Sinnliches Spiel mit dem Feuer
jemals wieder Sex zu haben. Zumindest nicht mit einem anderen Mann als Nate … und sie tat wirklich ihr Bestes, sich das nicht auszumalen.
Gott sei Dank schien Dr. Thoms nichts von ihrem inneren Aufruhr mitzubekommen. Die Ärztin konzentrierte sich auf ihre unmittelbare Aufgabe und sagte: „Also gut. Wie fühlen Sie sich generell?“
Traurig. Einsam. Unglaublich erschüttert darüber, dass Nate das, was sie gehabt hatten, so mühelos aufgeben konnte. Und noch überraschter darüber, welche körperlichen Auswirkungen ihre Trennung auf sie hatte. „Ein bisschen schlapp, aber es ist nichts – nein. Mir geht’s gut.“
„Schlapp? Irgendwelche Fieberschübe, Schnupfen, Heiserkeit oder Magenbeschwerden?“
„Mein Magen bereitet ein paar Probleme, aber ich glaube, das ist nur eine gewisse Anspannung. Und ich fühle mich erschöpft.“ Weil es nicht so dramatisch klingen sollte, setzte sie hinzu: „Ich bin es nur leid, kränkelnd und müde zu sein.“
Dr. Thoms ignorierte den schwachen Scherz und starrte sie mit eingefrorenem Lächeln an. „Und wann hatten Sie Ihre letzte Periode?“
„Ich hatte sie ungefähr einen Tag lang vor zweieinhalb Wochen.“
Ein kühler Blick richtete sich über den Rand des Computerbildschirms auf sie. „Nur einen Tag lang? War die Blutung stark? Oder leicht?“
Die Temperatur in dem Raum schien plötzlich drastisch gesunken zu sein.
Payton behagte der Blick der Gynäkologin ganz und gar nicht. Unbewusst legte sie die Hand auf den Bauch, was den Adleraugen der Ärztin nicht entging.
„Leicht.“ Hastig fügte sie hinzu: „Aber das ist nicht so ungewöhnlich. Mein Zyklus war schon immer etwas speziell. Und wir haben verhütet, insofern denke ich wirklich nicht, dass Sie sich Sorgen machen müssen.“
„Hmmm“, murmelte die Ärztin skeptisch und tippte ein paar Bemerkungen in ihren Computer. „Irgendwelche Schwindelanfälle, Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit? Sind Ihre Brüste empfindsamer als sonst?“
Die Fragen trafen sie wie Artilleriegeschosse. Jede riss ein größeres Loch in ihre zur Schau gestellte Ruhe.
Ja … ja … ja …
Oh Gott, das durfte nicht sein. „Frau Doktor, ich weiß, worauf Sie anspielen, aber das kann nicht sein …“ Sie verstummte, denn sie brachte es nicht mal über sich, die Worte auszusprechen. Ja, nicht mal denken wollte sie sie.
Schwanger.
Schwanger mit einem winzigen, kleinen Teil von Nate, das in ihr wuchs.
Payton kniff die Augen zusammen, atmete heftig ein und bemühte sich, das Bild zu vertreiben. Sie durfte sich nicht wünschen, dass es wahr war.
„Was soll ich tun?“
Dr. Thoms antwortete ganz schlicht auf die Frage, die wesentlich weiter reichte, als es die Ärztin wissen konnte: „Sie fangen damit an, einen Schwangerschaftstest zu machen.“
Zwei Stunden später war das Ergebnis bestätigt und ein Ultraschall gemacht, um festzustellen, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten war. Payton ging völlig benommen die Straßen entlang und registrierte den Verkehrslärm, die quietschenden Reifen und die Rufe nach einem Taxi um sich herum kaum. Jeder Schritt brachte sie näher an ein Gespräch, von dem sie nie geglaubt hatte, dass sie es einmal führen würde. Nate mitzuteilen, dass seine größte Angst – sein schlimmster Albtraum – Wirklichkeit geworden war, ließ sich nicht vermeiden.
Wie würde er auf die Neuigkeit reagieren?
Donnergrollen durchbrach ihre Gedanken, sodass sie in den umwölkten Himmel hinaufblickte und auf das Gebäude aus Stahl und Glas, das in ihn hineinragte. Nates Firmensitz.
Unschlüssig schlang sie die Arme um den Oberkörper und versuchte, die betäubende Kälte zu vertreiben, die in ihr hochkroch.
Ob er sie hassen würde?
„Payton, sind Sie das?“
Sie drehte sich zu der warmen Stimme um und sah sich Nates langjähriger Assistentin gegenüber.
„Deborah, wie geht es Ihnen?“, fragte sie. Es war ihr unangenehm, dass die Frau mittleren Alters sie hier vor Nates Büro erwischte. Die Assistentin war viel zu intelligent, um es für einen Zufall zu halten.
„Wollen Sie zu Nate?“
Sie öffnete den Mund, schloss ihn jedoch gleich wieder. Wollte sie? Sie war hergekommen, um ihm von dem Baby zu erzählen, doch jetzt, wo sie so dicht vor ihrem Ziel stand, brachte sie es einfach nicht über sich. Nicht auf diese Weise. Nate hatte es nicht verdient, dass sie die Bombe zwischen zwei Nachmittags-Konferenzen platzen ließ. Sie war es ihm zumindest schuldig, ein
Weitere Kostenlose Bücher