Sinnliche Stunden mit dir
küsst",
flüsterte sie kaum hörbar.
Er
wusste, dass sie Küsse bisher immer verabscheut hatte. Eines
Tages würde er noch herausfinden, wer dafür verantwortlich
war. Aber heute Nacht würde er sie so küssen, wie man eine
unerfahrene Frau küsste. Zärtlich und nur mit einer
Andeutung von Leidenschaft, um ihre Lust auf mehr zu wecken.
Andreas
Herz schlug wie verrückt, als Jackson sich jetzt vorbeugte.
Gleich wird er tatsächlich seine Lippen auf meinen Mund pressen,
dachte sie, und war überrascht von der sanften Berührung.
"Gib
dich ganz dem Gefühl hin", sagte er leise. Und wieder
strich er ihr zärtlich über die Lippen. "Gefällt
dir das?"
Sie
nickte. Sie fühlte sich nicht unter Druck gesetzt, empfand kein
Unbehagen, sondern nahm nur Jacksons männlichen Duft und die
Wärme seiner Haut wahr. Trotz seiner spürbaren Kraft
umarmte er sie sanft und liebevoll. Sie schloss die Augen und gab
sich ganz diesen Empfindungen hin, die für sie neu und aufregend
waren. Denn sie fühlte sich auch in dieser Situation bei ihm
sicher. Sein altmodischer Sinn für Ritterlichkeit hatte ihn
schon unter anderen Umständen davon abgehalten, seinen Vorteil
zu suchen. Nie hatte er sie auch nur andeutungsweise belästigt,
wenn sie länger arbeiteten. Nie hatte er sie gedrängt, ihn
auf einen Kaffee mit in ihre Wohnung zu nehmen, wenn er sie nach
einem langen Arbeitstag nach Hause gefahren hatte.
"Dann
genieß es mit allen Sinnen." Er drückte ihr einen
Kuss auf den Hals, und sie hielt kurz den Atem an vor Überraschung.
"Entspann
dich, bellissima ", flüsterte er, bevor er ihre
Lippen wieder berührte.
Bei
dieser tiefen, warmen Stimme konnte sie gar nicht anders. Sie
überließ sich ganz ihren Sinnen, war sich seiner sanften
und doch festen Lippen bewusst, die sie jetzt vorsichtig
aufforderten, den Mund zu öffnen. Als sie es tat, stöhnte
er leise auf, drang aber nicht gewaltsam vor, sondern liebkoste ihre
Lippen vorsichtig mit der Zunge. Schließlich hielt sie es nicht
mehr aus, drängte sich dichter an ihn und griff ihm ins Haar.
Endlich
vertiefte er den Kuss, und plötzlich konnte sie ihn ohne Angst
erwidern. Jackson umfasste sie jetzt mit beiden Armen und drückte
sie fest an sich, so dass ihre Brüste seinen nackten Oberkörper
berührten. Sie spürte, wie erregt er war, aber weil sie
sicher war, dass er sofort aufhören würde, wenn sie es
verlangte, hatte sie kein bisschen Angst. "Du schmeckst, als
würdest du zu mir gehören", stieß er leise
hervor, als er den Kopf hob, um Luft zu holen.
"Es
ist so schön, dich zu berühren, dich zu küssen",
gab sie zurück und hob ihm das Gesicht wieder entgegen.
"Gut."
Er lächelte zufrieden und küsste sie wieder, während
er ihr liebevoll über den Rücken strich. "Genauso soll
es sein."
Sie
gab sich dem Kuss entspannt hin, erwiderte ihn mit Leidenschaft und
war selbst überrascht, dass sie gar keine Angst hatte. Eine neue
Art von Vertrauen erfüllte sie, das Vertrauen einer Frau, die
sexuelle Freuden genießen konnte und nichts mehr mit dem
ängstlichen Mädchen gemein hatte, das vor jeder sexuellen
Berührung zurückschreckte.
"Bist
du noch wach, cara ?"
"Ja."
"Möchtest
du mir nicht sagen, warum du solche Angst vor männlichem
Begehren hast?"
"Ja,
irgendwann ganz sicher. Aber nicht heute Nacht." Sie wollte die
schönen Erfahrungen dieser Nacht nicht durch die schrecklichen
Erinnerungen zerstören.
"Dann
solltest du jetzt schlafen." Er stand auf und hob sie hoch.
Erst
an der Tür zum Gästezimmer setzte er sie ab. Als er sich
zum Gehen wandte, legte sie ihm die Hand auf den Arm. "Ich danke
dir."
Er
runzelte kurz die Stirn. "Mir kommt es nicht auf deine
Dankbarkeit an, Andrea."
Sie
wusste, dass das weniger eine Abfuhr als eine Frage war. "Es war
keine Dankbarkeit. Es war Vertrauen." Dieses Gefühl war für
sie vollkommen neu. Denn bevor sie Jackson Santorini kennen lernte,
hatte sie zu keinem Mann je Vertrauen gefasst.
Er
blieb ernst und legte ihr nur ganz sanft seine Hand an die Wange.
"Schlaf gut, piccola . Und keine Sorge, ich werde schon
einen Weg finden, wie ich dir und deinem Bruder helfen kann."
Und
tatsächlich schlief sie so gut wie schon lange nicht mehr. Auch
wenn es sie ein bisschen beunruhigte, dass sie sich so sehr auf
Jackson verließ. Wo es doch so oft vorkam, dass Frauen Männern
vertrauten und sich in sie verliebten, aber dann plötzlich im
Stich gelassen wurden. Niemals würde sie einem Mann ihre Liebe
gestehen und ihm damit Macht über sie
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