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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gekaperte Wersgor-Schiffe, um unsere eigenen zu schonen.“
    Beljad saß plötzlich katzengerade da. Sein Fell sträubte sich erregt. „Dann seid ihr eine andere sternenfahrende Rasse?“ rief er aus.
    „Wir heißen Engländer“, rief Sir Roger hinaus. Er wollte potentielle Verbündete nicht mehr belügen als unbedingt nötig war, da sich ihre Verstimmung, falls sie die Lüge später entdecken sollten, unangenehm würde auswirken können. „Unsere Lords haben ausgedehnte ausländische Besitzungen wie Ulster, Leinster, die Normandie – aber ich will Euch nicht mit einem Katalog von Planeten langweilen.“ Ich alleine bemerkte, daß er nicht tatsächlich gesagt hatte, jene Grafschaften und Herzogtümer seien Planeten. „Um es kurz zu sagen, unsere Zivilisation ist sehr alt. Unsere Aufzeichnungen reichen mehr als fünftausend Jahre in die Vergangenheit.“ Er bediente sich soweit wie möglich wersgorianischer Begriffe. Und wer will schon leugnen, daß die Heilige Schrift mit absoluter Genauigkeit bis zur Zeit Adams zurückreicht?
    Beljad war weniger beeindruckt, als wir erwartet hatten. „Die Wersgorix rühmen sich ganzer zweitausend Jahre klar aufgezeichneter Geschichte, seit sie ihre Zivilisation nach ihrem letzten Krieg wieder neu aufgebaut haben“, sagte er. „Aber wir Jairs besitzen eine verläßliche Chronologie für die letzten acht Jahrtausende.“
    „Seit wann praktiziert ihr den Raumflug?“ fragte Sir Roger.
    „Etwa zwei Jahrhunderte.“
    „Ah. Unsere frühesten Experimente jener Art waren – wie lange liegt das zurück, würdest du sagen, Bruder Pravus?“
    „Etwa dreitausendfünfhundert Jahre, an einem Ort namens Babel“, sagte ich ihnen.
    Beljad schluckte, und Sir Roger fuhr aalglatt fort: „Dieses Universum ist so groß, daß erst vor ganz kurzer Zeit ein Kontakt zwischen dem sich ausdehnenden englischen Königreich und dem sich ebenfalls ausdehnenden Wersgor-Reich stattfand. Sie erkannten unsere wahren Kräfte nicht und griffen uns unprovoziert an. Ihr kennt ihre Boshaftigkeit. Wir selbst sind eine sehr friedliche Rasse.“ Wir hatten von unseren Gefangenen, die dafür nur Verachtung übrig hatten, erfahren, daß die Jair-Republik den Krieg bedauerte und noch nie einen Planeten kolonisiert hatte, der bereits Einwohner besaß. Sir Roger faltete die Hände und drehte die Augen himmelwärts. „In der Tat“, fuhr er fort, „ist eines unserer grundlegendsten Gebote ‚Du sollst nicht töten’. Und doch schien es uns eine noch größere Sünde, einer so grausamen und gefährlichen Macht wie Wersgorixan weiterhin zu erlauben, hilflose Völker zu unterdrücken.“
    „Hm.“ Beljad rieb sich die pelzbedeckte Stirn. „Wo liegt dieses Euer England?“
    „Nun, nun“, schnurrte Sir Roger. „Ihr könnt nicht erwarten, daß wir das Fremden sagen, selbst wenn wir sie noch so verehren, solange wir nicht zu einer gewissen Verständigung gekommen sind. Die Wersgorix selbst wissen es nicht, denn wir haben ihr Kundschafterschiff gekapert. Diese meine Expedition ist nach hierher gekommen, um sie zu bestrafen und Informationen zu sammeln. Wie ich Euch sagte, haben wir Tharixan unter nur ganz geringen eigenen Verlusten eingenommen. Aber es ist nicht die Art unseres Monarchen, sich in Angelegenheiten einzumischen, die andere intelligente Rassen betreffen, wenigstens nicht, ohne deren Wünsche zu erkunden. Ich schwöre, daß König Edward III. nie auch nur im Traum daran gedacht hat, so etwas zu tun. Ich würde es vielmehr vorziehen, wenn Ihr Jairs und andere, die unter den Wersgorix gelitten haben, sich mit mir in einem Kreuzzug verbünden würden, um sie zu demütigen. Auf diese Weise werdet Ihr das Recht erwerben, ihr Reich fair und gerecht mit uns zu teilen.“
    „Seid Ihr – der Führer einer einfachen militärischen Expedition – ermächtigt, solche Verhandlungen zu führen?“ fragte Beljad zweifelnd.
    „Sir, ich bin kein kleiner Adeliger“, antwortete der Baron steif. „Meine Abkunft ist so hoch wie wohl keine in Eurem Reiche. Ein Vorfahr von mir namens Noah war einst Admiral der Vereinten Flotten meines Planeten.“
    „Das kommt so plötzlich“, wich Beljad aus. „Unerhört. Wir können nicht … ich kann nicht … es muß diskutiert werden und …“
    „Sicherlich.“ Mein Herr hob seine Stimme, bis der ganze Saal widerhallte. „Aber zögert nicht zu lange, Ihr Edlen. Ich biete Euch eine Chance, an der Zerstörung der Wersgor-Barbarei teilzunehmen, da England deren Existenz nicht

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