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Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition)

Titel: Sinnliche Stunden mit dem Fremden (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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bist.“
    Abigail begriff schnell, dass Zachs Unternehmen wie eine große Familie funktionierte. Alle der schätzungsweise zweihundert Mitarbeiter in dem großen Büroturm in der Innenstadt von Houston duzten sich, alle wussten, dass Zach in Colorado gewesen war, alle bangten aufrichtig um die Zukunft des Unternehmens.
    Sie war schon seit drei Tagen in Houston, und trotz der vielen Besuche bei ihren Eltern hatte sie es tatsächlich geschafft, alle Unterlagen für Zachs Antrag zusammenzutragen. Jetzt saß sie in einem Eckbüro im zweiunddreißigsten Stock und blickte hinaus in den Nachthimmel und auf die blinkenden Lichter der Stadt. Antrag 731-800e lag ausgedruckt und säuberlich ausgefüllt vor ihr, zusammen mit mehreren dicken Stapeln Zusatzmaterial. Es war ein fantastischer Bericht – wahrscheinlich der beste, den sie jemals geschrieben hatte.
    Die Doppeltür glitt auf, und zusammen mit seinem Partner Alex Cable kam Zach herein. Abigail mochte Alex mit seinem trockenen Humor und seinen klugen Ansichten. Seine Gesten und seine Mimik ähnelten Zachs so stark, dass man die beiden fast für Brüder hätte halten können.
    Zachs Blick glitt über die Papierberge. „Du bist fertig?“
    Sie nickte. Von jetzt an war sie wieder eine freie Frau.
    „Tausend Dank, dass du uns geholfen hast“, sagte Alex.
    Abigail zuckte mit den Achseln. „Kein Problem.“ Sie fing Zachs skeptischen Blick auf und schob hastig hinterher: „Na ja, es war schon viel Arbeit, aber jetzt bin ich ja fertig.“
    „Wir sollten das feiern“, schlug Alex vor.
    „Meinst du nicht, es ist noch etwas zu früh, um sich zu freuen?“, fragte Abigail und griff nach ihrer Handtasche. Eigentlich hätte sie sofort die Flucht ergreifen sollen, doch aus unerfindlichen Gründen zögerte sie. Am nächsten Morgen würde es zurück nach Colorado gehen. Der Abend kam Abigail vor wie ein Déjà-vu: eine letzte Nacht in der großen Stadt, bevor sie wieder auf die Ranch zurückkehren musste. Sie konnte gar nicht anders, als an den Abend mit Clyde in Lyndon zu denken. Oder daran, dass sie Zach niemals wiedersehen würde. Trotz allem, was vorgefallen war, musste sie sich eingestehen, dass sie ihn noch immer mochte.
    „Wie lange wird es dauern, bis der Ausschuss den Antrag bearbeitet?“, wollte Zach wissen.
    „Vermutlich mehrere Wochen“, antwortete Abigail.
    „Aber so viel Zeit haben wir nicht!“
    „Daran lässt sich aber nichts ändern. Und bilde dir bloß nicht ein, dass sich deine Probleme lösen, wenn du mich noch mal erpresst.“
    „Erpressung?“, fragte Alex. Irritiert ließ er den Blick zwischen Abigail und Zach hin und her gleiten. „Er hat dich erpresst, damit du uns hilfst?“
    „Sie übertreibt“, wiegelte Zach ab.
    „Abigail?“ Fragend sah Alex sie an. „Was für ein Druckmittel hatte er in der Hand?“
    „Er hat mit mir geschlafen und gedroht, meinen Brüdern davon zu erzählen.“
    „Abigail!“ , wies Zach sie zurecht.
    „Was?!“ Wütend funkelte sie ihn an. „Ist es dir peinlich, dass du mit mir geschlafen hast? Oder hast du plötzlich doch ein Problem mit deinem kriminellen Verhalten?“
    „So war das nicht“, protestierte er.
    „Doch, genau so war es. Und jetzt hast du, was du wolltest.“
    „Ich habe nie damit gedroht, ihnen zu sagen, dass wir miteinander geschlafen haben. Ich wollte ihnen sagen, dass du das Leben auf der Ranch hasst.“
    „Was überhaupt nicht stimmt!“, stieß sie wütend hervor. Doch beim bloßen Gedanken an die Ranch schienen die Wände um sie herum immer enger zusammenzurücken. Am folgenden Tag um diese Zeit würde sie wieder Jeans und Cowboystiefel tragen.
    „Und nicht einmal das hätte ich ihnen jemals verraten“, schob er nach und kam auf sie zu.
    Aus dem Augenwinkel beobachtete sie, wie Alex sich aus dem Raum stahl.
    „Dann hast du nur geblufft?“
    „Schätze schon.“ In seinem Blick spiegelte sich die Lust wider, die sie selbst so verzweifelt zu unterdrücken versuchte.
    „Also noch eine Sünde.“ Ihr Puls beschleunigte sich, weil er ihr so nah war, und ihre Haut begann zu prickeln.
    „Noch eine Sünde“, pflichtete er ihr bei. „Wollen wir einen Happen essen gehen?“
    Sie lachte. „Du willst ein Date? An meinem letzten Abend in der Stadt?“
    „So ungefähr.“
    „Ist dir mal wieder nach einem One-Night-Stand?“
    Ganz sanft ergriff er ihre Hand und strich mit dem Daumen über ihre Knöchel. „Ganz genau.“
    Sie war in Versuchung, kämpfte jedoch darum, vernünftig zu bleiben.

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