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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Vorstellung von Ehre“, brummte der Baron zu mir gewandt, „sag ihm also, er wird von diesen Einschränkungen und dem Tribut befreit sein, sobald Wersgorixan überwältigt ist.“
    „Das ist offenkundig“, kam kühl die Antwort. „Doch der Gewinn ist zu gering, verglichen mit dem Risiko, daß unser Planet und seine Kolonien bombardiert werden.“
    „Jenes Risiko wird jedoch stark eingeschränkt, wenn alle Feinde von Wersgorixan gemeinsam handeln. Der Feind wird viel zu stark beschäftigt sein, um irgendwelche Offensiven zu unternehmen.“
    „Aber eine solche Allianz gibt es nicht.“
    „Ich habe Grund zu der Annahme, daß der Ashenkoghli-Lord hier auf Boda die Absicht hat, sich uns anzuschließen. Dann werden viele andere Ashenkoghli-Clans gleiches tun, und wäre es nur, um ihn daran zu hindern, zuviel Einfluß zu gewinnen.“
    „Sire“, protestierte ich in englischer Sprache, „Ihr wißt, daß der von Ashenk noch ganz und gar nicht bereit ist, seine Flotte einzusetzen.“
    „Sag dem Monstrum hier trotzdem, was ich gesagt habe.“
    „Mylord, es ist doch nicht die Wahrheit!“
    „Ah, aber wir werden dafür sorgen, daß es die Wahrheit wird; also ist es doch keine Lüge.“
    An soviel Kasuistik wäre ich beinahe erstickt, übersetzte dann aber doch, was er von mir verlangt hatte. Ethelbert schoß zurück. „Was läßt Euch das glauben? Der von Ashenk ist als vorsichtig bekannt.“
    „Sicher.“
    Es war eine Schande, daß Sir Rogers gleichmütiger Tonfall an diese nichtmenschlichen Ohren verschwendet war. „Deshalb wird er seine Absicht auch nicht öffentlich bekennen. Aber seine Leute … einige von ihnen werden sich verplappern oder zumindest nicht widerstehen können, eine Bemerkung fallenzulassen …“
    „Das muß untersucht werden“, sagte Ethelbert. Ich konnte förmlich seine Gedanken lesen. Er würde seine eigenen Spione, Söldlinge der Jairs, einsetzen.
    Wir entfernten uns und nahmen Gespräche auf, die Sir Roger mit einem jungen Ashenkogh geführt hatte. Dieser feurige Kentaur war selbst begierig auf einen Krieg, in dem er Ruhm und Wohlstand gewinnen konnte. Er erklärte die Einzelheiten der Organisation, der Aktenführung und der Kommunikation, die Sir Roger wissen mußte. Dann instruierte ihn der Baron im Detail, welche Dokumente er fälschen und so auslegen sollte, daß Ethelberts Agenten sie finden konnten, welche Worte er im Rauschzustand fallen lassen sollte und wie er auf ungeschickte Weise versuchen sollte, Jair-Beamte zu bestechen …
    Binnen kurzem wußten alle, mit Ausnahme des Ashenkoghli-Gesandten selbst, daß er vorhatte, mit uns gemeinsame Sache zu machen.
    Also sandte Ethelbert eine Kriegsempfehlung nach Pr?*t. Das geschah natürlich in strikter Geheimhaltung, aber Sir Roger bestach den Jair-Inspektor, der diplomatische Botschaften in besonderen Kästen zu den Postschiffen weiterleitete. Dem Inspektor wurde ein ganzer Archipel auf Tharixan versprochen. Das war eine raffinierte Investition meines Herrn, denn er erhielt dafür das Recht, dem Ashenkoghli-Häuptling jene Depesche zu zeigen, ehe sie ihren Weg fortsetzte. Da Ethelbert so großes Vertrauen zu unserer Sache hatte, ließ der Häuptling seine eigene Flotte kommen und schrieb an die Lords verbündeter Clans Briefe, in denen er sie aufforderte, es ihm gleich zu tun.
    Unterdessen hatte die militärische Abwehr von Boda erfahren, was geschah. Sie konnten ganz sicher nicht zulassen, daß Pr?*t und Ashenk eine so reiche Ernte einfuhren, während ihr Planet bedeutungslos blieb. Demzufolge sprachen sie die Empfehlung aus, daß auch die Jairs sich der Allianz anschließen sollten. So bedrängt, erklärte das Parlament Wersgorixan den Krieg.
    Sir Roger grinste über das ganze Gesicht. „Das war einfach“, meinte er, als seine Hauptleute ihn lobten. „Ich brauchte mich bloß zu erkundigen, wie die Dinge hier angepackt wurden, und das war nie geheim. Dann stolperten die Sternenleute in Fallen, mit denen man nicht einmal einen blöden Deutschen hätte hereinlegen können.“
    „Aber wie kann das sein, Sire?“ fragte Sir Owain. „Sie sind älter, stärker und weiser als wir.“
    „Den ersten beiden Attributen stimme ich zu“, nickte der Baron. Er war so gut gelaunt, daß er selbst dem Ritter gegenüber kameradschaftlich auftrat. „Aber was das dritte betrifft – nein. Wenn es auf Intrigen hinausläuft, bin ich da keineswegs ein Meister, kein Italiener. Aber die Sternenleute sind wie Kinder.
    Und warum? Nun, auf der Erde

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