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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Ein seltsamer Ausdruck lag auf seinem Gesicht. Einen Moment lang hielt sie ihn für Bedauern, aber das war nicht sonderlich wahrscheinlich. „Tut mir leid, aber ich habe nicht viel Zeit, und ich bin angewiesen auf deine Unterstützung.“
    Abigail schluckte schwer. „Wie kannst du mir das nur antun?“, fragte sie leise.
    „Ich wünschte, ich hätte eine Wahl.“
    „Die hast du. Du kannst einfach gehen und vergessen, dass all das jemals passiert ist.“
    Er verschränkte die Arme vor seiner breiten Brust. „Meinst du mit ‚all das‘ heute oder unsere gemeinsame Nacht?“
    „Fahr zur Hölle.“
    Zach zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    Als Travis die Verandatreppe hinunterkam, wusste Abigail, dass er eingreifen wollte. Aber er durfte nicht mitbekommen, was gerade vor sich ging!
    „Komm mit“, sagte sie zu Zach und wandte sich zu dem Pfad um, der zum Fluss hinabführte.
    Mit einem Blick in Travis’ Richtung setzte sich Zach in Bewegung. „Meinst du nicht, dass er uns hinterherkommt?“
    „Die Chancen stehen fifty-fifty“, murmelte sie, während sie sich zwischen den Weidenbäumen hindurchschlängelte, die den Pfad säumten. Als sie außer Sichtweite des Hauses waren, warf sie sicherheitshalber noch einen Blick über die Schulter. Doch Travis schien seine Verfolgungsjagd aufgegeben zu haben.
    „Es ist ja nicht so, dass ich dich zwinge, eine Bank zu überfallen“, sagte Zach.
    „Nein. Aber du verlangst von mir, dass ich meine Familie hintergehe.“
    „Jetzt sei doch nicht gleich so melodramatisch. Niemand muss erfahren, dass du mir hilfst. Wir halten das einfach geheim.“
    „Damit du mich danach auch damit erpressen kannst?“, stichelte sie.
    Er verdrehte die Augen. „Jetzt werd nicht albern.“
    „Was soll daran albern sein? Jetzt gerade erpresst du mich doch auch!“ Ihre Stimme klang viel schriller, als sie beabsichtigt hatte.
    „Es gibt nur eins, was ich von dir will, Abby.“
    „Nenn mich nicht so.“ Ihren Spitznamen durfte einzig und allein ihre Familie verwenden.
    „Aber dein Name gefällt mir.“
    „Für dich bin ich Abigail. Wenn überhaupt.“
    Sein Blick ruhte auf ihr. Sie hatte den Eindruck, dass er überlegte, in welche Richtung er seine Taktik ändern sollte. „Wie können wir einen Kompromiss finden?“, fragte er schließlich.
    „Es gibt keinen Kompromiss.“
    „Aber ich muss die Wasserlizenz erweitern! Hunderte von Arbeitsplätzen hängen davon ab! Und nach allem, was ich in der vergangenen Woche erlebt habe, bist du offenbar meine einzige Chance.“
    „Ich könnte dir all meine Unterlagen zu dem Thema mailen“, bot sie aus reiner Verzweiflung an.
    „Aber ich brauche mehr als das. Ich muss wissen, wem ich welche Fragen stellen muss, wie ich die richtigen Anträge ausfülle und wie ich es schaffe, mich durch den Paragrafendschungel zu kämpfen!“
    „Tut mir leid, keine Chance.“
    „Ich warne dich, Abigail.“ Jetzt lag stählerne Entschlossenheit in seiner Stimme. „Wenn es um meine Angestellten geht, bin ich zu allem bereit. Ich würde alles, wirklich alles tun, um ihre Arbeitsplätze zu erhalten.“
    „Wenn ich dir helfe, wird der Antrag meiner Familie nie bearbeitet! Wir würden einen Präzedenzfall schaffen, und zwar für Anträge, die von Unternehmern, nicht von Ranchbesitzern gestellt wurden. Daraufhin würde ein Unternehmen nach dem anderen seine Wasserrechte bekommen, nur wir Rancher nicht. Das kann ich meiner Familie und den anderen Ranchern nicht antun.“
    „Ihr schafft das schon, euch auch durchzusetzen.“
    „Ich bin dir wirklich scheißegal, oder?“
    Er antwortete nicht. Doch sein Schweigen sagte mehr als tausend Worte.
    Sie begriff, dass sie nichts tun konnte, um ihn umzustimmen. Zach ließ ihr keine Wahl. Außer die zwischen geheimer und offener Illoyalität.
    Wenn alle wussten, dass sie Zach half, gab es kein Zurück mehr. Wenn sie es im Geheimen tat, konnte sie den Schaden möglicherweise in Grenzen halten.
    „Also?“, drängte er.
    „Na gut“, stieß sie hervor. „Ich helfe dir. Aber wenn du meiner Familie auch nur ein Wort verrätst …“, wieder stieß sie ihm mit dem Finger in die Brust, „… und damit meine ich wirklich alles, was uns beide betrifft, dann verfolge ich dich bis in deine Albträume, das schwöre ich bei meinem Leben.“
    „Kein Wort“, versicherte er ihr.
    Schweigend versuchte sie, das schreckliche Gefühl abzuschütteln, dass sie gerade all die Menschen hinterging, die sie liebte. „Wir können hier nicht

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