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Sinnliches Spiel mit dem Feuer

Sinnliches Spiel mit dem Feuer

Titel: Sinnliches Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Kelly
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presste sie hervor: „Liebst du mich?“
    Sie hielt den Atem an, während sie beobachtete, wie sich seine Augen weiteten.
    Bitte, flehten ihr Herz, ihr Körper und ihre Seele.
    Und als er nicht antwortete, konnte sie sich nicht davon abhalten, noch mehr zu sagen. „Was wir hatten, war schön.“ Das konnte er doch nicht vergessen haben. „Ich vermisse es. Vermisse dich.“ Vielleicht musste sie es nur laut aussprechen. „Und ich dachte, nachdem du ein wenig Zeit für dich hattest …“ Sie musste es versuchen. „Etwas Abstand …“ Musste ihm jede Brücke bauen. „Hättest du vielleicht …“
    „Payton, hör auf. Tu dir das nicht an.“ Es war schonungslos und grausam. Aber er hielt es nicht aus, länger mit anzusehen, wie sie sich quälte. „Es hat sich nichts verändert. Und das wird es auch nicht.“
    Payton schlang die Arme um die Taille und nickte steif. „Okay“, wisperte sie, während eine einsame Träne über ihre Wange kullerte. „Das musste ich nur wissen.“
    Verdammt, es lief nicht so, wie er sich das gewünscht hatte.
    Er wollte die Fantasie, über die sie vor ein paar Wochen gesprochen hatten. Das Szenario, in dem die Leidenschaft zwischen ihnen einen natürlichen Tod starb, einfach friedlich einschlief, irgendwann in etlichen Monaten. Der Deal, bei dem sie aufwachten und Freunde waren.
    Ihr Kopf fiel nach vorn, und sie stieß zitternd den Atem aus, was beinahe in seinem Körper widerhallte. Er ballte die Hände zu Fäusten. Einmal. Zweimal. Ehe er es nicht länger aushielt, dass sie allein litt und er die Arme nach ihr ausstreckte …
    „Ich bin schwanger.“
    Seine Hand fiel zur Seite. Im ersten Moment bekam er keine Luft.
    Die Zeit stand still. Nate war wie betäubt. Seine ganze Welt stürzte mit einem Mal in sich zusammen.
    Nein.
    Das konnte nicht sein. Nicht schon wieder. Es war unmöglich – nur dass Paytons hängende Schultern ihm deutlich machten, dass es durchaus möglich war.
    Sie drehte den Kopf, sodass er ihr Profil sah. Scheinbar konnte sie ihm nicht in die Augen schauen. Leise wisperte sie: „Es tut mir so leid.“
    Ruhig verließ sie den Raum und ließ ihn allein, damit er die Neuigkeit verdauen konnte. Sie war schwanger.
    Benommen trat Nate ans Fenster und starrte auf die regennasse Straße. Er fragte sich, wie er nach so kurzer Zeit wieder an denselben Punkt gelangt sein konnte. Und ausgerechnet mit der Frau, die ihm hatte helfen sollen, den Albtraum zu überwinden.
    Was für eine Ironie des Schicksals.
    Er schüttelte den Kopf. Wie konnte sich die Welt in weniger als einer Stunde so dramatisch verändern? Länger hatte es nicht gedauert, nachdem Deborah ihn angerufen hatte. Sie hatte Payton zitternd vor seiner Firma stehen sehen, mit rotgeweinten Augen. Nate war sofort zu ihrer Wohnung gerast, unfähig, den Abstand zu wahren, über den sie gesprochen hatten, weil ihn die Angst beherrschte, es könnte etwas passiert sein.
    Doch als er ankam, wirkte sie okay, und er war wütend, dass er sie sehen musste, den Schmerz in ihren Augen. Dabei wollte er nicht mal darüber nachdenken, sie überhaupt zu verletzen.
    Er hatte sich gewünscht, dass sie wegging. Einen anderen fand. Ihn vergaß.
    Doch es war nicht alles okay, auch wenn er das am Anfang gedacht hatte, und jetzt war es nicht länger möglich, dass sie wegging. Niemals würde sie das Leben finden, das sie verdiente, und das machte ihn von Neuem unheimlich wütend.
    Wie zur Hölle hatte das passieren können? Er war für die Verhütung verantwortlich gewesen und hatte jedes Mal dafür gesorgt – bis auf das eine Mal.
    Sein Magen verkrampfte sich. Schuldgefühle stiegen in ihm auf.
    Er hatte vor dem Höhepunkt gestoppt, hastig ein Kondom übergestreift und dann da weitergemacht, wo er aufgehört hatte. Doch da war es bereits zu spät gewesen. Wie unvorsichtig er gewesen war!
    Er hatte ihnen das angetan.
    Den Blick auf die verregnete Stadt gerichtet, zog er das Handy aus der Tasche und wählte Deborahs Nummer.
    „Du musst mir Arnie ans Telefon holen. Und dann herausfinden, was nötig ist, um in Illinois zu heiraten.“
    Payton saß am Küchentisch. Ihr Blick ruhte auf dem Teebecher zwischen ihren Händen, der immer schneller kalt wurde. Sie hatte Nate vor über einer halben Stunde im Wohnzimmer zurückgelassen. Nach einer Weile hörte sie seine Baritonstimme. Er tätigte ein paar Anrufe. Vor ein paar Minuten war dann wieder Stille eingetreten.
    Als der Parkettboden knarrte, wusste sie, dass er in Richtung Küche ging.

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