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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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sie ihren Namen hörte, blickte Lisa Thompson von ihrem Ecktisch auf. „Es dauert auch nicht lange“, rief sie herüber.
    Lisa, blond, zierlich, sommersprossig und vorlaut, beobachtete neugierig, wie Abigail sich zu ihr durchkämpfte. Die beiden waren einander über die Wahlkampfphase hinweg sehr ans Herz gewachsen. Kaum hatte Abigail sich zu ihr gesetzt, wollte Lisa in verschwörerischem Tonfall wissen: „Also, was ist passiert?“
    „Keine Ahnung, wovon du redest.“
    „Ach, komm schon! Man kann dir auf hundert Meter Entfernung ansehen, dass du letzte Nacht flachgelegt worden bist.“
    „Was?“, rief Abigail entsetzt und sah sich panisch nach Mithörern um.
    „Jetzt spiel nicht die Ahnungslose!“, schimpfte Lisa und gab ihr einen Klaps auf den Arm.
    „Aber ich habe gar nicht …“
    „Und wag es nicht, mich anzulügen!“ Lisa ließ sich zurücksinken und musterte Abigail mit verschränkten Armen. „Du hast dieses ganz bestimmte Funkeln in den Augen. Und außerdem bist du gestern noch vor zehn spurlos verschwunden. Also raus mit der Sprache! Und zwar in allen Details. Ich verrat’s auch niemandem, versprochen!“
    Abigail hätte zu gern gelogen, aber Lisa hatte sie am Wickel. „Es ist niemand, den du kennst.“
    „Woher willst du das wissen? Ich kenne die halbe Stadt! Wie heißt er? Was macht er so? Ist er heiß?“
    „Keine Ahnung.“
    Lisa warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Du weißt nicht, ob er heiß ist?“
    „Ich weiß nicht, wie er heißt . Und ich weiß nicht, was er arbeitet. Er ist nicht von hier.“
    Lisas Blick nahm einen Ausdruck absoluter Begeisterung an. „Du hattest einen One-Night-Stand mit einem Wildfremden?“
    Abigail redete jetzt noch leiser. „Ja. Und ja, er war heiß.“ So heiß, dass es schon reichte, seinen Namen zu erwähnen, um ihr Blut erneut zum Kochen zu bringen. Wie er da nackt gelegen und sie gemustert hatte …
    „Wahnsinn“, flüsterte Lisa andächtig. „Aber wie willst du ihn wiedersehen, wenn du nichts über ihn weißt?“
    „Darum geht es bei einem One-Night-Stand doch gerade! Wir werden uns nicht wiedersehen!“ Sosehr sie es sich auch wünschte – es war an der Zeit, in die Realität zurückzukehren. Der Herbst hielt Einzug im Lyndon Valley. Sie musste zurück auf die Ranch, das Vieh zusammentreiben und die Weiden winterfest machen. Doch wenn der kalte Wind aus den Rocky Mountains durchs Tal wirbelte oder Abigail die Einsamkeit der Ranch zu schaffen machte, dann hatte sie jetzt etwas, womit sie sich trösten konnte: die Erinnerung an Clydes starke Arme, die Wärme seines Körpers, die Worte, die er ihr ins Ohr geflüstert hatte. Seinen wunderbaren Humor und das Gefühl, wenigstens für einige Stunden in ihrem Leben die schönste Frau der Welt gewesen zu sein.

3. KAPITEL
    Die Craig Mountain Brewery lag in den Bergen über dem pittoresken Lake Patricia, etwa eine Stunde nördlich von Lyndon City. Das alte Natursteingebäude im Stil eines britischen Schlosses war um 1850 herum von dem exzentrischen britischen Adligen Lord Ashton errichtet worden, der nach einem ominösen Skandal von seiner Familie nach Amerika geschickt worden war.
    Der Brauereimanager Lucas Payton erzählte Zach von der Geschichte des Anwesens, während die beiden Männer den Weg entlangspazierten, der vom Haupthaus mit den Büros zu den Neubauten führte, in denen Brauerei und Lager untergebracht waren.
    Lucas arbeitete nun schon seit drei Jahren für DFB, und er und Zach waren sich bereits mehrere Male begegnet. Wie alle Angestellten von DFB hatte auch er eine schwierige Kindheit und Jugend hinter sich. „Du solltest dir mal die oberen Stockwerke im Schloss ansehen“, schwärmte Lucas und zog die Tür zum Lagerhaus auf. „Kaum zu glauben, was da oben für verrücktes Zeug rumsteht. Kisten über Kisten voll mit eingemottetem antiken Kram!“
    „Dafür werde ich wohl kaum Zeit haben.“ Zach betrat das kühle, schummrige Innere des Gebäudes, wo ihm sofort der vertraute Duft von Hopfen und Malz in die Nase stieg. Auf langen, mehrere Meter hohen Stahlregalen türmten sich die Vorräte bis an die Decke. In der Ferne hörte man einen Gabelstapler durch die Gänge rumpeln. „Musst du gleich wieder zurück nach Texas?“, fragte Lucas. „Hier hält dich ja sicher nicht viel.“
    „Da hast du recht“, murmelte Zach. Doch in Gedanken war der bei der letzten Nacht und seiner unglaublichen Begegnung mit Bonnie. Als er früh am Morgen aufgewacht war, war seine mysteriöse und

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