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Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt

Titel: Single in the City - Frl. Garbers rennt durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Garbers
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Vollfettgehalt,den man selbst niemals kaufen würde. Irgendwie war es ja auch ganz schön, sagt man dann zu Hula-Hoop-Girl.
    Man kann den Ex-Liebhaber zwar überall entfernen. Man kann einstellen, dass seine Mails bei Eintreffen automatisch gelöscht werden, man kann die Fotos vernichten, seine Geschenke, man kann Zickzackmuster in den Kaschmirschal schneiden und seine Zahnbürste in den Müll schmeißen.
    Aber wie kriegt man ihn aus dem Kopf?

Müssen Singles denn immer so wählerisch sein?

    Neulich las ich beim Frühstück die »Bild«-Zeitung. »Warum finden wir keinen Mann?«, fragten dort etwa fünf Frauen, Mitte 20, riesengroß auf der Seite eins. Diese Frage kenne ich. Meist wird sie aber nicht von einer Zeitung gestellt, sondern von dem verliebten Pärchen, das mit am Tisch sitzt.
    Die beiden sind seit drei Wochen zusammen, haben noch nicht den ersten Urlaub hinter sich, wissen aber, dass sie ihren Erstgeborenen Josef nennen wollen. »Ich verstehe nicht, dass du keinen Mann hast«, sagt er/sie. »Ich auch nicht«, pflichtet sie/er bei. Dabei richten sie ihre Buttermesser so auf ihr Opfer, als wollten sie es gleich sezieren.
    Schnell, schnell, was hat die »Bild« geantwortet? »Fast jeder zweiten Frau fehlt der Partner, um eine Familie zu gründen.« Ein Massenphänomen! Das stimmt, die meisten dieser Frauen kenne ich sogar persönlich. Deren Antwort auf jene Frage lautet übrigens: »Weil da draußen nur durchgeschossene Typen rumlaufen.« So etwas kann man natürlich nicht antworten, solange Josefs künftiger Papa mit am Tisch sitzt. Außerdem ist es ja auch ein bisschen Provokation, denn jede von uns kennt bestimmt einen Typen, der gar nicht so übel ist. Sagen wir, jede zweite.
    Der Autor des Artikels kam zu einem anderen Schluss: Die Frauen sind schuld, weil sie nur wohlhabende Adonisse haben wollen.
    Was denn? Wirklich? Und die ganzen Typen mit miesen Zähnen, schlechten Manieren und miserabler Schulbildung lehnen dieeinfach ab? Kein Wunder, dass die allein bleiben, wenn die so wählerisch sind.
    Ich verrate Ihnen nun ein Geheimnis. Es ist der Mitschnitt eines Telefongesprächs mit Hula-Hoop-Girl vor nicht allzu langer Zeit.
    Hula-Hoop-Girl: »Und? Was machen die Männer?« Ich: »Ich habe jemanden kennengelernt. Genau mein Typ. Wir telefonieren seit Wochen jeden Tag. Und wenn er mal in der Nähe ist, werden wir uns treffen.«
    Hula-Hoop-Girl: »Aha. Wohnt er im Ausland?« Ich: »Nee, Kreuzberg. Wieso?« Hula-Hoop-Girl: »Das klingt ja toll. Warum trefft ihr euch nicht?«
    Ich: »Das ist alles ein bisschen kompliziert. Er wohnt mit seiner Ex-Freundin zusammen.« Hula-Hoop-Girl: »Kein Mensch wohnt mit seiner Ex-Freundin zusammen.«
    Ich: »Er kann sie und die Zwillinge doch nicht einfach so auf die Straße setzen!« Hula-Hoop-Girl: »Zwillinge.« Ich: »Ja, nicht von ihm.«
    Hula-Hoop-Girl: »Aha.« Ich (leise): »Sie nennen ihn nur Papa. Weil das einfacher ist.« Hula-Hoop-Girl: »Mann, da hast du dir ja den dicksten Goldfisch aus dem Aquarium geangelt.« Frauen, die allein sind, sind es vor allem aus einem Grund: Sie sind nicht wählerisch, sie sind die letzten Romantiker.
    Ihr Dilemma ist folgendes: Männer Mitte 30, die noch nicht verheiratet sind, haben meist einen kleinen Schaden und glauben, alle Welt, vor allem aber Frauen Anfang 30, wollten sie sofort mit Haut und Haaren auffressen, sie erst betrunken machen und dann heiraten, Blümchengardinen in die Junggesellenwohnung hängen, Kinder unterjubeln. Die Männer, die keinen Schaden haben, sind verheiratet. Wobei, das muss man der Gerechtigkeit halber hinzufügen, natürlich auch viele verheiratete Männer nicht ganz richtig ticken.
    Zweites Problem: Wir würden ja auf die Suche gehen. Aber wer kümmert sich dann um die Typen, die nur noch kurz mit ihrer Ex-Freundin zusammenwohnen, oder um die Scharen gelangweilter Ehemänner? Das wäre, als würde man von heute auf morgen den Zivildienst abschaffen.
    Vielleicht müsste man realistischer an die Sache rangehen. So wie Wolf. Wolf ist extra für Nina Hoss in den Verein »Freunde des Deutschen Theaters« eingetreten. Wahrscheinlich würde er sogar noch größere Opfer bringen, Intendant werden zum Beispiel. Aber Wolf ahnt, dass das mit Nina nichts wird. »Ich bin ihr zu kapitalistisch.« Was tut er also? Er schaut sich dort um, wo er Chancen hat. »Ich such mir jetzt eine intellektuelle Frau. Denen ist das Äußere nicht so wichtig.« Wolf passt seinen Marktwert den Verhältnissen an.
    Da ist er wie

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