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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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während er ihr eindringlich klarmachte, was ihr zustoßen konnte, wenn sie ihm nicht folgte.
    »Ich habe gesehen, wie Gefangene ausgepeitscht wurden, bis ihnen das Fleisch buchstäblich von den Knochen fiel. Dann wurden sie gepfählt und angezündet.« Mit einer viel ruhigeren Stimme fuhr er fort: »Warst du je Zeuge einer Kreuzigung?«
    »Hör auf!« Sie riß sich mit wutblitzenden Augen von ihm los. »Ich bin keine Druidin, sondern Christin. Die Römer haben Christus ans Kreuz geschlagen, also weiß ich genug, was es über solche Abscheulichkeiten zu wissen gibt!«
    »Das Christentum ist eine unpopuläre Sekte aus dem Osten, deren Anhänger für Atheisten gehalten werden. Du bist zu intelligent, um Christin zu sein.«
    »Und du bist viel zu ignorant, um ein intelligentes Gespräch über das Christentum zu führen. Wir glauben an einen einzigen, allmächtigen Gott. Wie kann das als atheistisch gelten?« fragte sie heftig.
    Marcus war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren, doch wenn das passierte, würde er gewalttätig werden. »Sie sind Atheisten, weil sie alle anderen wahren Götter verleugnen«, erklärte er ihr geduldig wie einem törichten Kind.
    Diana starrte ihn einen Moment lang sprachlos an. Dann sagte sie mit ruhiger Würde: »Die Kluft zwischen uns beiden ist so breit und tief, daß sie niemals überbrückt werden kann. Die Zeit steht zwischen uns, Marcus. Zwischen deiner Epoche und meiner hat sich das Christentum ausgebreitet, bis es den größten Teil der zivilisierten Welt umfaßte. Ironischerweise sind die bedeutendsten Gläubigen als römisch-katholische Christen bekannt und Rom ist zum Herzen der Christenheit geworden.«
    »Rom ist viel zu kultiviert und zivilisiert. Das kann niemals geschehen«, entgegnete er höhnisch.
    »Deine Landsleute sind ungefähr so kultiviert und zivilisiert wie Wildschweine. Ihr besitzt die Intelligenz von Eseln, die Sturheit von Maultieren und die Arroganz von blauhaarigen, nacktärschigen Affen!« Ihre wundervollen Brüste hoben und senkten sich heftig, so aufgebracht war sie. »Ich werde nie mit dir nach Rom gehen!«
    Marcus wich vor ihr zurück, als ob sie eine Schlange wäre. Wenn er sie jetzt anfaßte, dann würde er sich vergessen und nicht mehr für seine Handlungen einstehen können. Sie reizte ihn absichtlich zu einem Gewaltausbruch. »Darum werde ich dich auch niemals bitten«, schwor er.
    Diana raffte ihre Hüllen an sich und rauschte mit der Verachtung einer Königin für einen aussätzigen Bettler an ihm vorbei.
     
    Kell entließ die Sklaven, die das Triclinium aufgeräumt und gesäubert hatten. Er wollte nicht, daß sie hörten, wie Diana den General anschrie.
    Nola kam die Treppe herunter. »Sie streiten schon wieder.«
    »Hast du etwa gelauscht, Gallierin?«
    Sie ignorierte seine Stichelei. »Ich gehe zu ihr; du gehst zu ihm.«
    Kell nickte. Als er an die Kammertür klopfte, wurde diese mit solcher Gewalt aufgerissen, daß Kell zurückprallte. Marcus, der immer noch seine weiße Toga mit der roten Bordüre trug, raufte sich grollend die Haare. »Ich wollte ihr die Freiheit schenken und sie hat sie mir direkt vor die Füße geworfen. Bei den Eiern von Mithras, was stimmt nicht mit den Frauen?«
    »Es ist meine Schuld, General. Ich wusste vom ersten Tag an, daß sie eine Tracht Prügel brauchte, habe die Bestrafung aber Euch überlassen. Mir fehlte der Mut, ihre Schönheit zu verletzen.«
    »Sie ist wirklich außergewöhnlich schön, nicht wahr?« fragte Marcus niedergeschlagen.
    »Ja, das ist sie. Aber wir beide haben ein Monster geschaffen, denn nun ist sie nicht nur schön, sondern auch frech und verwöhnt.«
    »Was meinst du? Soll ich sie wieder Fußböden schrubben lassen?«
    »Das würde ihr bloß gefallen. Nein, mein Rat lautet, ignoriert sie. Seht sie weder an, noch sprecht mit ihr. Ihre Eitelkeit wird das nicht lange dulden und sie wird schon bald klein beigeben.«
    Marcus schritt grimmig in seiner Kammer auf und ab. »Packe ihre Sachen zusammen und bringe sie in ihr Gemach.«
     
    In der apricotfarbenen Kammer zählte Diana Nola ihre Kümmernisse auf. »Seiner Meinung nach bin ich eine Spionin, von den Druiden ausgeschickt, um ihn zu verführen. Er weigert sich zu glauben, daß ich eine Christin bin und hat überhaupt kein Vertrauen mehr zu mir. Wenn er mich lieben würde, dann wäre das nicht so.«
    »Was wollte der Prokurator?« fragte Nola.
    »Er will, daß Marcus ihn nach Rom begleitet. Nun, dann bin ich ihn wenigstens los. Wenn er ohne

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