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Sinnliches Erwachen

Sinnliches Erwachen

Titel: Sinnliches Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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ihr forschend in die Augen. Was auch immer er dort erblickte, musste ihn anspornen, denn von Neuem beugte er sich vor. Dieses Mal glitt seine Zunge hervor, kostete sie, und er stöhnte. Begierig öffnete sie die Lippen.
    Er drang in sie ein, neigte den Kopf, strich zögernd mit seiner Zunge über ihre. Bei der ersten Berührung fuhr ein Feuersturm durch ihre Knochen, schmolz sie ein. Hilflos sank sie in seine Arme, wurde noch fester an seinen Leib gepresst.
    Sein Kuss wurde drängender, schneller.
    Das war … Das war …
    „Gut“, stieß er rau hervor, und sie war sich nicht sicher, ob er ihr eine Frage stellte oder ihr befahl, es zu mögen.
    „Perfekt.“ Doch perfekt schien nicht wirklich ausreichend.
    Herrlich. Überwältigend. Exquisit. Nein, auch das war nicht gut genug.
    Ihre Zunge begegnete der seinen, während ihre Finger durch seinen Bart glitten, sich in seinem Nacken trafen, ihn ganz ohne ihr Zutun streichelten und massierten.
    Das Entsetzen des Tages verblasste. Mr Ritter hörte auf zu existieren. Es gab nur noch diesen Moment und Koldo. Er hatte recht gehabt. Sie hatte etwas Gutes gebraucht, um das Schlechte auszuradieren.
    „Tu ich dir weh?“, fragte er, und in seinem Ton lag etwas Unbekanntes. Etwas, das sie bei ihm noch nie gehört hatte. Vielleicht Verletzlichkeit.
    „Nein. Versprochen.“
    „Gebe ich dir zu wenig?“
    „Du gibst mir reichlich.“
    Er hob den Kopf. Feine Falten der Anspannung lagen um seine Augen und seinen Mund, und ein Schweißtropfen rann ihm die Schläfe hinab. „Mein Blut wird heiß, es steht schon fast in Flammen.“
    „Meins auch.“
    „Es hat dir gefallen?“
    „Sehr.“ War er … unsicher über seine Leistung? War das das Problem?
    Und wieder beugte er sich zu ihr hinab. Er küsste sie nicht bloß, sondern verschlang sie. Seine großen Hände wanderten über ihren Rücken auf und ab, auf und ab, dann strich er sachte über ihre Wirbel. So stark er auch war, gelang es ihm trotzdem, seine Berührungen federleicht zu halten.
    „Koldo, ich will … Ich brauche …“ Mehr.
    „Nicola“, rief Laila, und ihre Stimme schnitt durch die aufgeladene Atmosphäre.
    Koldo zuckte zusammen, dann schob er sie von sich, senkte den Blick und lockerte seine Schultern, als besäße er Flügel, die er am liebsten ausgebreitet hätte.
    „Ich komme wieder“, verkündete er angespannt.
    Moment. Was? Nein! „Wo willst du hin?“
    Er ignorierte sie und sagte: „Ich befehle dir, morgen freizunehmen. Um dich auszuruhen.“
    „Mache ich. Aber …“
    „Nein. Kein Aber. Es wird nicht diskutiert. Weißt du noch?“
    Er verwendet unsere Abmachung gegen mich, begriff sie. Was blieb ihr also anderes übrig, als zu antworten: „Mach dir um mich keine Sorgen. Ich bleibe ruhig, gebe mich dem Frieden anheim und säe Freude.“ In ihrer Stimme lag ein Zittern. „Und danke. Für alles.“
    Er nickte, doch die Bewegung wirkte steif. „Tu uns beiden einen Gefallen und achte auf deine Gedanken, deine Worte.“
    „Mache ich.“
    „Gut.“ Wieder nickte er. Den Blick auf ihre Lippen geheftet, macht er einen Schritt auf sie zu, dann noch einen – und verschwand.
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus.
    „Co-Co?“
    Was mache ich nur mit diesem Mann? „Bin schon unterwegs, La-La.“
    Auf wackligen Beinen eilte sie ins Gästezimmer, nur um unvermittelt stehen zu bleiben und von jetzt auf gleich alles andere zu vergessen. Bei dem Anblick, der sich ihr bot, traten ihr von Neuem die Tränen in die Augen. Ihre wunderschöne Schwester war hier, zu Hause, und vollkommen klar. Aufgerichtet saß sie da, das blonde Haar lag ihr zerzaust um die zierlichen Schultern. Ihre Gesichtsfarbe war noch gesünder geworden, und sie strahlte förmlich, ihre grauen Augen funkelten.
    Nicola hatte nicht damit gerechnet, das je wieder zu erleben.
    „Wer ist da drüben? Denn wer das auch ist, ich mag seine Stimme. Sehr rau, sehr eindringlich“, meinte Laila und rieb sich den Schlaf aus den Augen, bevor sie mit den Augenbrauen wackelte. „Verdammt heiß.“
    Wie viel soll ich ihr erzählen? fragte sich Nicola. Wie viel konnte Laila im Augenblick aushalten, wenn sie doch nichts von den anderen Dingen geglaubt hatte, die Nicola zu dem Thema erzählt hatte?
    Aber spielte die Antwort wirklich eine Rolle? Wenn Koldo ihrer Laila beibringen sollte, zu überleben – und das würde er –, würden die beiden zu einer Einigung kommen müssen.
    Tief atmete Nicola ein. „Was weißt du über Engel und Dämonen?“, fragte

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