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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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meine Sache. Und selbst wenn, hätte ich Besseres zu tun, als auf Ihre unverschämten Bemerkungen zu antworten. “ Thorne schüttelte betrübt den Kopf. „Sie sind wirklich eine Herausforderung für mich, meine Liebe.“
    „Und Sie sind ein Ärgernis.“ Sie tat den ersten Pinselstrich. „Vielleicht sollten wir darüber zu einem späteren Zeitpunkt diskutieren. Würden Sie jetzt bitte still sein und meine Konzentration nicht stören?“
    Thorne gehorchte, und von jetzt an ging Diana ganz in ihrer Arbeit auf. Sie konzentrierte sich auf die Leinwand, blickte ab und zu auf, um seinen Körper zu taxieren, und richtete dann wieder den Blick auf die Leinwand.
    Einmal unterbrach sie kurz, ging zu ihm, korrigierte leicht
    seine Kopfhaltung, dann seinen rechten Arm und kehrte wortlos zu ihrer Arbeit zurück.
    Thorne beobachtete sie mit einer Mischung aus Freude und Qual. Sein Körper hatte sofort auf ihre Berührung reagiert, doch noch mehr war es dieser sinnliche, konzentrierte Ausdruck auf Dianas Gesicht, der ihn so erregte. Nie hätte er geglaubt, dass Malen solch ein erotischer Akt war.
    Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, für sie Modell zu stehen. Er hatte nicht geahnt, dass ruhig vor ihr zu stehen, während ihr Blick prüfend über seinen Körper glitt, sein Verlangen nur noch steigern würde.
    Diana knabberte an ihrer Unterlippe, während sie konzentriert Pinselstrich neben Pinselstrich setzte.
    „Erlauben Sie, dass ich mich kurz einmal recke?“, fragte er endlich. „Wir arbeiten nun schon eine Stunde oder mehr.“
    Sie sah ihn bestürzt an. „Gütiger Himmel! Verzeihen Sie mir. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Ja, natürlich, recken Sie sich ruhig.“
    Thorne streckte sich, rollte die Schultern und rieb seine Arme, damit das Blut wieder besser zirkulierte.
    „Wenn ich noch eine halbe Stunde Ihrer Zeit haben dürfte“, sagte Diana. „Ich hätte dann die wichtigsten Umrisse. Frieren Sie?“
    „Meine Brust ist etwas kalt“, gab Thorne zu. Aber er verschwieg, dass ein anderer Körperteil dafür in Flammen stand. Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu. „Sie könnten mich ja etwas wärmen.“
    „Ich will aber nicht. Nehmen Sie sich eine Decke von der Koje und legen Sie sie sich um die Schultern. Und da ist auch die Kohlenpfanne.“
    „Es macht keinen Spaß mit Ihnen.“
    Er tat wie geheißen und zog sich eine Decke über die Schultern. Aber er ging nicht zum Feuer, sondern zu ihrer Staffelei. „Darf ich sehen, was Sie gemalt haben?“
    „Nein! Natürlich nicht.“ Diana trat vor die Staffelei, damit er keinen Blick darauf werfen konnte. „Ich will nicht, dass jemand meine Arbeit sieht, bevor sie fertig ist.“
    „Sie sind ziemlich unsicher, was?“
    „Nein. Ich will nur nicht, dass die Modelle mir sagen, wie ich sie zu malen habe.“ „Nun gut, ich werde abwarten. Aber eigentlich verdiene ich eine Belohnung dafür, dass ich so brav gehorche.“
    Er stand jetzt sehr dicht vor ihr.
    Diana erschrak, als hätte sie erst jetzt seine nackte Brust bemerkt, und wich zurück. „Ich werde Sie nicht noch einmal küssen, Thorne. Diesen Gedanken können Sie sich gleich aus dem Kopf schlagen. “
    Er gab sich Mühe, sehr gekränkt auszusehen. „Jetzt tun Sie mir Unrecht. Ich habe überhaupt nicht an einen Kuss als Belohnung gedacht. Eher an so etwas wie ein Glas Wein.“
    „Oh, gern. Bedienen Sie sich.“
    Thorne suchte sich seinen Weg zwischen verschiedenen Rahmen und Leinenbündeln hindurch zum Tisch, wo eine Karaffe stand, und goss sich ein Glas Madeira ein.
    „Wollen Sie auch ein Glas?“
    „Hm?“
    Sie war zu ihrer Staffelei zurückgekehrt und hatte ihn schon wieder vergessen.
    Er nahm die Gelegenheit wahr, sich ein wenig auszuruhen, zog sich einen Stuhl heran und beobachtete Diana, während er an seinem Wein nippte. Sie war nicht mehr ganz so leidenschaftlich in ihre Arbeit versunken wie zuvor, sondern betrachtete nachdenklich das Bild, um dann hier und dort noch einen Pinselstrich zu setzen.
    Wieder herrschte Stille. Außer dem Ächzen des Schiffsrumpfes und dem Knarren der Wanten oben an Deck war kaum etwas zu hören.
    „Haben Sie wirklich noch nie mit nackten Modellen gearbeitet? Ich dachte, Maler lernen an ihnen das Zeichnen.“
    „Die meisten wohl“, erwiderte Diana etwas zerstreut. „Doch die Royal Academy hat strenge Regeln. Nur Männern ist es erlaubt, nackte Modelle zu haben.“
    „Das bedeutet einen ziemlichen Nachteil für die Malerinnen, nicht wahr?“
    „Ja.

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