Sinnliche Naechte in Paris
Apartment. Ich will einfach nur nach Hause!“
Layla wusste, dass sie sich wie ein verzogenes Kind benahm, aber seine Arroganz, sein überheblicher Gesichtsausdruck und seine Annahme, der König des Universums zu sein, machten sie unglaublich wütend.
„Glaub mir, habiba “, versicherte er kalt, „ich will dasselbe. Je eher du aus meinem Leben verschwindest, desto besser.“
„Dann verstehe ich nicht, warum …“
„Weil ich es so sage“, schnitt er ihr das Wort ab, „deshalb.“
Layla presste die Lippen zusammen. Mit einer weit ausholenden Geste fegte sie die beiden Teetassen vom Tisch. Die Flüssigkeit ergoss sich über Khalils Hemd und seine Jeans.
Im ersten Moment bewegte sich keiner von beiden. Die Luft in der Flugzeugkabine schien geradezu elektrisch aufgeladen zu sein.
„ Laa tatalaa ’ab ma’ii “, knurrte er und packte sie an den Schultern. „Ich habe dich gewarnt, Frau. Leg dich nicht mit mir an!“
Entschuldige dich, wisperte ihre innere Stimme. Sag, dass es dir leid tut. Nur dass gerade das dummerweise nicht der Fall war. Er verdiente, was gerade geschehen war und noch viel mehr.
„So still, habiba ?“ Sein Blick verhärtete sich. „Wenn du dich wie eine Fünfjährige benimmst, dann sollte ich dich vielleicht auch wie eine behandeln. Ich bin wirklich versucht, dich übers Knie zu legen!“
Hitze stieg in ihr auf. Natürlich wusste sie, dass seine Worte keine sexuelle Bedeutung hatten, dennoch war das Bild, das vor ihrem inneren Auge entstand, unheimlich erotisch.
Sie sah sich nicht über seinem Knie liegen, sondern in seinen Armen. Beide nackt, seine Hände auf ihrer bloßen Haut, seine heißen Lippen auf ihrem sich windenden Körper …
Das Blut pulsierte in ihren Adern.
Sie riss sich aus seinem Griff los, bückte sich und hob die Porzellantassen auf.
„Lass sie liegen!“
Khalil war aufgestanden. Jetzt beugte er sich zu ihr herunter, packte ihr Handgelenk und zog sie zu sich hoch.
„Hast du wirklich geglaubt, ich könnte dich einfach so von deinem Vater und deinem Bräutigam wegbringen? Dass ich so mir nichts, dir nichts den Wünschen des Sultans und der Minister zuwiderhandeln könnte, ohne jegliche Konsequenzen?“
Er spürte, wie ihr Puls heftig schlug. Er hatte ihr Angst gemacht. Gut so!
„Welche Konsequenzen?“
„Mit deiner Heirat sollte ein Friedenspakt besiegelt werden. Dein Vater und dein Bräutigam sollten Verbündete werden.“
„Er ist nicht mein Vater!“, entgegnete sie bitter. „Ein Kind zu zeugen ist nicht dasselbe wie es aufzuziehen. Und nenn dieses … dieses Ungeheuer nicht meinen Bräutigam. Das ist eine Beleidigung für dieses Wort.“
Da blitzte es wieder auf – das Feuer, ihr Temperament und der Mut. Doch wo waren diese Qualitäten gewesen, als das Hochzeitsarrangement geschlossen wurde? War sie zu der Verbindung gezwungen worden, wie sie behauptete, oder hatte sein Vater doch die Wahrheit gesagt?
Khalil sagte sich, dass es keine Rolle spielte. Er tat all das nicht für Layla. Es war ihm völlig egal, ob sie anfangs bereit gewesen war, Butrus zu heiraten, weil er Geld und Macht besaß.
Das durfte er nie vergessen.
Er ließ ihr Handgelenk los. „Ich bin nicht an einer philosophischen Diskussion interessiert“, erklärte er kalt. „Mir geht es nur darum, einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, damit jeder sein Gesicht wahren kann.“
„Jeder?“, höhnte sie bitter. „Du meinst wohl das Gesicht deines Vaters. Und das von Omar und Butrus.“
„Ich habe gerade gesagt, habiba , dass wir darüber keine philosophische Debatte führen werden. Ich muss ein Blutvergießen vermeiden, und dazu brauche ich ein paar Tage Zeit.“
„Wie? Ich habe ein Recht darauf, zu erfahren, was du vorhast, Khalil.“
Es war das erste Mal, dass sie seinen Vornamen benutzte. Ihm gefiel der Klang. Schon oft hatte er gehört, wie amerikanische Frauen seinen Vornamen aussprachen und dabei versuchten, ihm einen exotischen Klang zu geben, doch Layla war die Erste, der es wirklich gelang …
Mein Gott, es war doch völlig unbedeutend, wie sie seinen Namen aussprach! Khalil runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich werde dir sagen, was du wissen musst, wenn die Zeit dafür gekommen ist“, erwiderte er und stöhnte innerlich, weil er vollkommen idiotisch klang. Warum schaffte diese Frau es immer wieder, dass er sich wie ein Mann aufführte, der er nicht war?
„Soll ich dir mal sagen, was du wissen musst?“ Layla bebte vor Zorn
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