Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
Tag begehrte er sie mehr. Er begehrte sie genug, um sie auf einen Besuch bei seiner Familie mitzunehmen – nur um einen Vorwand zu haben, mit ihr in einem Bett schlafen zu können. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er.
„Mir geht’s gut.“
„Das mit den getrennten Schlafzimmern war deine Idee, weißt du noch?“
Sie drehte sich blitzartig zu ihm um. „Mir geht’s gut, habe ich gesagt!“
„Warum klingst du dann so verdammt angespannt?“
„Keine Ahnung. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Mir ist, als hätte ich keine Kontrolle mehr über mein Leben. Mein Vater steckt in der Klemme. Du. Die Schwangerschaft. Unsere Ehe. Ich habe nichts, woran ich mich festhalten kann.“
„Warum hat Cicis Anruf dich so aus der Fassung gebracht?“
„Wer behauptet das?“
„Ich – ich merke es doch.“
„Ich weiß auch nicht. In letzter Zeit warst du so nett, es ist mir unmöglich, dich zu hassen. Und wenn ich mich nicht einmal darauf verlassen kann, was bleibt mir dann noch?“
„Eine Chance auf einen Neubeginn vielleicht? Hör zu, ich habe gerüchteweise gehört, dass du heute Geburtstag hast. Stimmt das?“
Sie senkte schüchtern den Kopf, und so wusste er, dass es stimmte.
„Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte er leise.
„Wir kennen uns doch kaum. Es hätte nicht so kommen dürfen.“
„Was?“, wollte er wissen.
Alicia erhob sich. „Ich gehe jetzt lieber nach Hause, damit du in Ruhe weiterarbeiten kannst.“
Das passte Jake nun gar nicht, er sprang auf. „Moment mal, du kannst nicht einfach etwas andeuten und dich dann aus dem Staub machen, Alicia. Ich will wissen, was los ist. Bist du etwa eifersüchtig auf Cici?“
„Nein!“
Entschlossen marschierte sie Richtung Tür, daher stoppte Jake sie auf die einzige Art, die ihm einfiel – er packte sie am Arm und wirbelte sie zu sich herum.
„Ich will dich! Nicht sie.“ Er hob ihr Kinn und senkte den Blick auf ihre Lippen, die sie so trotzig zusammengepresst hielt. Er verging fast vor Sehnsucht nach einem Kuss. „Denkst du noch manchmal an unsere gemeinsame Nacht? Ich schon. Ich möchte all das wieder tun, was wir in jener Nacht getan haben.“
Als ihr Blick sich auf seinen Mund heftete, fuhr er fort: „Es ist höchste Zeit, die Grundlagen unserer Ehe zu ändern. Ist es nicht so, dass normale Menschen in normalen Beziehungen die Dinge einfach geschehen und sich weiterentwickeln lassen? So wie wir es in jener Nacht taten?“
„Dadurch sind wir ja überhaupt erst in dieses ganze Dilemma geraten.“
„Es hat uns zueinander geführt. Wir sind in jener Nacht Risiken eingegangen, weil wir einander wollten.“
„Deine Mitarbeiter verabscheuen mich. Du willst mich nicht in deiner Familie haben.“
„Schau, du bist meine Frau, und ich möchte mich mit meiner Frau unbedingt besser verstehen. Wegen des Babys leben wir zusammen, einverstanden, aber das muss doch nicht für alle Zeiten der einzige Grund bleiben. Ich weiß, dass ich am Anfang nicht wollte, dass meine Familie und diese zeitlich begrenzte Ehe sich verquicken. Aber wenn ich jetzt die Regeln ändern möchte?“
„Wie und warum?“
„Ich halte es für falsch, unsere Ehe von vornherein zum Scheitern zu verurteilen. Unser Baby braucht seine Eltern doch beide. Warum geben wir unserer Ehe keine Chance? Was hältst du davon, wenn ich Cici anrufe und ihr sage, dass heute dein Geburtstag ist und wir daher am Samstag zum Abendessen nach Belle Rose kommen, um ihn mit Torte, Kerzen und Geschenken zu feiern … mit der ganzen Familie? Ich werde ihr sagen, wie stolz ich auf dich bin und dass ich dich in die Familie einführen möchte. Und … wir wäre es, wenn ich dich heute Abend zu einem feinen Essen einlade und wir so deinen Geburtstag ganz für uns feiern?“
Alicia schüttelte den Kopf. „Ich … ich glaube nicht, dass du das wirklich willst. Nicht in Anbetracht dessen, wer wir sind.“
„Ich habe keine Lust mehr, gegen dich zu kämpfen. Lass uns doch einfach noch einmal von vorn beginnen, ja?“
Er wollte sie in die Arme nehmen, doch ein leises Klopfen an der Tür ließ ihn innehalten.
Vanessa kam mit einem Stapel Papiere herein. „Oh, Verzeihung“, rief sie aus. „Komme ich im unpassenden Moment?“
„Nein, nein.“ Alicia wurde rot. „Ich wollte ohnehin gerade gehen.“
Und damit war der Augenblick vorüber. Jake ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich dann, sie wieder zu öffnen.
„Geh nicht“, flüsterte er Alicia zu, die bei seinen Worten zu
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