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Sinnliche Traeume auf Kyrene

Titel: Sinnliche Traeume auf Kyrene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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lieben würde.
    Hol’s der Teufel! Diese Frau war gefährlich, nicht bloß in einer Hinsicht.
    Doch leider hatte er schon immer die Gefahr geliebt.
    Vielleicht verzehrte er sich deshalb nach Diana Sheridan wie ein Verhungernder nach Nahrung.
    Thorne nahm sich die Zeit, noch zu seinem Haus am Cavendish Square zu fahren, bestellte für Diana eine Kutsche, las die Post durch, die sich während seiner zweimonatigen Abwesenheit angesammelt hatte, zog sich etwas weniger elegante Kleidung an und ritt dann los, um einige Unterkünfte in Mayfair zu besuchen.
    Da man ihn dort kannte, wurde er von den Dienern sofort eingelassen. Obwohl es bereits später Nachmittag war, fand er Mackys Schlafzimmer immer noch verdunkelt vor. Also bezwang Thorne seine Ungeduld und setzte sich in einen Lehnstuhl, um zu warten, bis der schlafende Mann irgendwann seinen Besucher bemerken würde.
    Es dauerte nicht lange. Eben schnarchte Macky noch leise vor sich hin, den Kopf unterm Kissen verborgen, im nächsten Moment saß er aufrecht im Bett, seine Hand hielt einen Dolch umklammert, und mit blutunterlaufenen Augen suchte er das Zimmer nach einer vermeintlichen Gefahr ab.
    Als sein Blick auf Thorne fiel, ließ er sich mit einem erleichterten Grinsen in die Kissen fallen und schloss wieder die Augen. „Harte Nacht gehabt?“, fragte Thorne.
    Macky verzog das Gesicht und rieb sich das stoppelige Kinn. „Das kann man wohl sagen.“
    „Ich vermute, es ist dir gelungen, einen Posten in Venus’ Haus zu bekommen?“
    „Hast du geglaubt, ich würde das nicht schaffen? Wo ist Ihr Vertrauen in mich, Mylord?“
    Thorne hatte nie daran gezweifelt, dass Macky seinen Auftrag erfüllen würde. Beau Macky war ein früherer Provinzschauspieler. Geboren im Armenviertel von London hatte er sich in seinen frühen Jugendjahren als Taschendieb durchs Leben geschlagen. Er entkam einer Zukunft als Halunke, weil ihn eine reisende Theatergruppe bei sich aufnahm, nachdem er versucht hatte, dem Prinzipal die Taschenuhr zu stehlen.
    Macky, groß und muskulös, mit lockigem, kastanienbraunem Haar und einem attraktiven Gesicht, war ein paar Jahre älter als der einunddreißigjährige Thorne.
    Mit seinem Talent für Dialektimitation konnte er eine Menge unterschiedlichster Charaktere spielen, vom Raufbold bis zum Adligen. Seine liebste Rolle war die des „Galan“, denn selbst Damen der besseren Gesellschaft erlagen seinem spitzbübischen Charme. In diesen Tagen war seine häufigste Verkleidung die eines Londoner Gentleman gewesen. Weil er aber den Auftrag bekommen hatte, sich in Venus’ Bordell anheuern zu lassen, musste sein sozialer Status etwas abgesenkt werden. Seinem verschmitzten Grinsen nach schien ihm die Degradierung aber nicht viel auszumachen.
    „Ich muss gestehen, dass ich ziemlich verwundert war, als ich deinen Befehl erhielt“, gestand Macky und setzte sich im Bett auf. „Aber das Ganze hat sich als eine äußerst angenehme Aufgabe erwiesen, wenn ich das so sagen darf.“
    „Dann hat Venus dich angestellt, ohne Verdacht zu schöpfen?“
    „Ohne den geringsten. Du weißt ja, wie es in dem Club zugeht. Aber ich habe jetzt fünf Nächte dort gearbeitet, und in vieren davon hat eine Dame um meine Dienste gebeten. Wenn das so weitergeht, bringt mich meine Arbeit ins frühe Grab. Aber ich sage dir, ich sterbe als glücklicher Mann.“
    Thorne lachte. „Du darfst nicht gerade jetzt sterben, mein Freund. Nicht, bevor du ein paar Ergebnisse vorweisen kannst. Konntest du mit den übrigen Angestellten von Venus Kontakt aufnehmen?“
    „Nur sehr wenig. Madame Venus hat sich sehr klar ausgedrückt, als sie mich engagierte. Ihre männlichen Angestellten dürfen keinen Kontakt zu ihren Mädchen haben. Aber ich habe mich mit einer der Schönheiten ein wenig angefreundet. Sie heißt Kitty und ist eine von der scheuen Sorte. Sie arbeitet schon länger dort als die meisten. Wenn eine Venus’ Geheimnisse kennt, dann vielleicht Kitty.“
    „Was ist mit den Männern?“
    „Die meisten von ihnen sind ziemlich neu dort. Es scheint üblich zu sein, dass sie die Aufmerksamkeit eines Stammgastes auf sich ziehen und dann private Vereinbarungen treffen, möglicherweise sogar heiraten. Ich habe mich den beiden Schlägern des Clubs genähert, ganz freundlich, aber ich bezweifle, dass ich sie dazu bringen kann, sich mir anzuvertrauen. Sie sind ihrer Herrin sehr ergeben.“
    „Nun gut, tu auf jeden Fall dein Bestes“, drängte ihn Thorne. „Ich will unbedingt herausbekommen,

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