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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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wieder auf der Ranch, und so war das Leben hier nun mal.
    Als vor einigen Monaten die Anhörungen zu den Wasserrechten abgehalten worden waren, hatte sich Abigail keine einzige Sitzung entgehen lassen. Sie würde nicht lange brauchen, um diesen Typen da drinnen vor die Tür zu setzen.
    Entschlossen betrat sie das Wohnzimmer. „Hey, Travis!“
    Ihr Bruder warf ihr einen finsteren Blick zu.
    Dann wandte ihr der breitschultrige Mann im teuren Anzug das Gesicht zu.
    Abigail erstarrte, und ihr Herz setzte einen Schlag aus. Das Blut rauschte ihr in den Ohren, sodass sie selbst kaum hörte, wie sie fassungslos „Clyde?“ flüsterte.
    Auch ihm stand die Überraschung ins Gesicht geschrieben.
    „Hä?“, fragte Travis, der verwirrt zwischen den beiden hin und her blickte.
    Abigail war völlig verwirrt. Wertvolle Sekunden verstrichen. „Ach, ich dachte kurz, ich kenne diesen Mann“, brachte sie schließlich hervor.
    Was, zur Hölle, machte er hier? Und warum stritt er sich mit ihrem Bruder herum?
    Ehe sie noch etwas sagen konnte, kam Clyde auf sie zu und hielt ihr die Hand hin. „Zach Rainer. Sie müssen Abigail sein. Freut mich.“
    „Mr Rainer wollte gerade gehen“, erklärte Travis entschieden.
    „Ich bin der Eigentümer der Craig Mountain Brewery“, fuhr Zach ungerührt fort. Seine Stimme klang ganz ruhig und sachlich, doch Abigail konnte ihm ansehen, dass auch er den Schock noch nicht verwunden hatte.
    „Ich … ähm …“ Ihre Stimme versagte ihr den Dienst. „Ich bin Abigail“, stieß sie hervor und schüttelte wie ein Roboter Zachs Hand. Bei der Berührung begann ihr Arm zu kribbeln.
    „Ihretwegen bin ich hier. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie sich mit den regionalen Wasserrechten auskennen.“
    Travis machte einen Schritt nach vorn. „Lassen Sie sie in Ruhe.“
    „Ich spreche gerade mit Abigail.“
    „Aber meine Schwester möchte nicht mit Ihnen reden.“
    „Ich denke, das kann sie selbst entscheiden.“ Clyde hob eine Braue.
    Noch immer konnte Abigail kaum einen klaren Gedanken fassen. Bislang machte es nicht den Eindruck, als würde Clyde ausplaudern, dass sie sich kannten. Und miteinander geschlafen hatten. Aber sie musste herausfinden, warum er dann hier war. Und zwar schnell.
    „Ist schon okay, Travis“, beeilte sie sich zu sagen.
    „Nein, ist es nicht! Es geht doch nicht an, dass dieser Typ hier einfach reinspaziert und …“
    „Ich will Ihnen keinen Schaden zufügen.“ Clyde sprach zwar mit Travis, doch sein Blick ruhte auf Abigail.
    „Sie sind ein Lügner“, sagte Travis.
    Abigail war ganz seiner Meinung. Es konnte einfach kein Zufall sein, dass Clyde hier war. Hatte er von Anfang an einen Plan verfolgt? Enttäuschung und das bittere Gefühl von Erniedrigung erfassten sie.
    „Lügen ist nicht mein Stil“, erklärte Clyde.
    Ganz egal, ob das nun stimmte oder nicht: Sie musste mit ihm reden. Und zwar unter vier Augen. Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, dass sie mit ihm geschlafen hatte, hatte sie ihm in den frühen Morgenstunden auch noch einige ganz private Geheimnisse verraten. Beispielsweise, dass sie das Leben auf der Ranch verabscheute. Dass sie etwas ganz anderes aus ihrem Leben machen wollte. Aus ihrer jetzigen Perspektive war all das unendlich illoyal ihrer Familie gegenüber gewesen.
    „Alles gut“, versicherte sie Travis so ruhig, wie sie konnte.
    „Du brauchst nicht höflich zu sein, Abby“, wies Travis sie zurecht. „Dieser Kerl ist der Feind.“
    Clyde seufzte frustriert auf.
    „Ich bin eine erwachsene Frau“, erklärte Abigail bestimmt. „Und ich glaube, ich kann mittlerweile selbst entscheiden, mit wem ich reden will und mit wem nicht.“
    „Können wir vor die Tür gehen?“, fragte Clyde und machte einen Schritt auf den Ausgang zu.
    Doch Travis schmiss sich förmlich zwischen ihn und Abigail. „Raus!“, befahl er ihm.
    „Travis“, mahnte Abigail ihn durch zusammengebissene Zähne. „Jetzt reiß dich mal zusammen.“
    „Nein.“
    „Wir wollen doch nur reden.“
    „Ich verstehe dich einfach nicht“, sagte Travis. „Warum willst du diesem Typen helfen?“
    „Von helfen hat keiner was gesagt. Ich gebe ihm fünf Minuten, das war’s.“
    Frustriert breitete Travis die Arme aus. „Aber ich habe auch schon zehn Minuten an ihn verschwendet.“
    Na toll, jetzt war Abigail ebenfalls frustriert. Wenn Travis in dieser Stimmung war, brauchte man gar nicht erst zu versuchen, mit ihm zu reden. Aber sie konnte keine Rücksicht auf ihren Bruder

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