Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
erstarren schien.
„Tut mir leid“, wiederholte Vanessa und legte die Dokumente auf Jakes Schreibtisch.
„Mir auch“, brummte Jake.
Als Vanessa auf Zehenspitzen sein Büro verließ, wandte sich Jake wieder seiner Frau zu. „Ich würde wirklich gern ganz neu beginnen.“
„Ich auch. Aber ich glaube nicht, dass es möglich ist.“
„Das liegt in unserer Hand“, insistierte er, und sein Blick fiel wieder auf ihre schönen, vollen Lippen.
Dann zog er sie kurz entschlossen an sich. „Alles Gute zum Geburtstag“, murmelte er und streichelte ihre Arme, damit sie sich ein wenig entspannte.
Alicias Herz klopfte wie verrückt, und ihre Augen glitzerten verdächtig.
Jake ergriff seine Chance und küsste sie. Es fühlte sich an, als wäre ein Bann gebrochen. Alicia seufzte leise und schmiegte sich an ihn.
Der Kuss wollte kein Ende nehmen. Er war alles – zärtlich und fordernd, besitzergreifend und sanft, lustvoll, süß und ungemein erregend. Schließlich schlug sie langsam ihre dunklen Augen auf und suchte Jakes Blick. Mit der Fingerspitze strich er über ihre Wange.
Lange nachdem sie sich verabschiedet und sein Büro verlassen hatte, umgab ihn noch ihr Duft und ihr Geschmack.
Die Stunden zogen sich dahin. Er konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.
Mit hohem Tempo fuhr der SUV auf der von moosüberwucherten Eichen und Zypressen gesäumten Autobahn. Allerdings achtete Alicia kaum auf die üppige, halbtropische Pflanzenwelt links und rechts von ihr. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt ihrem Ehemann hinter dem Steuer. Seit ihrem Geburtstag verging kein Tag, an dem er ihr nicht deutlich zeigte, wie sehr er sie begehrte.
Sie begehrte ihn auch, doch sorglosem Sex verdankte sie schließlich ihre schwierige Lage. Wenn sie beide gute Eltern für ihr Kind sein wollten, dann musste ihre Beziehung noch eine andere Basis haben als reine erotische Anziehung. Jake musste sie lieben und respektieren. Sie mussten einander vertrauen.
Nichtsdestoweniger hatte sie sich heute besonders viel Mühe mit ihrem Haar, ihrem Make-up und dem weißen Leinenkleid gegeben.
„Warum fummelst du eigentlich dauernd an dem Henkel deiner Handtasche herum?“, fragte Jake.
„Tu ich doch gar nicht.“ Sie schob die Strohtasche in den Fußraum, damit sie nicht mehr in Versuchung geriet, an den Enden des Lederriemens herumzuzupfen.
„Wir müssen nicht nach Belle Rose, das weißt du. Bei meiner Familie habe ich immer das Gefühl …“
„Was für ein Gefühl?“
„Sagen wir mal so, ich würde das Wochenende lieber mit dir allein verbringen. Wir können jederzeit umkehren. Wir rufen Cici vom Handy aus an.“
„Nein. Wahrscheinlich haben sie das Abendessen schon für uns vorbereitet.“
„Dann essen sie es eben allein und haben noch Reste für morgen.“
„Man gibt sich für Gäste doch immer besondere Mühe. Wahrscheinlich haben sie Stunden damit verbracht, alles aufzuräumen und herzurichten und … du weißt schon, all die Dinge, die man sonst nicht macht.“
„Die aber getan werden müssen – irgendwann einmal.“
„Ich möchte deiner Familie gegenüber nicht unhöflich sein, nur weil es mich nervös macht, vor ihnen so zu tun, als sei ich deine Frau.“
„Du bist meine Frau. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich sehr gern dein richtiger Ehemann wäre?“
Ihr wurde heiß. Doch als sie schwieg, insistierte er nicht weiter wie sonst so oft, und dafür war sie dankbar. Doch als er stumm blieb, bis er in die Eichenallee bog, die zu dem von Säulen getragenen Anwesen führte, wurde sie immer nervöser.
Im Schatten der Bäume gelegen und von unzähligen Blumenbeeten umgeben wirkte das Haus märchenhaft. Würde ihr Besuch ein Erfolg werden? Würde sie je das Gefühl haben, hierher zu gehören?
„Ich hatte ganz vergessen, wie wunderschön dein Elternhaus ist.“
Jakes Miene war angespannt. „Ich habe es nie vergessen, wie lang ich auch weg blieb. Und glaube mir, ich habe es versucht. Immer wieder habe ich mir gesagt, ich würde nie zurückkehren. Es war alles viel zu emotionsgeladen.“
„Und hier sind wir nun“, sagte sie unbeschwert.
Er parkte so weit wie möglich vom Haus entfernt. Vielleicht damit niemand seinen Wagen hörte und herauskäme, um sie zu begrüßen. Versuchte er, das Wiedersehen mit seiner Familie so lange wie möglich hinauszuschieben?
Das Sonnenlicht fiel schräg durch die Bäume, und unter ihren Schritten raschelte das Laub, als sie durch die feuchte Hitze zum Haus hinaufgingen.
„Hier
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