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Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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das war ein Glück, da es mir bei der Stelle jetzt gute Dienste leistet.«
    »Warum Bibliothekarin?«, fragte er weiter. »Und warum dieser Aufwand bei dem Versteckspiel? Sie hätten sich Ihren Lebensunterhalt doch bestimmt auch als Gouvernante verdienen können.«
    Der Blick, den sie ihm zuwarf, war so voller Zorn, dass er beinahe laut aufgelacht hätte.
    »Ich soll meine Zeit und meinen Verstand in einem Schulzimmer an verdorbene Gören mit laufenden Nasen verschwenden, die nicht das geringste Interesse daran haben, irgendetwas zu lernen? Nein, lieber möchte ich sterben.«
    Jetzt konnte er das Lachen nicht länger zurückhalten.
    »Oh Alexandra, ja, in der Tat, Sie würden eine grauenhafte Gouvernante abgeben. Noch nicht mal die Kinder meines ärgsten Feindes würde ich Ihrer Ungnade anvertrauen.«
    »Sir, das ist ungerecht.« Sylvia war empört. »Alexandra kann wunderbar mit Kindern umgehen.«
    »Nein, das kann ich nicht, Liebes. Obwohl es sehr nett ist, dass du mich verteidigst«, wehrte Alexandra lachend ab. »Vielmehr verhält es sich so, dass ich gar keine Erfahrung mit Kindern habe. Nun, Sir, haben wir Ihre Neugierde befriedigt? Sind Sie jetzt willens, mich allein zu lassen?«
    Er lächelte zögernd und stellte den Zinnbecher ab.
    »Im Moment möchte ich nicht weiter drängen. Und nein, Alexandra, ich werde Sie nicht allein lassen. Morgen werde ich Sie und Ihre kostbaren Bücher nach London begleiten, und dann werden wir weitersehen. Jetzt werde ich erst mal aufbrechen. Allerdings erwarte ich, heute Abend im Angel zusammen mit Ihnen beim Dinner zu sitzen«, betonte er. »Oh, ich habe mir die Freiheit herausgenommen, den Wirt zu informieren, dass Sie heute im Zimmer bleiben, da Sie von der langen Reise in der Kutsche sehr erschöpft sind. Das Zimmermädchen wusste nämlich nicht, was es mit der verschlossenen Tür anfangen sollte.«
    Er zog die Brauen hoch und stand auf.
    »Ich gestehe, ich war ein wenig überrascht, dass Sie offenbar nicht daran gedacht hatten, diese Neugierde, die doch unausweichlich auftreten würde, selbst zu ersticken. Ungewöhnlich nachlässig für Ihre Verhältnisse.« Er griff nach seinem Hut, während er Alexandras Verdruss mit einer gewissen Befriedigung registrierte. »Mistress Sylvia ... Mistress Hathaway.« Er verbeugte sich. »Danke, ich finde selbst hinaus.«
    Sylvia schaute ihre Schwester an. Alexandras Wangen hatten sich gerötet, und in ihren grauen Augen schien ein Gewitter zu toben.
    »Von allen aufgeblasenen, arroganten, sich einmischenden Kerlen auf der ganzen weiten Welt... oh, mir fehlen die Worte, Sylvia. Was soll ich nur tun?«
    »Seine Begleitung bereitwillig akzeptieren, würde ich sagen«, empfahl Sylvia ruhig. »Er wird auf seinem Standpunkt beharren. Folglich solltest du deine Kraft auch nicht an Versuche verschwenden, ihn doch zu bewegen.« Sie musterte ihre Schwester. »Übrigens lehnst du ihn längst nicht so sehr ab, wie du behauptest, meine Liebste. Mich kannst du nicht zum Narren halten, dich vielleicht schon.«
    Die Röte auf Alexandras Wangen wurde stärker.
    »Oh, sei nicht albern, Sylvia. Selbst wenn ich ihn mag ... gegen jede Vernunft, inwiefern wäre das gut für uns? Wohin sollte es führen? Ins Nirgendwo.«
    »Da magst du recht haben«, gestand Sylvia ein und stickte in aller Ruhe weiter, »aber wie stellst du dir dein Leben eigentlich vor, wenn diese verdammte Sache endlich erledigt ist?« Umsichtig stach sie in den Stoff. »Was willst du tun, sobald wir beide unsere Unabhängigkeit gesichert haben? Darüber haben wir noch nie gesprochen.«
    Alex verzog das Gesicht.
    »Natürlich haben wir das. Wir kaufen uns ein Haus, irgendwo, wo es schön und ruhig ist. Matty und du und ich, wir können unser Leben so führen, wie wir es uns ausgesucht haben. Wir verlangen nichts, und niemand kann uns Vorschriften machen. Da waren wir uns doch immer einig, oder?«
    »Ach, waren wir das?«, hakte ihre Schwester nach, verknotete den Faden und schnitt das Ende mit der Stickschere ab. »Meine liebe Schwester, ich bin nicht überzeugt, dass du von deinem Temperament her geeignet bist, dein Leben in ländlicher Zurückgezogenheit zu führen. Oh, nichts wäre passender für mich. Mit den Aufregungen der Stadt kann ich nichts anfangen. Aber für dich stimmt das nicht, Alex. Du bist noch nicht einmal einundzwanzig. Wie willst du ein Leben auf dem Lande ertragen? Kein Jahr würde es dauern, bis dein Geist an Langeweile zugrunde geht.«
    »Und was schlägst du vor?«

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