Sinnliche Eroberung
versuchen, mich unter deinen Willen zu zwingen. Mit einem Ja hätte ich alle Vorfreude und Spekulation zunichte gemacht. Also habe ich vielleicht gesagt, um die Spannung zu erhalten und die Lust zu erhöhen.«
Er brannte danach, sie zu kosten. Ihre Lippen, die den seinen so verführerisch nahe waren und solch erregende Worte flüsterten, weckten den überwältigenden Drang in ihm, ihren Mund in Besitz zu nehmen. Erpreßte seine Lippen auf die ihren, hart und besitzergreifend und begann langsam, deren Weiche und Fülle zu erforschen, von ihrer Süße zu kosten und ihre kleine rosa Zunge in seinen Mund zu saugen.
Etwas Hartes berührte ihren Bauch und sie rang nach Luft. Er erschauderte, als die Spitze seines Penis ihren Körper berührte. Sie löste ihre Lippen von den seinen, so daß sie nur einen Pulsschlag voneinander entfernt waren und flüsterte: »Bist du hungrig, Marcus?«
»Ich könnte dich verschlingen!«
Ein Donnerschlag krachte über ihren Köpfen.
Kell betrat den Raum mit einem Tablett. Diana benutzte die Unterbrechung sofort, um etwas Abstand zwischen sich und den Römer zu bringen. Jetzt konnte sie ihre Macht erproben. Sie würde sehen, wie lange er es aushielt, bevor er sich ihr wieder näherte.
»Kell hat deine Lieblingsspeisen zubereiten lassen. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen. Er ist ein Wunder der Tüchtigkeit.«
»Danke, Kell«, sagte Marcus ruhig.
»Mmmm, das Essen duftet wirklich himmlisch.«
Alles, was Marcus roch, waren Veilchen, bis Kell die silbernen Deckel abnahm. »Möchtet Ihr, daß ich das Fleisch aufschneide?«
»Das mache ich schon, Kell.«
Als Kell das Triclinium verließ, sagte Diana: »Auf diese Weise habe ich noch nie gegessen.«
Marcus war sofort bei ihr und hob sie auf die ihm gegenüberliegende Couch. »Ich zeige dir, wie es geht. Lehne dich auf die Seite, so daß dein Gesicht zu meiner Liege weist. Dann stecke dieses kleine Kissen unter deinen Ellbogen.«
Ihre Mundwinkel kräuselten sich in femininem Triumph. Sobald Kell fort war, hatte es nur einen Herzschlag gedauert, bis sie seine Hände wieder auf sich fühlte. Diana rollte sich auf den Bauch und stützte sich auf beide Ellbogen.
Marcus zeichnete den sanften Schwung ihrer Wirbelsäule mit seiner schwieligen Hand nach, bis sie leicht auf ihrem Gesäß liegenblieb.
»Wie klug Nola doch ist«, flüsterte sie.
»Nola?« murmelte er mit leicht erstickter Stimme.
»Sie sagte, ich solle Parfüm in die Grube meines Hinterns tupfen. Sie meinte, es wäre nicht umsonst.«
Seine Finger beschrieben kleine Kreise, bis er den genauen Punkt gefunden hatte. Der Duft nach Veilchen blähte seine Nasenflügel.
»Das Essen wird kalt«, murmelte sie.
»Meine Lust nicht«, erwiderte er unverblümt.
»Je eher wir speisen, desto eher können wir verhandeln«, sagte sie.
Bevor er seine Hand entfernte, drückte er sie hart nieder, so daß sich ihr Schoß ins Kissen preßte. Ein Vorgeschmack sexueller Erregung schoß wie eine Flamme zwischen ihre Schenkel.
Draußen fuhr ein greller Blitz vom Himmel, gefolgt von einem Donnerschlag, der das Dach förmlich erzittern ließ.
Marcus ging zu dem Tisch, der zwischen den beiden Liegen stand. Er schnitt dünne Scheiben vom Wildschweinbraten, wählte die perfektesten Artischocken, die winzigsten grünen Erbsen, die feinsten Spargelspitzen, eine kleine Schüssel warmes, mit Kräutern verrührtes Olivenöl und stellte den Teller vor sie hin.
Kell hatte außerdem verschiedene Salate auf den Tisch gestellt, sowie eßbare Malven. Eine umfangreiche Platte mit verschiedenen Käsesorten, Oliven, Trauben und Nüssen stand in der Mitte des Tisches. Marcus brachte ihr eine Fingerschale und ein Handtuch, bevor er sich ihr gegenüber niederließ.
Nun lagen sie einander zugewandt. Kleine Goldkissen ruhten unter ihren Ellbogen. Der Sturm in ihrem Innern tobte ebenso heftig wie der am Firmament.
Marcus besaß den gesunden Appetit eines ausgewachsenen Mannes und tat sich an allem gütlich; aber wenn man ihm nicht gesagt hätte, daß er seine Lieblingsspeise, Wildschweinbraten, vor sich hatte, er hätte keine Ahnung gehabt, was er eigentlich aß.
Seine dunklen Augen waren während des ganzen Mahls auf Diana gerichtet, verfolgten ihre anmutigen Handbewegungen, sahen, wie sie zart ihre Finger leckte und an ihrem Wein nippte. Die violette Seide ihres Kleides schmiegte sich an ihre Hüften und hob die Schwellung ihrer Brüste hervor. Vor allem anderen jedoch dachte er an ihre Unberührtheit.
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