Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht
Stelle das Umladen der Fracht veranlassen." Er wandte sich ab, denn das Verlangen, sie in die Arme zu reißen und ihren verführerischen Mund zu küssen, wurde übermächtig in ihm. Schnell verließ er die Kajüte.
Ambrosia sah ihm einigermaßen fassungslos hinterher. Er hatte ihren Vorschlag angenommen! Mehr noch, er hatte ihren Plan großartig genannt!
„So, das war’s, Captain." Newton beobachtete, wie die Seeleute zurück auf die Undaunted kletterten. Die Fässer und anderen Behältnisse, in denen das Gold versteckt war, wurden noch mit bunten Decken und Quilts zugedeckt, so dass sie wie harmlose große Seekis ten aussahen.
Riordan bedeutete Newton, ihm in die Kapitänskajüte zu folgen. Dort fragte er ohne Umschweife: „Was hältst du von dem jungen Randolph, Newt?"
„Ein guter Matrose, Captain. Ich habe gehört, dass auch sein Vater und Großvater gute Seeleute waren, die sogar ihre eigenen Schiffe befehligten, die sie an Piraten verloren. Aber Randolph wird ebenfalls eines Tages ein Schiff sein Eigen nennen. Er weiß auf jeden Fall sehr gut mit der Undaunted umzuge hen." Newt atmete tief durch. Es kam nicht oft vor, dass er so eine lange Rede hielt.
„Glaubst du, er würde unser Schiff so gut behandeln, als wäre es sein eigenes?"
Newton zog fragend eine Braue hoch. Er wusste nicht, worauf Riordan hinauswollte. „Ja, ich denke schon."
„Dann schick ihn auf der Stelle zu mir. Ich habe einige Be fehle für ihn."
Kopfschüttelnd tat der alte Mann, wie ihm geheißen. Kurz darauf kehrte er mit dem jungen Seemann zurück.
„Randolph, ich muss dich um Hilfe bitten."
„Aye Aye, Sir."
„Ich ernenne dich hiermit zum Kapitän der Undaunted. Und jetzt setz dich. Wir müssen einiges besprechen."
Newton war genauso überrascht wie Randolph. Schweigend hörte er zu, wie Riordan dem jungen Mann Anweisungen erteilte. Schließlich schüttelten sich die beiden die Hände, Riordan warf sich seinen Seesack über die Schulter und ging dann vor Randolph und Newton die Stufen zum Deck hinauf.
„Was hat das alles zu bedeuten, Captain?"
„Newt, was hältst du von Familienausflügen mit Picknick?"
„Picknick?" Er kratzte sich verwirrt am Kopf. „Keine Ahnung. Habe noch nie eins mitgemacht."
„Nun, dann steht dir eine neue Erfahrung bevor. Pack deine Sachen, und komm mit mir."
Die Besatzung der Undaunted beobachtete schweigend und ungläubig, wie ihr Kapitän in die Takelage kletterte und sich von dort an einem Seil hinüber zur Sea Challenge schwang, wo er seinen Seesack auf das Deck warf.
„Na los jetzt, Newton", rief Riordan. „Du und ich sind soeben Mitglieder der Familie Lambert geworden, zumindest bis zu unserer glücklichen Ankunft in London."
Als Newton ebenfalls auf der Sea Challenge angelangt war, stand Ambrosia bereits dort, hatte die Hände in die Hüften ge stemmt und fragte herausfordernd: „Und was genau führt ihr zwei im Schilde?"
„Wir wollen uns der Familie anschließen, Matrose Lambert", erwiderte Riordan lächelnd.
„Uns gefällt der Gedanke an eine kleine Ferienreise an Bord dieses schmucken Seglers."
Ambrosia sah, dass ihre Schwestern kurz davor standen, laut loszulachen. Sie selber jedoch wurde immer wütender. Ihre Augen glitzerten vor Zorn. „Es gibt hier nur eine Kapitänskajüte, und die bewohnt unser Großvater", erklärte sie.
Riordan tat so, als bemerkte er ihre Verärgerung nicht. „Und du und die anderen Damen, wo schlaft ihr?"
„In Hängematten, die wir unten im Mannschaftsquartier aufgehängt haben."
„Newton und ich haben schon in vielen Hängematten auf unzähligen Schiffen geschlafen.
Wir werden völlig zufrieden sein."
Riordan wandte sich um und winkte den Seeleuten auf der Undaunted zum Abschied zu, denn die beiden Schiffe hatten begonnen, sich voneinander zu entfernen. Dann sagte er zu Geoffrey Lambert: „Matrosen Spencer und Findlay melden sich gehorsamst zum Dienst, Sir."
Der alte Mann war offensichtlich begeistert. „Willkommen an Bord, Männer. Verstaut eure Sachen, und dann an die Arbeit. Wir wollen möglichst schnell Fahrt aufnehmen."
„Aye, Captain." Riordan zwinkerte Newton zu, und gemeinsam gingen sie unter Deck, um ihre Seesäcke zu verstauen. Im Mannschaftsraum hingen in der Tat fünf Hängematten nebeneinander, und sie spannten ihre eigenen so weit entfernt wie möglich auf der anderen Seite des Quartiers. Zwischen ihnen und den Damen lag das Frachtgut, so dass die Ladies so unge stört wie möglich waren.
Ein wenig besorgt
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