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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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drehte Diana sich um und sah, dass John ihr eine Pistole hinhielt.
    Sie atmete tief durch und nickte. „Bereit und entschlossen“, antwortete sie, nahm die Pistole und sprach sich innerlich Mut zu für das, was ihr bevorstand.

22. KAPITEL
    Als Thorne die Taverne betrat, entdeckte er auch schon Santos Verra.
    Sofort ließ der dunkelhäutige Spanier seine wenigen Kunden allein und kam zu ihm. Er war sichtlich erstaunt, stellte aber keine Fragen, als er angewiesen wurde, die Wächter auf der Insel zu alarmieren und nach Olwen Castle zu schicken.
    „Ich weiß, dass Caro und Max in Belgien sind“, sagte Thorne hastig. „Aber wer ist sonst noch hier?“
    „Hawk ist in einer Mission unterwegs“, erwiderte Verra, „doch Ryder und Trey Deverill sind hier.“
    „Dev?“ Thorne hob verwundert die Brauen, als er erfuhr, dass der Abenteurer nach langer Abwesenheit wieder zurück war, sagte aber nichts, sondern befahl nur: „Schick nach Dev und Ryder, dann hol dir ein paar Pistolen und triff mich in den Stallungen.“
    In den Stallungen unten an der Straße erfuhr Thorne, dass ein englischer Gentleman vor Kurzem ein Dutzend Pferde gemietet und dafür in Gold bezahlt hatte. Thorne verhandelte rasch wegen der Pferde für seine Männer, und als Verra kurz darauf bis zu den Zähnen bewaffnet auftauchte, waren sie bereit loszureiten.
    Während sie aus der Stadt hinaus Richtung Süden ins Inselinnere galoppierten, erklärte Thorne dem Spanier die Lage.
    Verras sonst immer so gute Laune war verschwunden, als er besorgt meinte: „Zweifellos sind sie bereit zu töten.“
    Thorne nickte, beugte sich tiefer über den Hals seines Pferdes und trieb es zu größerer Eile an. Verra folgte seinem Beispiel.
    Sie galoppierten durch zahllose Oliven- und Zitronenhaine, vorbei an Weingärten, und erreichten sehr schnell die Straße, die zu Olwen Castle führte. Thorne und Verra, beide erfahrene Reiter, hatten die Seeleute bereits weit hinter sich gelassen, als sie nun in einiger Entfernung die imponierende Festung erblickten. Gebadet in Sonnenlicht erblühte die Burg in warmem Gold. Es war ein fast unwirkliches Bild.
    Doch an dem knirschenden, mahlenden Geräusch, das Thorne jetzt hörte, war nichts Unwirkliches. Der Atem stockte ihm, als ihm klar wurde, dass gerade die uralte Zugbrücke hinaufgezogen wurde.
    „Forrester!“ Thorne stieß das Wort wie einen Fluch hervor.
    „Si!“, schrie Verra. Offensichtlich war er zu der gleichen Erkenntnis gekommen: Forrester ließ die schwere Holzbrücke hochziehen, um jede Verfolgung zu verhindern. Sie mussten die Kontrolle über das Torhaus errungen haben.
    Thorne galoppierte wie der Teufel auf die Burg zu, in der vergeblichen Hoffnung, sich vielleicht noch an die hochklappende Brücke klammem zu können. Natürlich kam er viel zu spät. Als er und Verra ihre schweißnassen, keuchenden Pferde am Rand des breiten Burggrabens hart durchparierten, war die Brücke in einer senkrechten Position zum Stillstand gekommen und bewegte sich nicht mehr.
    Im gleichen Augenblick fiel das hölzerne Fallgitter des Torhauses hinunter, um so den einzigen Eingang zur Festung zu verschließen - oder jede Flucht aus der Burg zu verhindern, befürchtete Thorne.
    Er dachte fieberhaft nach. Selbst wenn sie durch den mit schlammigem Wasser gefüllten Graben schwimmen würden, die Mauern konnten sie unmöglich überwinden. Und von den Wehrgängen herunter würden ihre Feinde sie mit zahlreichen Waffen bekämpfen.
    In diesem Moment ertönte hie und da Gewehrfeuer hinter den Mauern, begleitet von Rufen und qualvollen Schreien verwundeter Männer.
    Thome knirschte mit den Zähnen, als er sich vorstellte, was dort drinnen vor sich ging. Sir Gawains Männer hatten auf das unerwartete Rasseln der Zugbrücke reagiert. Aber wenn sie un-bewaffnet in den Burghof gerannt waren, hatten sie Forresters mörderischem Angriff ein leichtes Ziel geboten.
    Und er saß hilflos hier draußen ...
    Eine Kugel zischte an seinem Kopf vorbei, und Thorne duckte sich instinktiv. Jemand schoss vom nächsten Turm aus auf ihn. Fluchend gab er seinem Pferd die Sporen und wies Verra an, das Gleiche zu tun.
    Das Geräusch von Hufschlägen sagte ihm, dass jetzt auch seine Männer kamen - doch zu spät.
    „Bleibt zurück!“, schrie er den Seeleuten zu. „Und bewacht die Zugbrücke. Lasst keinen entkommen.“
    Thorne wendete abrupt sein Pferd und deutete Verra an, ihm zu folgen. Die Burg hatte kein Ausfalltor, keinen anderen Eingang als das Haupttor, und

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