst merkte, weil sie plötzlich verlegen aussah und versuchte zu lachen, »Hör nicht auf mich. Ich bin unmöglich. Also, was hat dich nach Harlden geführt?«
    Er erzählte es ihr, hielt die Stimme gesenkt, damit trotz des Lärms im Pub niemand etwas aufschnappen konnte. Sie standen so dicht beisammen, dass sie nicht

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