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Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Titel: Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Garbers
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besonders gut steht. Das alles ist sehr teuer und geschieht nicht zu seinem Vergnügen. Der Single befindet sich in einer permanenten Werbungsphase und weiß, dass er umwerfend aussehen muss, falls er doch mal demjenigen begegnet, der ihn da rausholt. Für Jogginghose und Bademantel gibt es nach der Hochzeit noch genug Gelegenheit. Zusätzlich geht die Anschaffung wertvoller Rassekatzen ins Geld, die wir uns gegen die Einsamkeit halten. Halten müssen. Unser schlechtes Gewissen beruhigen wir, indem wir zu teuren Spezialfuttermitteln mit Hairball-Transitsystem greifen.
    Schließlich wollen wir auch die exorbitant hohe Altersversicherung nicht vergessen. Denn keiner wird dem Single später sagen: »Mutti, zieh doch zu uns in den Hobbykeller.« Wir müssen auf kostspielige Altersruhesitze im Süden ausweichen. Nicht lange, oh nein, es gibt da diese Untersuchung, nach der Singles eine viel geringere Lebenserwartung haben als liierte Vergleichspersonen. Wir verbrauchen also auch noch weniger Rente! Was von uns bleibt? Das hinterlassen wir UNICEF, Tierheimen und der Caritas. Dem Gemeinwesen. Kurz: Der Single zahlt und zahlt und zahlt. Fehlt noch etwas? Ach ja, der Spitzensteuersatz. Zahlen wir doch gern.
    Eltern belohnen? Ja, sicher. Es sei denn, man könnte sich darauf verständigen, dass sie längst belohnt sind mit diesem ganz besonders aufgeweckten Kind, das viel weiter ist als alle anderen in der Kita. Teure Urlaube jenseits des Äquators entfallen, weil Leon sowiesoviel lieber in der großen Sandkiste namens Dänemark buddelt. Der Single kann mit niemandem im Sand buddeln. Bestenfalls wird er am Strand mit Sand beworfen. Guck mal, wie toll der Leon schon werfen kann!
    Mir fallen auf Anhieb vier Singles aus meinem näheren Bekanntenkreis ein, die zurzeit kein Geld aus dem Geldautomaten bekommen. So sehr haben sie sich für die Ankurbelung des Einzelhandels eingesetzt. Man stelle sich nur mal die Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Lage vor, gäbe es mehr Singles. Einfache Rechnung: Ein vierköpfiger Haushalt benötigt nur einen DVD-Recorder. Vier Singles dagegen vier! Und das lässt sich so weiter rechnen mit Kühlschränken und allem. Einzelhandel, Gastronomie, Tierfuttermittelindustrie, Touristik. Boomen würde es dank der tapferen Turboverbraucher.
    Kinderlose bestrafen? Die Frage sollte doch wohl eher lauten: Was kann die Gesellschaft tun, um den kinderlosen Single endlich so zu unterstützen, wie er es verdient?

Arme unverstandene Männer

    +++, das sind die drei Kreuze, die ich gemacht habe, als Hula-Hoop-Girl wieder normal wurde. Nachdem sie etwa einen Monat das Leben einer Ehefrau – abends Fernsehen, keine Partys, kaum Sex – geführt hatte, machten wir uns bereits Sorgen, als dieser Anruf kam.
    Es muss gegen neun Uhr morgens gewesen sein, jedenfalls schlief ich noch. »Schläfst du noch?«, fragte Hula-Hoop-Girl. Mhhm. »Uhhh, habe die ganze Nacht gevögelt und gesoffen.« Interessant. »Unwoserjetz?«, fragte ich. Weg!
    Der Marathonmann hatte sich leider noch vor dem Frühstück verabschieden müssen, weil er es – das Frühstück – wie gewohnt mit Frau und Kindern einnehmen wollte. Wenn er katholisch ist, kommt er dafür in die Hölle. Jajaja, schon gut. Hula-Hoop-Girl auch ein bisschen. Aber nur angekokelt. Woher sollte sie denn wissen, dass das alles nicht stimmt? Dass er nur geheiratet hat, weil derKleine unterwegs war. Dass man sich trennt, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind. Dass das Haus noch abbezahlt werden muss und der nächste Dänemarkurlaub mit Frau, Kindern und Schwiegereltern schon gebucht ist, obwohl er viel lieber mit Hulla-Hoop-Girl vor Antigua und Barbuda segeln würde. Klingt doch alles absolut einleuchtend. Meine Güte, diese armen unverstandenen Typen.
    Abends auf der Straße traf ich zufällig die Senatorin mit dem Mann, den sie seit Monaten versteckt hielt. »Ich werde in den Schwarzwald fahren«, sagte die Senatorin. Sie redete viel schneller als sonst. Als wollte sie einen Wortschwall über den Mann kippen und ihn damit unsichtbar machen. Schließlich gab sie auf: »Das ist Axel.« – »Fährt Axel mit in den Schwarzwald?«, fragte ich die Senatorin am nächsten Tag. – »Nein.« – »Mag er den Schwarzwald nicht?« – »Doch, aber seine Frau möchte lieber nach Holland, und die Kinder wollen in den Center Park.«
    Wolf treibt es gerade mit der Frau seines Freundes. Um den moralischen Vorsprung jenes Freundes ein wenig zu verkürzen, hat Wolf ihm eine neue

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