Sinnliche Eroberung
was wir Römer bauten, sich in eurem Britannien erhalten hat?«
»Eure Straßen gibt es noch und eure Thermen. Der Rest sind Ruinen, die von Männern, die Archäologen heißen, ausgegraben werden. Wir wissen, daß unter vielen von unseren modernen Städten alte römische Niederlassungen begraben sind. Unter London liegt Londinium, unter Bath Aquae Sulis.«
»Ist das alles, was von der größten Zivilisation der Welt übrigbleibt?«
»Natürlich nicht! Eure Sprache und Gesetze, eure Kunst und Literatur, eure Gebräuche und Architektur haben Eingang in unseren Alltag gefunden. Das, was die moderne Welt jedoch am meisten erstaunt, ist eure Technologie. Eure Aquädukte, euer Ingenieurhandwerk, euer Heiz-und Abwassersystem; das alles ist unserer Zeit weit voraus. Tatsächlich haben wir euch in dieser Beziehung immer noch nicht erreicht.«
Marcus fuhr mit dem Finger über ihr langes Bein. »Wie steht es mit der Liebe? Römer sind weit bessere Liebhaber als eure modernen Männer, das hast du selbst zugegeben, und höchstwahrscheinlich sind wir auch besser als diese Ritter, von denen du immer träumst.«
»Tatsächlich habe ich gerade erst ein Buch von einem eurer großen Dichter, Ovid, gelesen, in dem es um die Liebe ging und hielt leider nicht viel davon«, meinte Diana gedehnt.
»Nun, wir haben bessere Schriftsteller und Philosophen als Ovid«, sagte er und wies mit der Hand auf seine Schriftrollen.
»Ein anders Beispiel, ja, laß mich sehen, ob ich nicht ein paar von diesen äußerst klugen Zeilen finde, die ich in meiner ersten Nacht hier las. Leichtfüßig rannte sie zu den Regalen hinter seinem Schreibtisch, in denen die Lederhülsen mit den Schriftrollen lagen, und kramte eine Weile darin herum. Marcus beobachtete sie wie gebannt. Am liebsten würde er sie immer nur nackt herumlaufen lassen.
»Hier ist es«, sagte sie triumphierend und entrollte ein Pergament. Sie las vor:
»Und wenn deine Lust brennt heiß,
und eine Maid oder ein Knabe sind zur Hand,
wer bist du, zu grinsen und zu verzichten?
Ich täte es nicht! Was mir behagt, ist ein seichtes,
leichtes Liebesabenteuer!«
»Dichtet euer großer Philosoph Horaz!«
»Aber das ist eine Satire«, erklärte Marcus. »Kennst du Satiren, Diana?«
»Du arroganter Kerl, natürlich weiß ich, was eine Satire ist!«
»Dann sag's mir«, beharrte er.
»Ein literarisches Werk, in dem menschliche Schwächen und Dummheiten verspottet werden.« Sobald die Worte heraus waren, verstand sie Horaz' Motive.
»Sehr gut. Ich bin beeindruckt.« Er nahm ihr die Schriftrolle aus der Hand und steckte sie wieder in die Lederhülse. »Und weißt du auch, was heiße Lust ist?« fragte er, hob sie hoch und ließ sie an seinem langen, kräftigen Körper hinabgleiten.
»Erst seit ich dich getroffen habe, Römer«, antwortete sie lachend.
»Gut. Dann laß mich sehen, ob ich dir nicht diese Fantasien von deinen Rittern austreiben kann.«
»Ooh, also dazu gehört schon etwas ganz Besonderes.«
»Mmm, dann ist es vielleicht an der Zeit für Tantra.«
Diana stand regungslos in seinen Armen. »Das klingt viel zu exotisch für eine Lady mit wenig Erfahrung.«
»Liebling, hab keine Angst. Ich will dich lieben, nicht dir weh tun. Tantra ist langsam und sinnlich, und jeder Teil deines Körpers wird davon betroffen. Und außerdem werde ich dich nicht mit meinem schweren Gewicht belasten.«
»Ich finde dein Gewicht und deine Größe herrlich, Marcus! Wenn du auf mir liegst, dann weiß ich genau, daß mich ein richtiger Mann liebt.«
Er nahm ihr Gesicht in seine schwieligen Hände und hob es an seinen Mund, als ob es ein kostbares Gefäß und er am Verdursten wäre. Innerhalb von Minuten waren sie durch ihre Küsse entflammt und sanken auf den Teppich.
»Beim Tantra mußt du auf meinem Schoß sitzen, mit dem Gesicht zu mir.«
Diana setzte sich auf seine muskulösen Oberschenkel und streckte die Beine hinter ihm aus. Die Arme umeinander geschlungen, berührten sich ihre Körper von den Hüften bis zu den Lippen. Als sie erregt genug war, hob Marcus sie auf seine harte, hungrige Männlichkeit und fing an, sie zu lieben. Sein Mund zwang den ihren, sich zu öffnen, so daß sich seine Zunge tief in ihr vergraben konnte. Zunge und Phallus nahmen sie in demselben wilden Rhythmus, so daß ihre Leidenschaft rasch anschwoll; doch bevor sie ihren Höhepunkt erreichten, hielt er inne und ließ seine Hände über ihre Haut gleiten, so daß sie dachte, vor Lust vergehen zu müssen.
Da er
Weitere Kostenlose Bücher