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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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…“
    „Natürlich glaubst du mir nicht.“
    Khalil grinste. Er war geradezu entwaffnend. Charmant. Beinahe jungenhaft. Wenn man dann noch seinen äußerst anziehenden Sexappeal hinzunahm …
    Mein Gott, was hatte sein Aussehen mit dieser ganzen Sache zu tun? Layla räusperte sich.
    „Es ist nur so, dass du mich nicht eingeweiht hast.“
    Er nickte. „Ich weiß.“ Dann stand er auf, ging zum hinteren Teil des Flugzeugs und tauchte kurz darauf mit einem großen Weidenkorb in der Hand wieder auf, den er auf dem kleinen Tisch abstellte. „Wir können reden, während wir essen.“
    „Ich bin nicht hungrig.“
    „Natürlich bist du das.“ Er setzte sich ihr gegenüber, öffnete den Korb und holte Thermoskanne, Porzellantassen, Teller, Leinenservietten und in Frischhaltefolie eingewickelte Sandwichs heraus. „Du hast seit Stunden nichts gegessen.“
    „Es ist nett von dir, dass du daran denkst, aber …“
    „Nettigkeit hat nichts damit zu tun. Der Flug ist lang, und ich muss mich schon mit genug Dingen auseinandersetzen, ohne mir auch noch darüber Sorgen zu machen, ob du vielleicht einen Schwächeanfall bekommst.“ Bestimmend schob er ihr einen kleinen Teller zu und legte eins der eingewickelten Sandwichs darauf. „Ich beantworte deine Fragen, weil es notwendig ist. Aber zuerst isst du dieses Sandwich.“
    So viel zu charmant. Kurz dachte Layla darüber nach, ihm die Tasse an den Kopf zu werfen, doch was sollte das bringen? Es würde nichts an den Tatsachen ändern. Er hielt alle Trümpfe in der Hand. Vielleicht war es besser, ihn nicht weiter zu provozieren und sich stattdessen gut mit ihm zu stellen.
    Also wickelte sie das Sandwich aus, das mit Putenbrust belegt zu sein schien und in saubere Quadrate geschnitten war. Layla schaute auf. Khalil beobachtete sie, die Arme über der Brust verschränkt. Sie verdrehte die Augen, griff nach einem Stück Sandwich und führte es zum Mund.
    Schon beim ersten Bissen begann ihr Magen heftig zu knurren. Er hatte recht – sie hatte seit Stunden nichts gegessen, und nun meldete sich ihr Bauch lautstark. Sie blickte zu Khalil hinüber. Wenn er auch nur andeutungsweise lächelte, dann würde sie ihn schlagen. Doch er nickte nur zustimmend, wickelte sein eigenes Sandwich aus und begann zu essen.
    Alles, was er ihr vorsetzte, verspeiste sie restlos. Das Sandwich, einen Joghurt und zum Schluss ein paar Weintrauben. Er schenkte ihnen beiden dampfend heißen Tee ein, den sie halb trank, dann tupfte sie sich die Lippen mit der Serviette ab – und bemerkte, dass er sie beobachtete.
    „Was?“
    „Nichts. Es ist nur … Du hast ein bisschen Joghurt auf deiner Lippe. Er beugte sich vor. „Genau … hier.“
    Mit seiner warmen, etwas rauen Fingerspitze berührte er ihren Mund. Ihr Herz begann sofort, wie wild zu klopfen.
    Layla zuckte zurück.
    „Ich bin durchaus in der Lage, mich selbst darum zu kümmern“, schimpfte sie, griff erneut nach der Serviette und wischte sich die Lippen ab. „Wenn das der Fall wäre“, erwiderte er lässig, „dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation.“
    „Was soll das heißen?“
    „Das heißt, dass ich immer noch nicht weiß, wie du in diese Geschichte geraten bist.“ „Warum fragst du nicht Omar und deinen Vater?“ Eine ausgezeichnete Idee, und er würde tatsächlich bei seinem Vater nachhaken, sobald sie in Sicherheit waren. Denn das waren sie noch nicht, egal, was er Layla gegenüber behauptete. Nein, sicher waren sie erst, wenn er mit seinem Vater gesprochen und ihn überzeugt hatte, dass das, was hier geschah, so sein musste.
    Inshallah, dachte er. Es war ein Konzept, das tief im Bewusstsein seines Volkes verankert war. Er konnte nur hoffen, dass sein Vater diese Tradition respektierte.
    „Haben Sie die Sprache verloren, Euer Hoheit?“, höhnte Layla.
    Khalil verstaute alles bis auf ihre Tassen im Korb und stellte ihn an die Seite.
    „Wie es zu dieser Situation gekommen ist, spielt keine Rolle mehr“, erwiderte er. „Wichtig ist nur, wie wir damit umgehen.“
    „Und wie genau gehen wir damit um? Wohin fliegt diese Maschine? Wann komme ich nach Hause?“
    „Die Maschine bringt uns nach Paris.“
    „Paris?“
    „Das habe ich gerade gesagt, ja.“
    „Du meinst zum Flughafen in Paris, wo ich einen Flieger nach New York nehmen kann und …“
    „Nein.“
    „Was soll das heißen, nein? Ich habe dir doch gesagt, ich will nach Hause …“
    „Ich habe ein Apartment in Paris.“
    „Na und? Ich will nicht in dein

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