Sir Rogers himmlischer Kreuzzug
Roger und seine prunkvoll gekleideten Begleiter durch ihre ruhigen Straßen galoppierten, sie hörten, wie er ihre alten Feinde besiegt hatte. Ihre Legenden, die seit langer Zeit nur darauf beruhten, daß sie schließlich nur den kleinsten Teil des Universums kannten, bereiteten sie förmlich auf die Vorstellung vor, daß es jenseits ihrer Landkarten ältere und stärkere Rassen gab. Als sie daher hörten, daß er zum Krieg drängte, fingen sie Feuer und verlangten danach. Boda war eine echte Republik, nicht eine vorgebliche, wie sie die Wersgor hatten. Diese Stimme des Volkes hallte laut im Parlament.
Der Botschafter der Wersgorix protestierte. Er drohte mit Vernichtung. Aber er war weit von zu Hause entfernt, und die Depeschen, die er schickte, würden lange unterwegs sein. Und unterdessen bewarf die Menge seine Residenz mit Steinen.
Sir Roger selbst konferierte mit zwei anderen Botschaftern. Es waren dies die Vertreter der anderen sternfahrenden Nationen, Ashenkoghli und Pr?*tans. Die fremdartigen Buchstaben in dem letztgenannten Namen stammen von mir und stehen für einen pfeifenden Laut beziehungsweise ein Grunzen. Ein Gespräch soll stellvertretend für viele wiedergegeben werden, die stattfanden.
Wie gewöhnlich wurde es in der Wersgorsprache geführt. Ich hatte größere Schwierigkeiten beim Übersetzen, als ich das gewöhnt war, da der Pr?*tan sich in einer Kiste befand, die die Hitze und die giftige Luft aufrechterhielt, die er benötigte, durch einen Lautsprecher sprach und einen Akzent hatte, der noch schlimmer als mein eigener war. Ich versuchte nicht einmal, seinen persönlichen Namen oder Rang zu erfahren, denn dies umfaßte Begriffe, die für den menschlichen Geist noch komplizierter als die Bücher von Maimonides waren. Ich betrachtete ihn als den tertiären Eimeister des Nordweststockes und nannte ihn für mich Ethelbert.
Meine Besucher saßen in einem kühlen blauen Raum, weit über der Stadt. Während sich Ethelberts tentakelbewehrte Gestalt, die ich nur undeutlich durch das Glas wahrnahm, mit förmlichen Höflichkeiten mühte, blickte Sir Roger auf das Panorama hinaus, das sich ihm bot. „Offene Fenster, so breit wie eine Ausfallpforte“, murmelte er. „Was für eine Gelegenheit! Welche Freude es sein müßte, diesen Ort anzugreifen!“
Als unser Gespräch begonnen hatte, sagte Ethelbert: „Ich kann die Stöcke auf keinerlei Politik festlegen. Ich kann nur eine Empfehlung schicken. Aber da unser Volk weniger individualistisch eingestellt ist als der Durchschnitt, darf ich hinzufügen, daß meine Empfehlung großes Gewicht hat. Gleichzeitig ist es aber dementsprechend schwierig, mich zu überzeugen.“
Das hatte man uns bereits klargemacht. Was die Ashenkoghli anging, so waren sie in Clans aufgeteilt; ihr hiesiger Botschafter war der Häuptling eines solchen Clans und konnte dessen Flotte aus eigener Vollmacht mobilisieren. Das erleichterte unsere Verhandlungen dermaßen, daß wir glaubten, es sei eine Offenbarung des Willens Gottes. Ich möchte sogar behaupten, daß das Vertrauen, das wir daraus zogen, für sich allein schon von großem Nutzen für uns war.
„Sicherlich sind Euch, Sir, die Argumente bereits bekannt, die wir den Jairs vorgetragen haben“, sagte Sir Roger. „Sie gelten in gleichem Maße für Pur-Pur – wie auch immer Euer Planet heißen mag.“
Ich ärgerte mich ein wenig, daß er mir die ganze Last überließ, die Namen richtig auszusprechen und seinen Satz höflich neu zu formulieren, und erlegte mir als Buße für diesen Gedanken einen Rosenkranz auf. Wersgor war eine so barbarische Sprache, daß ich immer noch nicht richtig in ihr zu denken vermochte. Demzufolge pflegte ich, wenn ich Sir Rogers Französisch zu übersetzen hatte, den Inhalt seiner Worte zuerst in das Englisch meiner Knabenzeit zu übertragen, anschließend in stattliche lateinische Perioden, und auf diesem festen Fundament konnte ich dann eine Wersgorstruktur errichten, die Ethelbert auf mentalem Wege ins Pr?*tan übersetzte. Die Werke Gottes sind wundersam.
„Die Stöcke haben gelitten“, räumte der Botschafter ein. „Die Wersgorix schränken den Umfang unserer Raumflotte und unserer extraplanetarischen Besitzungen ein und fordern einen hohen Tribut an seltenen Metallen. Unsere Heimatwelt ist jedoch für sie ohne Nutzen, so daß wir wie Boda und Ashenk keine Eroberung zu befürchten brauchen. Warum sollten wir also ihren Zorn herausfordern?“
„Ich fürchte, diese Geschöpfe haben keine
Weitere Kostenlose Bücher