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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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gestiefelter Fuß rammte sich in seine Seite. Nox.
    Er rollte sich herum, um einem weiteren Tritt zu entgehen, und entdeckte aus dem Augenwinkel ein metallisches Glitzern. Einer der Nefas erhob ein Schwert und machte sich bereit, ihn zu köpfen. Wieder rollte Koldo sich herum, sodass die Klinge harmlos in den Boden fuhr. Erdklumpen flogen durch die Luft. Im nächsten Augenblick teleportierte er sich aufrecht stehend hinter seinen Vater, ein paar Meter weiter. Er stach zu, und die feurige Schwertspitze glitt kurz über Nox’ Schulter in sein Fleisch, auf direktem Weg zu seinem Herzen, bevor der Mann sich wegbeamte.
    Dann ertönte das Rauschen eines Flügelpaars, gefolgt von einem weiteren. Ganz in der Nähe landeten Malcolm und Magnus, Jamila dicht hinter ihnen. Plötzlich erfüllte Grunzen und Stöhnen die Luft. Metall klirrte auf brennendes Metall. Koldo wirbelte herum und sah, dass die Gesandten in eine erbitterte Schlacht verwickelt waren. Malcolm gegen einen Nefas. Magnus gegen einen anderen. Jamila gegen Sirena. Die Nefas hätten jederzeit fliehen können, doch Koldo wusste, wie sie tickten. Wusste, dass sie so lange kämpfen würden, wie es nur ging, so viel Schaden anrichten, wie sie nur konnten, und erst dann verschwinden, wenn sie sich in unmittelbarer Todesgefahr befanden.
    Die Nagas hingegen schlängelten sich so schnell wie nur irgend möglich davon.
    Nox war nicht wieder aufgetaucht.
    Mit stachelbewehrten Metallhandschuhen attackierte Malcolm seinen Gegner. Schon jetzt war der Nefas, mit dem er kämpfte, mit blutigen Löchern übersät. Stolpernd wich der Mann zurück, und Malcolm stürzte begierig hinter ihm her. Doch Magnus kam seinem Bruder zuvor und enthauptete den Feind mit einer Peitsche, bevor der sich wegteleportieren konnte.
    Anerkennend nickten die beiden einander zu. Gute Arbeit.
    Jamila war sichtlich schwächer als Sirena und stolperte mehr, als dass sie austeilte. Aus einer Luftfalte zog Koldo einen Dolch hervor, teleportierte sich hinter seine Schwester – seine Schwester! – und packte sie, wie sie ihn vorhin gepackt hatte.
    Er erhob die Waffe, fest entschlossen, sie tief in ihre Brust zu jagen. Mit Drohungen würde er nur Zeit verschwenden. Grollend vor Frustration und Erbitterung beamte Sirena sich endgültig fort, bevor er zustechen konnte. Eine Sekunde späterverschwand auch der letzte verbleibende Nefas.
    Das Heulen von Polizeisirenen zog Koldos Aufmerksamkeit auf sich.
    Die Menge blickte sich um, und das Lächeln auf ihren Gesichtern wich langsam gerunzelten Stirnen. Der Applaus erstarb, als den Zuschauern klar wurde, dass eine bloße Theatervorstellung nicht die Polizei auf den Plan gerufen hätte.
    Zügig sammelten Koldo und die anderen Gesandten die Überreste der Toten auf und warfen sie in Luftfalten, dann traten sie in die Anderswelt hinüber. Während Polizisten herangestürmt kamen, stob die Menge verunsichert auseinander, und die Gesandten blickten sich an.
    „Woher wusstet ihr, wo ich war und was zu tun war?“, fragte Koldo.
    „Axel hat’s uns gesagt“, antwortete Malcolm und rieb sich die stachligen Handschuhe.
    Und was hatte Axel sonst noch erzählt? Er wartete, doch niemand verriet ihm mehr.
    „Danke“, sagte er. Und er würde nicht behaupten, dass er sie nicht gebraucht hätte, dass er es allein geschafft hätte, denn noch immer brachte er es nicht über sich, zu lügen. Außerdem hätten sie es sowieso geschmeckt.
    An Jamila gerichtet, fragte er steif: „Warum warst du nicht bei Estellä?“
    Sie hob das Kinn. „Diese kleine Hexe Sirena hat mich in einen Käfig in einer Höhle gebeamt und mich eingeschlossen. Ich kann mich nicht teleportieren und konnte deshalb nicht weg. Ich musste erst Hilfe rufen.“
    „Ich hätte dich an Nicolas Seite gebraucht“, sagte er, auch wenn er wusste, dass er ihr nicht die Schuld geben konnte für das, was passiert war. Sie waren beide kalt erwischt worden. Doch im Augenblick war er nicht unbedingt rational.
    „Tja, so ein Pech“, fuhr sie ihn an. „Für Nicola Lane bist du verantwortlich, nicht ich.“
    Und so war es, nicht wahr? „Sie wird nie wieder einen Fuß in diese Firma setzen.“ Dafür würde er sorgen. Und wenn sie sich beschwerte, sollte sie sich eben beschweren. Damit würde er klarkommen, genau wie er es hätte tun sollen, bevor das alles hier passiert war. „Von hier an übernehme ich wieder.“
    Koldo beamte sich in sein Haus in Panama – beziehungsweise versuchte es. Doch er blieb an Ort und Stelle.

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