Sinnliche Nacht mit sueßen Folgen
er sich aufrichtete, ging sein Atem keuchend. Er drückte ihr die Handtasche und die Tüten in die Hände.
„Auf Wiedersehen“, flüsterte sie.
Er wandte sich ab und ließ sich schwerfällig in seinen Sessel fallen.
Alicia nahm ein Taxi zurück zum French Quarter, wo sie Victor traf. Später, als sie wieder sicher zu Hause war, ging sie an ihren Schreibtisch, um die Kassenzettel ihrer Einkäufe abzuheften. Doch beim Öffnen ihrer Einkaufstüten entdeckte sie die lackierte Schatulle. Sie öffnete den Deckel und blickte auf die glitzernde Brosche ihrer Mutter.
„Oh nein!“
Mit klopfendem Herzen sank sie in ihren Sessel zurück. Warum musste ihr Vater nur so dickköpfig sein? Konnte er nicht wenigstens ein Mal ein Nein als Antwort akzeptieren?
Sie liebte diese Brosche, und er wusste es. Er wollte sie ihr zum Geburtstag schenken und hatte sie daher in ihre Taschen geschmuggelt, nachdem der Wachmann sie durchsucht hatte. Würde sie den Schmuck zurückbringen, würde er noch größere Schwierigkeiten bekommen. Und womöglich würde sie damit auch noch Jake in die Sache hineinziehen.
Innerlich zerrissen schloss sie die Schatulle und betrachtete sie eine Weile. Schließlich erhob sie sich, brachte sie in ihr Schlafzimmer und versteckte sie unter der Matratze. Sie würde später darüber nachdenken, was sie damit tun würde.
Im Augenblick wollte sie sich auf glücklichere Dinge konzentrieren … wie auf Jake und ihr Baby. Sie nahm ihre Einkaufstüten und trug sie ins Kinderzimmer, um die Dinge einzuräumen, die sie gekauft hatte.
8. KAPITEL
Alicia war noch beim Aufräumen, als das Telefon läutete.
Hatte die Polizei schon bemerkt, dass die Brosche fehlte?
Oder wollte sich Jake nach ihrem Tag erkundigen? Wie sollte sie mit ihm sprechen, ohne den Besuch bei ihrem Vater und die Anstecknadel zu erwähnen, die ihre Gedanken so vollständig ausfüllten? Doch natürlich durfte sie kein Wort davon verlauten lassen.
Sie lief in die Diele, um den Anruf entgegenzunehmen, und hoffte, dass ihr Mann am Apparat war.
„Alicia?“ Die hohe weibliche Stimme kam ihr irgendwie bekannt vor, sie konnte sie aber nicht gleich einordnen.
„Ja.“
„Hier ist Cici! Logans Frau. Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst. Wir haben uns auf Pierres Geburtstagsfeier getroffen.“
Als könnte sie je vergessen, wie ausgelassen und wild Cici mit Logan getanzt hatte, dabei war er ja eigentlich in Alicias Begleitung gekommen. Außerdem erinnerte sie sich an andere spezielle Einzelheiten jenes Abends.
„Ich erinnere mich“, erwiderte sie.
Obwohl Jake ihr gesagt hatte, er sei über die Sache mit Cici hinweg, fühlte Alicia sich dieser Frau gegenüber, in die er einmal verliebt gewesen war, doch sehr unsicher. Sie würde gerne vergessen können, wie überaus erotisch Cici mit Logan getanzt hatte.
„Logan und ich möchten Jake und dich zum Abendessen zu uns nach Belle Rose einladen. Pierre ist auch dabei.“
„Oh! Wie nett.“
Cici plauderte weiter, gab Alicia ein paar Termine zur Auswahl, deutete an, dass sie bei dem Essen auch eine freudige Nachricht zu verkünden hätten, und schlug einen Freitag oder Samstag vor, damit sie auf Belle Rose übernachten könnten und nicht spät in der Nacht nach New Orleans zurückfahren müssten.
„Ich werde mit Jake reden und später zurückrufen.“
„Das wäre ganz lieb. Wir freuen uns sehr darauf, euch zu sehen und zu gratulieren. Schön, dass du jetzt zur Familie gehörst.“
„Danke.“
Alicia erkundigte sich nach Pierre, und nach ein paar weiteren Floskeln beendeten sie das Gespräch.
Mit dem Telefon in der Hand stand Alicia da und fühlte sich unsicherer als je zuvor. Die unter ihrer Matratze versteckte Brosche bereitete ihr ebenso viel Kopfzerbrechen wie Cicis Freundlichkeit und Einladung. Vielleicht trauerte Jake seiner verflossenen Liebe ja erst richtig nach, wenn er Cici und Logan zusammen als Paar sah?
Trotzdem musste sie ihn anrufen und ihm von der Einladung erzählen. Nein. Sie würde zum ihm ins Büro fahren. Sie wollte sein Gesicht sehen, wenn sie ihm von Cicis Anruf berichtete.
Jake blätterte einen Jahresbericht über ein Projekt in Orlando durch und unterhielt sich gleichzeitig angeregt mit seinem Projektleiter am Telefon darüber, als Vanessa unvermittelt in sein Büro stürmte. Auf schlechte Nachrichten gefasst, schaute er zu ihr hoch.
„Tut mir leid, wenn ich störe, aber Ihre Frau ist da, Jake.“ Ihre Stimme war angespannt und leise. „Sie wartet schon
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