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Sinnliche Eroberung

Sinnliche Eroberung

Titel: Sinnliche Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Höhepunkt, wann ich will.«
     
    Als sie am nächsten Morgen erwachten, lagen sie ineinander verschlungen vor der Asche des Kaminfeuers. Diana errötete heftig, als Marcus murmelte: »Wir haben's nicht mal bis zum Bett geschafft, letzte Nacht.« Er küßte ihre Nase. »Ich bete dich an.« Er liebte es, wenn sie errötete, und das tat sie immer, wenn sie dachte, daß ihr Liebesspiel besonders sündig gewesen sei.
    Eine Botschaft traf ein, daß Marcus dringend in der Festung benötigt wurde. Als er Dianas besorgtes Stirnrunzeln sah, sagte er in leichtem Ton: »Heute ist unser letzter Tag. Ich werde mich der Sache rasch entledigen, was immer es sein mag.« Als er in der Festung eintraf, erkannte er jedoch, daß sich die Angelegenheit nicht so rasch erledigen ließ. Sein erster Kohortenzenturio erwartete ihn mit beunruhigenden Neuigkeiten.
    »General, Euer Bruder Petrius kam heute morgen angeritten und fiel bewußtlos von seinem Pferd. Er wurde ins Valetudinarium gebracht, wo man seine Wunden versorgt hat.«
    Marcus eilte ins Hospital. Er befürchtete das Schlimmste. Doch als er eintraf, war Petrius bereits wieder bei Bewußtsein und berichtete dem Prokurator gerade, was geschehen war.
    »Wo bist du verwundet?« fragte Marcus voller Sorge.
    Der Arzt, der ihn behandelt hatte, meldete sich zu Wort. »Ein gebrochener Arm, den ich gleich einrichten werde. Wir dachten zuerst sogar an eine gebrochene Schulter, aber sie war lediglich ausgerenkt. Sein Kopf troff förmlich vor Blut, aber als wir ihn wuschen, entdeckten wir nur einen unbedeutenden Hautschnitt.«
    »Was, zum Hades, hat dich hierher geführt?« fragte Marcus barsch.
    Julius meldete sich zu Wort. »Es ist eine unglaubliche Schande! Man hat ihn für tot liegengelassen. Als er wieder zu Bewußtsein kam, war die Armee bereits fort, mitsamt Paullinus, diesem armseligen Anführer!«
    Marcus starrte Petrius ungläubig an. Warum hatten sich seine eigenen Männer nicht um ihn gekümmert? Schließlich ergriff Petrius das Wort. »Paullinus ist ein Schwein. Er befahl, die verwundeten Legionäre zu töten, damit sie seine Armee nicht behinderten.«
    Marcus hatte unter Paullinus gedient, und obwohl er den Mann verabscheute, wusste er, daß sein Bruder nicht die Wahrheit sprach. Paullinus würde einen Legionär nur töten lassen, um ihn von seinem Leiden zu erlösen - also wenn nichts mehr für ihn getan werden konnte, wie Marcus selbst es auch halten würde. Paullinus brachte seine Verwundeten stets nach Aquae Sulis zurück. Es war höchst unwahrscheinlich, daß er Soldaten in den letzten Zügen zurückließ, noch dazu einen Kohortenzenturio. Marcus vermutete, daß sein Bruder desertiert war, aber da auf Feigheit die Todesstrafe stand, behauptete er solchen Unsinn.
    Als der Arzt Petrius' gebrochenen Arm eingerichtet hatte, sagte Julius: »Warum nehmen wir ihn nicht mit nach Rom? Ein Befürworter mehr für die Ablösung von Paullinus kann unserer Sache kaum schaden, und unglücklicherweise sind die Tage des Kämpfens für deinen Bruder erst einmal vorbei.«
    Als er die wilde Hoffnung in den Augen seines Bruders sah, brachte es Marcus nicht übers Herz, dem Prokurator zu verraten, daß Petrius Linkshänder war.
    »Rom? Ihr geht nach Hause?« fragte der Jüngere begeistert.
    »Da der Prokurator der Ansicht ist, daß du seiner Sache förderlich sein kannst, werde ich dich vorläufig kampfunfähig erklären und dir Krankenurlaub geben. Ruhe dich aus. Wir segeln morgen früh bei Tagesanbruch.«
    Dann besuchte der General seine Ingenieure, um sicherzustellen, daß die Brücke über den Fluß trotz seiner Abwesenheit weitergebaut wurde. Sobald er Petrius verlassen hatte, schalt er sich wegen seines Mißtrauens. Warum argwöhnte er bei diesem gutaussehenden jungen Teufel immer nur Ehrlosigkeit? Er wischte sein Mißtrauen beiseite und dachte daran, wie glücklich es seinen Vater machen würde, sie beide zur selben Zeit unter seinem Dach zu beherbergen.
    Am späten Nachmittag traf Marcus mit den zehn Legionären, die sie auf ihrer Reise begleiten würden, bei der Villa ein. Sie luden die Koffer und Truhen auf, um sie zu der Barke zu bringen, mit der sie zu ihrem Schiff im Hafen gelangen wollten.
    Marcus scheute sich davor, Diana von der Rückkehr seines Bruders zu erzählen. Obwohl sie nie etwas Negatives über Petrius geäußert hatte, wusste Marcus, daß sie ihn nicht mochte. Doch dann wäre es erst wieder heute abend möglich, und das konnte ihr sehr leicht die letzten Stunden

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