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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ausreichend interessiert, als dass ich nachgefragt hätte.“
    Tja, aber Koldo interessierte es. Er würde nachfragen. Er musste es wissen. Das konnte kein Zufall sein.
    „So“, erklärte Jamila. „Du kriegst von mir keine Antwort mehr, bis ich eine von dir bekomme.“
    Was machte er hier? „Es hat einen Alarm gegeben, und man hat uns gesagt, hier gäbe es einen Anstieg von dämonischer Aktivität.“
    Sie runzelte die Stirn, dann meinte sie: „Also ich hab diesen Alarm nicht ausgelöst. Das ganze Gebäude war von Anfang an vollkommen verseucht mit Dämonen, aber mehr geworden sind sie nicht.“
    „Warum hat man uns dann gerufen?“, fragte er scharf – eine Woge der Frustration versetzte ihn in eine Stimmung, die die Menschen wohl „stinkig“ genannt hätten. Schon jetzt spürte er, wie seine Knöchel sich auf eine intime Kontaktaufnahme mit der nächstbesten Wand vorbereiteten. Je zerklüfteter, desto besser. „Und wer hätte so einen Bericht abgeben sollen?“
    „Als würde mir hier irgendjemand was sagen“, spie Jamila verbittert. „Seit meiner …“ Das wütende Funkeln in ihren Augen wurde stumpf, und ihre Schultern sackten besiegt hinab. „Ach, vergiss es.“
    Seit ihrer … was? Ihrer Gefangenschaft und Rettung? Hatten die Leute sie anders behandelt? Sanft? Als hätten sie Angst, sie könnte zerbrechen? Vermutlich. Genauso waren sie mit ihm umgegangen, und er hatte es gehasst. „Von mir brauchst du eine solche Behandlung nicht zu befürchten. Du hast mich vorher genervt, und du nervst mich jetzt. Dich zu verhätscheln ist das Letzte, was ich tun würde.“
    Ihre Miene wurde weicher, aber nur andeutungsweise. „Danke. Nett, dass du das sagst.“
    Hinter ihnen hallten Schritte, hart und laut. Offensichtlich versuchte der Verursacher nicht einmal, sich unauffällig zu verhalten. „So einen Fehlalarm hatten wir noch nie“, stellte Axel fest, als er um eine Ecke bog und ins Zimmer spazierte. Sein Haar war zerzaust, und auf seiner Wange prangten drei blutige Furchen, offensichtlich von Dämonenklauen. „Aber es geht das Gerücht, dass dieser hier von einem kichernden Weibsbild ausgelöst wurde.“
    Alle Frauen kicherten – alle außer Nicola. Auch daran würden sie arbeiten. „Du hast die Dämonen umgebracht, ohne einem Menschen zu schaden, richtig?“
    „Eigentlich hab ich niemanden umgebracht.“ In diesen leuchtend blauen Augen tanzte ein amüsierter Schimmer. „Ich hab ein Date für Samstagabend klargemacht.“ Axels Blick glitt zu Jamila, und seine Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben. „Ich hatte einen Abend für zwei im Sinn, aber ein Wort von dir, Prinzessin, und wir machen einen flotten Dreier draus. Mit dir, dem anderen Mädel und meiner Handykamera.“
    „Du bist ekelerregend.“ Jamila stieß ihn beiseite und stapfte aus dem Raum.
    „War das ein Ja?“, rief Axel ihr hinterher.
    „Argh!“ lautete ihre einzige Antwort.
    Axel lachte in sich hinein. „Temperamentvolles kleines Ding, oder? Ich glaub, die wickel ich mal um den Finger, nur so zum Spaß – und um damit anzugeben.“
    Er wollte also Sex mit ihr haben und dann weiterziehen ohne einen Blick zurück? „Du wirst nicht einmal in ihre Nähe gehen“, hörte Koldo sich blaffen.
    „Warum?“, fragte Axel und blinzelte, verwundert über seinen Nachdruck. „Willst dusie selbst?“
    „Nein.“
    „Aber du willst nicht, dass ich sie mir vornehme?“
    „Ganz genau.“
    Es entstand eine Pause. Dann zuckte Axel mit den Schultern. „Meinetwegen. Aber was ist mit den Mädels aus dem Krankenhaus? Sind die zu haben?“
    Der Name Axel stand im Hebräischen für den „Frieden des Vaters“. Im Fall dieses Kriegers war er schlicht und ergreifend eine Lüge. Koldo packte ihn beim Kragen und warf ihn durch die Wand.
    „Hab ich was Falsches gesagt?“, drang Axels Stimme durch das unversehrte verputzte Holz.
    Koldo wischte sich die Hände wie nach getaner Arbeit und ging Jamila hinterher. Er wusste, dass Axel fähig genug war, um es mit ihm aufzunehmen, wild und gnadenlos – und er war sich nicht sicher, wer dabei gewinnen würde. Deshalb stellte ihn die großmütige Gelassenheit des Kriegers ihm gegenüber vor ein Rätsel.
    Er bog um die Ecke und erblickte Thane, der unruhig auf und ab ging. Der Blondschopf wirkte gehetzt, keine Spur von seiner üblichen Mach’s-mir-jetzt-und-mach’s-mir-schmutzig-Fassade. War etwas passiert?
    Als Koldo auf ihn zuging, erbebte das gesamte Gebäude, und ein Donnern zerriss die Luft.

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