Sinnliche Stunden mit dir
ohne Ehemann gehen, vor
allem, weil Nick irgendwann auch ein männliches Vorbild braucht,
an dem er sich orientieren kann."
Sie
sah ihn verwirrt an. "Aber warum solltest du so etwas auf dich
nehmen?" Er war ein einflussreicher, gut aussehender Mann. Warum
sollte er sich mit einem Niemand wie ihr zusammentun?
"Ich
möchte gern heiraten. Familie und Treue haben mir immer viel
bedeutet, und ich glaube, du hast da ähnliche Vorstellungen.
Außerdem brauche ich eine Frau als Gastgeberin. Und wenn Nick
immer noch der nette Junge ist, den ich damals kennen gelernt habe,
dann kommen wir drei sicher wunderbar miteinander zurecht." Er
räusperte sich. "Und noch etwas. Da du Nick liebst, wirst
du sicher darauf achten, dass die Art unserer Vereinbarung unter uns
bleibt und nicht in die Zeitungen kommt. Ich meine, für den
Fall, dass wir uns trennen sollten."
Und
ich? hätte Andrea am liebsten gefragt. Jacksons Heiratsantrag
hörte sich sehr geschäftsmäßig an. Waren sie
sich in der letzten Nacht nicht auch gefühlsmäßig
näher gekommen? Davon war jetzt nichts mehr zu merken.
Doch
bevor sie noch etwas sagen konnte, fügte Jackson hinzu: "Du
hast Sicherheit und ein gutes Zuhause, das du dir für Nick immer
gewünscht hast. Ich verspreche dir, ich werde alles dafür
tun, damit Lance keinen Zugriff mehr auf den Jungen hat. Selbst wenn
ein solcher Prozess sich über Jahre hinziehen sollte."
"Aber
sollte man Nick einer solchen Sache wirklich aussetzen?"
Er
setzte den Kaffeebecher ab. "Das wäre nur der Fall, wenn es
zum Äußersten kommt. Aber ich bin ziemlich sicher, dass
das nicht passieren wird. Lance ist allgemein für seine
Professionalität und Diskretion bekannt. Er wird ganz sicher
nicht wollen, dass man seine schmutzige Wäsche in der
Öffentlichkeit wäscht."
"Aber
er hat doch bereits einen Prozess gegen mich angestrengt."
"Das
hat er nur gewagt, weil er dich für machtlos hielt. Die
Familiengerichte tagen oft hinter verschlossenen Türen, und er
ist wohl davon ausgegangen, dass über diesen Fall weiter nichts
an die Öffentlichkeit dringen würde. Doch wenn ich mich in
die Sache einmische, wird er wissen, dass die Presse sofort Wind
davon bekommt und sehr schnell herauskommen wird, wie er seinen Sohn
behandelt hat."
Sie
wollte ihm nur zu gern glauben. "Und wenn wir also heiraten?"
Die Aussicht, mit Jackson Santorini verheiratet zu sein, warf sie um.
Schon sein Kuss hatte sie vollkommen durcheinander gebracht. Und als
ihr Ehemann …
"Kein
Richter wird es wagen, Hegerty das Sorgerecht für Nick zu geben,
und wenn man ihn noch so schmiert." Jackson presste die Lippen
zusammen, und sie musste plötzlich an Filme über die
italienische Mafia denken. "Das Schlimmste, was uns passieren
kann, ist ein fairer Prozess, dann nämlich, wenn Lance seine
Klage nicht zurückzieht. In dem Fall kann es darauf
hinauslaufen, dass du dir das Sorgerecht mit Lance teilen musst."
Andrea
war froh, dass er völlig offen war und die Situation nicht allzu
positiv darstellte. "Und was ist das Beste, das uns passieren
kann?"
"Dass
Hegerty seine Klage zurückzieht. Ich bin sogar ziemlich sicher,
dass er genau das tun wird. Denn ein Lance Hegerty lässt sich
nicht mit Leuten ein, die ihm gewachsen sind. Er pickt sich immer nur
die Schwachen heraus. Widerlich."
"Ich
würde alles für Nick tun", sagte sie schließlich
leise. "Bist du sicher, dass es auch klappt?"
"Ja.
Wer zu mir gehört, steht unter meinem besonderen Schutz. Nick
hätte nur Vorteile von dieser Verbindung."
"Solange
sie dauert", platzte sie heraus. "Deine Familie hat in
diesem Punkt keinen guten Ruf." Auf keinen Fall wollte sie, dass
Nick sich an einen Vater gewöhnte, der ihn dann wieder verließ.
"Und wenn wir uns scheiden lassen, bevor er volljährig ist?
Vielleicht versucht Lance es dann aufs Neue."
Jackson
nickte langsam. "Wir können uns auf eine bestimmte Anzahl
von Jahren festlegen. Mit Bonnie war ich sechs Jahre zusammen."
"Aber
nicht glücklich."
"Nein."
"Warum
willst du dieses Risiko wieder eingehen?" Trotz der Sorge um
Nick konnte sie nicht ignorieren, dass Jackson oft sehr traurig
wirkte. Und seit gestern Nacht hatte sich dieser düstere
Ausdruck noch verstärkt.
Irgendetwas
Schreckliches war passiert. Etwas, das schlimmer war als Bonnies
Untreue, ihr Selbstmord und das Ausschlachten der Geschichte durch
die Presse. Was auch immer es war, es hatte Jackson tief verletzt.
Und Andrea ertrug die Vorstellung nicht, ihm noch mehr Schmerz
zuzufügen. Was gut
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