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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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überzeugt zu sein schien, mit Geld alles und jeden kaufen zu können. Auch sie.
    „Es ist sinnlos, mein Lieber. Egal, was du mir bietest, es gibt nichts, womit du mich zum Bleiben veranlassen könntest.“
    Pietro legte die Mappe ordentlich ausgerichtet auf den Tisch. Schmerzlich berührt hatte Marina ihn beobachtet. Wozu alles ordnen und akkurat ausgerichtet bereitlegen, das das Ende von etwas einst so Kostbarem besiegelte? Zumindest sie hatte ihre Liebe dafür gehalten. Die bittere Enttäuschung war später gefolgt, nachdem ihr klar geworden war, dass Pietro sie nie geliebt hatte.
    Als er erfuhr, dass sie schwanger war, hatte er keine Sekunde gezögert. Das Baby eines D’Inzeo würde nicht unehelich geboren werden, hatte er ihr prompt erklärt, und sie war froh gewesen, dass er ihr keine Vorwürfe gemacht hatte, weil sie die Pille vergessen hatte. Er war gar nicht auf den Gedanken gekommen, sie zu verlassen, und deshalb hatte es ihr nichts weiter ausgemacht, dass er ihr den Heiratsantrag nicht unter feurigen Liebes- und Treueschwüren machte. Er hatte sie heiraten wollen, das genügte. Alles andere würde sich mit der Zeit finden, hatte sie sich gesagt. Zumindest hatte sie sich das einzureden versucht. Sie hatte geglaubt, ihre Liebe wäre stark genug für sie beide, und das Baby würde sie noch enger zusammenschmieden.
    Auf die Tragödie, die sie nur zu bald ereilen sollte, war Marina nicht vorbereitet gewesen. Die Hochzeitsblumen waren kaum verwelkt, als sie eines Nachts aufgewacht und von schrecklichen Krämpfen geschüttelt worden war. Im Morgengrauen hatte sie eine Fehlgeburt erlitten. Sie hatte ihr Baby, Pietros kostbaren Erben, verloren.
    Eine Bewegung von ihm rief Marina in die Gegenwart zurück. „Von mir aus kannst du die Papiere vernichten, sie in den Ätna werfen oder ins Meer streuen. Mach damit, was du willst, nur werde sie ein für alle Mal los.“
    Könnte sie das doch auch mit ihren Erinnerungen tun! Aus ihrem Gedächtnis löschen, dass Pietro so gleichgültig auf den Tod ihres gemeinsamen Kindes reagiert hatte.
    Während sie am Boden zerstört und in ihrer Trauer gefangen war, hatte er ruhig, sachlich und beherrscht, ja, fast gefühllos gewirkt. Damit hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass sie versagt hatte.
    Sie hatte ihn enttäuscht, weil sie ihm das Einzige, dessentwegen er sie geheiratet hatte, nicht geben konnte. Und danach war nichts mehr wie vorher gewesen. Nicht einmal das Begehren, das sie einst verbunden hatte, konnte die Kluft überbrücken, die sich durch den Verlust des Babys zwischen ihnen aufgetan hatte.
    Marina hielt es nicht mehr aus, sie wollte es endlich hinter sich bringen. Entschlossen ging sie durch den Raum und öffnete die Tür, hinter der Matteo immer noch auf die Anweisung seines Mandanten wartete.
    „Kommen Sie bitte herein, Signor Rinaldi“, forderte sie ihn höflich auf. „Ich denke, es wird Zeit, dass wir zum Geschäftlichen kommen.“
    „Mit dem ‚Geschäftlichen‘ meinst du das Ende unserer Ehe?“, hörte sie Pietro hinter sich fragen.
    Täuschte sie sich, oder klang seine Stimme etwas rau? Da Marina ihm den Rücken zukehrte, konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber das war wohl auch gut so. Sie wollte die Träne im Auge des Tigers nicht sehen, ehe er sich auf seine hilflose Beute stürzte.
    „Natürlich. Was sonst?“
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. Seine Miene war verschlossen, er wirkte wie versteinert.
    „Gut. Aber wenn die Umgebung hier dir nicht gefällt …“
    Ohne eine Regung zu zeigen, ließ er den Blick durch den Raum und über den Tisch schweifen – dann warf er die Scheidungsakte in den Papierkorb.
    „So. Das wär’s. Wir brauchen weder Anwälte noch Gerichte, um den Schlussstrich zu ziehen, und können alles unter uns regeln“, erklärte Pietro sachlich und wandte sich Matteo zu. „Deshalb benötigen wir Ihre Dienste nicht mehr und entbinden Sie von unserem Fall.“
    „Principe …“, wollte der Anwalt aufbegehren, doch Pietro hob abwehrend die Hand und brachte ihn zum Schweigen.
    „Vorher werden meine Frau und ich allerdings noch einmal allein miteinander reden. Danach rufen wir Sie, um gegebenenfalls doch etwaige erforderliche juristische Schritte zu besprechen. Ist dir das recht, Marina?“
    „Ich … Das …“
    Marina wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Klang das nicht so, als würde sie endlich genau das bekommen, was sie gewollt hatte? Jedenfalls stellte Pietro es so hin. Aber was war mit

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