Sinnliche Stunden mit dir
geben. Nicht einmal
Jackson.
4.
Kapitel
Am
nächsten Morgen fuhr Jackson Andrea nach Hause.
Zu
ihrer Überraschung hatte er ihr ihre Handtasche überreicht;
Cole hatte sie früh am Morgen vorbeigebracht, als Jackson gerade
im Fitnessraum trainierte. Cole hatte ihm grinsend erzählt, dass
Donald Carson eine fürchterliche Angst hatte, nun als
Sexualstraftäter bei der Polizei registriert zu sein, und ganz
sicher keine Frau mehr belästigen würde.
Während
sie sich umzog, führte Jackson verschiedene Telefongespräche
mit seiner Rechtsabteilung. Er hatte einen bestimmten Plan, wollte
ihn aber erst von seinen Experten absegnen lassen. Ihm ging es nicht
um Andreas Dankbarkeit, ganz bestimmt nicht. Das ließ sein
Stolz nicht zu und auch nicht sein Herz.
Er
selbst stammte aus einer gescheiterten Ehe, war von Kindermädchen
aufgezogen worden und hatte selbst eine Ehe ohne Liebe hinter sich.
So etwas würde er nicht noch einmal ertragen. Wenn er sich
wieder an eine Frau band, dann nur an eine, die ihm absolut treu war
und ein Leben lang zu ihm hielt. Andrea war die einzige Frau, die er
wirklich wollte, mit Körper und mit Seele. Er würde um sie
kämpfen, aber sie musste sich ihm freiwillig ergeben. Nie würde
er ihr Vertrauen enttäuschen.
Wie
Jackson vorgeschlagen hatte, packte Andrea ein paar Sachen zusammen
und fuhr gleich wieder mit zurück zu ihm. Es tat so gut, den
Kampf mit Lance nicht allein aufnehmen zu müssen.
"Ich
habe einen Termin", sagte Jackson nach einem ausgedehnten
Brunch. "Warte hier auf mich. Ich erzähle dir alles, wenn
ich wieder zurück bin."
Gern
hätte sie Genaueres erfahren, aber sie zügelte ihre
Neugier. Wahrscheinlich hatte sie sowieso schon viel zu viel gefragt.
"Wann kommst du denn zurück?"
"So
schnell ich kann." Er küsste sie kurz. "Und sei nicht
böse. Ich muss wirklich allein gehen. Diese Leute reden nicht in
Anwesenheit von Zeugen."
Sie
musste lächeln. Er kannte sie einfach zu gut und wusste genau,
was in ihrem Kopf vorging. "Komm nicht zu spät."
"Versuch,
an etwas anderes zu denken. Vielleicht kannst du dir ja so lange
überlegen, ob du wieder als Sekretärin bei mir anfangen
willst."
Er
ging, und sie brauchte über seinen Vorschlag nicht lange
nachzudenken. Sehr gern würde sie wieder für ihn arbeiten,
umso mehr, als sie jetzt nicht mehr verheimlichen musste, dass sie
sich in ihren Chef verliebt hatte.
Erst
gegen Abend kam Jackson wieder zurück.
"Hast
du etwas herausgefunden?" fragte sie.
"Ich
bin hinter einer bestimmten Sache her."
Er
sah müde aus, und sie beschloss, vorläufig nicht weiter in
ihn zu dringen. Erst einmal sollte er sich beim Essen entspannen.
Auch wenn das Essen durch einige Telefongespräche unterbrochen
wurde, schien Jackson die ruhige Atmosphäre zu genießen.
Nach dem Essen goss sie zwei Becher Kaffee ein und ging ins
Wohnzimmer. Sie reichte ihm einen Becher. "Hier, bitte."
"Danke."
In Gedanken versunken, ging er zu dem großen Fenster und
starrte in die Dunkelheit.
Sie
setzte sich auf die unterste Treppenstufe und beobachtete ihn. Was
für ein großer Mann, dachte sie wieder, als sie den Blick
über die breiten Schultern und die kräftigen Unterarme
gleiten ließ. Er hatte die Ärmel des schwarzen Pullovers
hochgeschoben.
In
dem sanften Licht wirkte seine Haut dunkel, aber sie wusste, dass sie
einen warmen braunen Ton hatte, sein italienisches Erbe. Wie er da so
an dem Fenster stand, wirkte er einsam und verloren. Das konnte
Andrea nur schlecht ertragen. Denn sie erinnerte sich selbst zu genau
daran, wie schrecklich man sich fühlte, wenn man zu niemandem
gehörte.
"Woran
denkst du?" flüsterte sie.
Er
drehte sich langsam um und musterte sie ernst. "Was hältst
du davon, mich zu heiraten?"
"Dich
heiraten?" Sie umklammerte den Kaffeebecher fester.
"Ja."
Er blickte sie scheinbar unbewegt an, und sie konnte seiner Miene
nicht entnehmen, was er von seinem Vorschlag hielt.
"Aber
warum denn?" Er war zwar ihr Traummann, aber leider hatten sich
in ihrem Leben schon allzu oft Träume in Albträume
verwandelt.
"Ich
habe unter anderem mit einigen Anwälten gesprochen und auch mit
einem Richter, den ich gut kenne. Da Lance Nicks leiblicher Vater
ist, sitzt er am längeren Hebel."
"Ich
weiß."
"Aber",
fuhr Jackson fort, "um das Sorgerecht zurückzubekommen,
kannst du mutwilliges Verlassen geltend machen. Und wenn du dann vor
Gericht noch nachweisen kannst, dass du Nick ein gutes Zuhause bieten
kannst … Das allerdings wird nicht
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