Sinnliche Stunden In Las Vegas
wuchs. Am besten brachte sie es sofort hinter sich, bevor sie ihn womöglich anflehte, noch ein wenig bei ihr zu bleiben. Sie nahm ihr Scheckbuch aus der Schublade.
Troy war näher gekommen und stand jetzt so dicht neben ihr, dass sie den herben Duft seines Rasierwassers wahrnahm, der sich mit dem seiner Haut mischte. Der Duft verwirrte ihre Sinne völlig. Sie war so durcheinander, dass sie nicht mehr wusste, was sie gerade tun wollte. Sie spürte nur, dass ihre Hände feucht wurden und ihr Puls sich heftig beschleunigte. Nach ein paar tiefen Atemzügen hatte sie sich einigermaßen wieder gefasst.
„Du willst sicher so schnell wie möglich abreisen.” Sie füllte den Scheck aus und setzte mit Schwung ihre Unterschrift darunter. „Meine Bank ist gleich hier unten an der Hauptstraße.
Du kannst den Scheck dort einlösen, wenn du abfährst.”
Hoffentlich hörte er nicht, dass ihre Stimme zitterte, das wäre ihr peinlich. Sie bemühte sich um ein zauberhaftes Lächeln und reichte ihm den Scheck. „Troy, ich kann dir gar nicht sagen, wie dankbar ich dir bin, für alles, was du für mich und mein Baby getan hast.”
Troy trat einen Schritt zurück. „Den kann ich nicht annehmen, Shelby.”
„Doch, das war unsere Abmachung. Dein Name für mein Geld.” Sie drückte ihm den Scheck in die Hand. „Du hast dein Versprechen gehalten, und ich halte meines auch.”
In Shelbys strahlend blauen Augen entdeckte Troy eine Entschlossenheit und eine Willensstärke, die ihm bis jetzt noch gar nicht aufgefallen waren. Aber er sah auch Angst darin. Angst, die sie tapfer zu unterdrücken versuchte. Da entschloss er sich im Bruchteil einer Sekunde, sie nicht im Stich zu lassen.
Jedenfalls nicht, bevor das Treffen mit ihren Eltern stattgefunden hatte.
„In den Augen deines Vaters habe ich mein Versprechen allerdings noch nicht gehalten.”
„Ach, mach dir darüber keine Gedanken.” Shelby holte tief Luft und stellte sich wieder in sicherem Abstand hinter ihren Ladentisch und beschäftigte sich mit ihren Papieren. „Ich kann das schon alleine regeln.”
Verblüfft schaute Troy sie an. Wo nahm sie nur den Mut her?
Sie wirkte so zierlich, als würde der leiseste Windhauch sie umpusten. Außerdem wusste er doch, dass sie vor ihrem Vater ziemliche Angs t hatte. „Und wie willst du das machen?” fragte er neugierig.
„Das weiß ich jetzt noch nicht. Aber mir wird schon etwas einfallen. Auf jeden Fall ist das mein Problem und nicht deins.”
Troy sah auf den Scheck in seiner Hand. Das waren ihre gesamten Ersparnisse. Sie würde das Geld gut brauchen können, wenn das Baby kam. Er dagegen brauchte es gar nicht. Bis jetzt hatte er ihr verschwiegen, dass er auch einen ganz persönlichen Grund gehabt hatte, sich mit der Heirat einverstanden zu erklären. „Fünftausend Dollar ist sehr viel Geld, nur für den Namen eines Mannes.”
„Das hatten wir so abgesprochen, und ich bin damit einverstanden gewesen.”
Missbilligend schüttelte er den Kopf. „Ich bin aber nicht damit einverstanden. Wahrscheinlich kann ich keine Nacht mehr ruhig schlafen, bei dem Gedanken, eine Frau ausgenutzt zu haben.”
„Du hast mich nicht ausgenutzt. Vergiss bitte nicht, dass ich es war, die dir dieses Geschäft vorgeschlagen habe.” Nervös lief sie zwischen den antiken Kleinmöbeln herum, die sie sorgfältig ausgesucht hatte, und schob sie hin und her.
Troy folgte ihr durch den Laden. „Ich dachte, die ursprüngliche Idee war, deinen Vater davon zu überzeugen, dass du wirklich verheiratest bist.”
„Ja, natürlich.” Frustriert sah sie ihn an.
„Warum versuchst du dann, mich so schnell wie möglich loszuwerden? Wäre es nicht viel besser, ich würde wenigstens bis heute Abend hier bleiben?”
Bevor Shelby etwas entgegnen konnte, ertönte die Ladenglocke, und eine ältere, etwas gebrechliche Frau, gestützt auf einen Stock, kam herein.
„Oh, nein! Das auch noch.” Shelby stöhnte leise.
„Was ist denn los?” flüsterte er.
„Das ist Mrs. Maybelle Porter, die größte Klatschtante im Ort. Bitte, geh, Troy. Ich komme schon allein zurecht”, sagte sie eindringlich.
Aber genau das bezweifelte Troy. Schließlich hatte er selbst erlebt, wie verletzend ihr Vater sein konnte. Warum nur wollte Shelby sich von ihm nicht helfen lassen? Er beobachtete die alte Dame, die näher kam, und einem Einfall folgend, ging er spontan auf sie zu und reichte ihr die Hand.
„Guten Tag, wir haben uns noch nicht kennen gelernt. Ich bin Troy
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