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Sinnliche Naechte in Paris

Sinnliche Naechte in Paris

Titel: Sinnliche Naechte in Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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schärfer an als beabsichtigt.
    „Wie bitte?“
    Ungeduldig ging er auf sie zu, griff nach den Hemdenden und schlug sie zusammen.
    „Mach es zu. Zeig ein wenig Anstand.“
    Layla stand der Mund offen. „Anstand? Anstand? Du kommst aus diesem Land und redest von Anstand? Bist du verrückt?“
    Vermutlich ja, aber wenn dem so war, dann lag das ganz allein an ihr.
    „Wenn du nicht möchtest, dass die Leute dich als Frau erkennen“, stieß er grimmig hervor, während er anfing, die Knöpfe zu schließen, „dann tu etwas, um das Offensichtliche zu verbergen.“
    Layla wurde hochrot. „Ich brauche deine Hilfe nicht.“
    Khalil ignorierte ihre Aussage. Seine Fingerknöchel streiften leicht über ihre Brüste. Nicht absichtlich, redete er sich ein, nicht absichtlich, verdammt noch mal, doch das Ziehen in seinen Lenden sagte ihm, dass er ein Lügner war – und als sich ihre Brustspitzen versteiften, wusste er, dass auch sie auf ihn reagierte.
    Hastig schob sie seine Hände fort. „Nicht.“ Ihre Stimme zitterte. Warum verschaffte ihm das eine solche Genugtuung?
    „Was soll ich nicht tun?“, fragte er mit einer Ruhe, die er in Wirklichkeit gar nicht empfand. „Uns beide daran erinnern, dass du nicht die tugendhafte Unschuld bist, für die Butrus dich hält?“
    Sie holte weit aus, um ihm eine schallende Ohrfeige zu verpassen, doch Khalil fing ihr Handgelenk noch rechtzeitig ab und hielt es fest.
    „Sei vorsichtig, habiba. Es ist nicht besonders klug, es dir mit dem einzigen Mann zu verscherzen, der dich retten kann.“
    „Du rettest deinen Vater und seinen kostbaren Thron, nicht mich“, versetzte sie beißend und keuchte ein wenig, weil sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    „Wie auch immer – du bist diejenige, die davon profitiert.“ Sein Blick wurde finster. „Es sei denn, du hast es dir doch noch mal anders überlegt, und Butrus’ Geld ist dir wichtiger.“
    „Du“, zischte sie wütend, „du allmächtiger Scheich, du bist ein elender Mistkerl!“
    „Bin ich das?“ Seine Mundwinkel verzogen sich herablassend. „Wie bist du in diese Situation hineingeraten, habiba? Wie hast du es geschafft, ein solches Chaos anzurichten?“
    „Würdest du mir glauben, wenn ich es dir erzählte?“ Sie lachte verächtlich, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. „Nein“, beantwortete sie ihre Frage, „würdest du nicht.“
    Sie hatte recht. Die Antwort spielte ohnehin keine Rolle.
    Wie sie ganz richtig festgestellt hatte, tat er es nicht für sie. Wenn die Welt erfuhr, dass eine Amerikanerin zur Ehe mit Butrus gezwungen worden war, dann würde Al Ankhara verheerende Konsequenzen tragen müssen. Es gäbe ein diplomatisches Nachspiel. Investoren würden davor zurückschrecken, sich in seinem Land zu engagieren. Der aufkeimende Tourismus würde zusammenbrechen, ehe er richtig begonnen hatte.
    Welcher Urlauber würde schon in ein Land reisen, in dem Frauen quasi in die Sklaverei verkauft wurden? Es war moralisch falsch. Al Ankhara hatte diese Dinge längst hinter sich gelassen, und er würde nicht tatenlos zusehen, wie das Land um Jahrhunderte zurückkatapultiert wurde.
    „Wir verschwenden wertvolle Zeit“, erklärte er scharf. „Es ist nicht zu ändern, dass wir beide aneinandergekettet sind. Wenn du dem Schicksal entgehen willst, das dein Vater für dich vorgesehen hat, dann solltest du mir ohne zu zögern gehorchen.“
    „Befehle erteilen. Darin bist du gut. Du und deine Leute.“
    „Ich und meine Leute?“
    In seiner Stimme lag ein warnender Unterton, doch Layla war zu wütend, um darauf Rücksicht zu nehmen.
    „Ganz genau. Ihr seid alle gleich. Ihr erteilt Befehle. Ihr unterdrückt Frauen. Ihr stolziert herum, als gehörte euch die ganze Welt. Nun, ich werde mich nicht unterordnen. Ich gehorche nicht. Ich senke nicht demütig den Kopf. Ich …“
    „Du weißt nicht, wann es besser wäre, den Mund zu halten“, knurrte Khalil, riss sie in seine Arme und küsste sie.
    Layla gab einen protestierenden Laut von sich, doch seine Arme waren wie Eisenfesseln. Als sie versuchte, ihr Gesicht wegzudrehen, schob er eine Hand in ihr Haar und hielt sie fest.
    Es war ein Kuss, der seine ganze männliche Dominanz zum Ausdruck brachte. Er war gnadenlos und erinnerte sie überdeutlich an seine Macht und ihre Unterlegenheit …
    Bis er das Salz ihrer Tränen schmeckte.
    Die Erkenntnis, dass sie weinte, durchfuhr ihn wie ein Messer. Er war kaum vierundzwanzig Stunden zu Hause, und schon verwandelte er sich in

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