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Sirenenfluch

Sirenenfluch

Titel: Sirenenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Papademetriou
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nicht?«
    Asia zuckte nur vielsagend mit den Schultern. »Mag sein«, sagte sie, wobei ihre Augen blitzten, als ob sie sich königlich über Zoe amüsierte.
    Kein Wunder, dass Will mich über sie ausgefragt hat. Zoe machte sich ja mittlerweile selbst so ihre Gedanken. »Du bist so …« Sie suchte nach dem passenden Ausdruck. »Merkwürdig.«
    Asia lachte und Zoe wurde rot.
    »Also, ich meinte eigentlich nicht merkwürdig«, beeilte Zoe sich zu sagen. »Ich finde dich nur … na ja, irgendwie geheimnisvoll.«
    »Ich fühle mich nicht gekränkt«, sagte Asia.
    Sie verfielen in Schweigen. Um sie herum ging das bunte Partytreiben weiter und die verschwitzte Menschenmenge drängte immer mehr auch zu der Ecke, in der sie standen. »Hier ist es so heiß«, sagte Asia nach einer Weile. »Dass du überhaupt atmen kannst.«
    Ein Arm streifte Zoe, als ein kleiner, untersetzter Typ sich an ihr vorbei einen Weg durch die Menge bahnte, um zum Bier zu gelangen. »Hier am Rand ist es etwas angenehmer.«
    »Man ist so eingeengt.«
    Zoe streckte ihren Ellbogen aus und jemand ging einen Schritt zur Seite. Ein paar Zentimeter freie Fläche taten sich auf und Asia nahm rasch den neu gewonnenen Platz ein. »Da möchte man am liebsten einfach hineinspringen«, sagte sie und blickte sehnsüchtig ins Wasser.
    »In dem Outfit?«, scherzte Zoe.
    Asia blickte an ihrem weißen Kleid hinunter. Es war im Goddess-Stil geschnitten, mit Neckholder und langen weißen Stoffbahnen, die ihr beinahe bis zu den Knöcheln hinabreichten.
    »Nicht gerade bestens zum Schwimmen geeignet«, merkte Zoe an.
    »Hm.« Asia blickte wieder aufs Wasser und schien ihr gar nicht richtig zuzuhören. Plötzlich verengten sich ihre Augen, als ob sie dort unten etwas entdeckt hätte, und sie machte einen Schritt zurück.
    »Was hast du denn?«
    Asia sah sie aus ihren kühlen grünen Augen an. »Siehst du dort unten irgendetwas?«
    Zoe schaute angestrengt ins Wasser. »Nein.«
    »Nein«, wiederholte Asia.
    Zoe warf ihrer Freundin einen prüfenden Blick zu, doch deren Miene blieb reglos. Schräg hinter ihr bemerkte Zoe einen gut aussehenden dunkelhäutigen Kerl, der Asia genauestens unter die Lupe nahm. Ihr exotisches Aussehen hatte bereits jede Menge Aufmerksamkeit erregt und Zoe verspürte einen Anflug von Eifersucht. Noch ein Grund, weshalb Will mich über sie ausgefragt hat, dachte sie.
    »Ich muss diesen Ort verlassen«, sagte Asia plötzlich. »Diese Hitze …«
    »Im Ernst?« Selbst in dem ganzen Gedränge wirkte Asia noch immer frisch und sauber.
    Doch sie hatte sich bereits entfernt, glitt zwischen den vielen Menschen hindurch und bewegte sich schnell auf das Ende des Stegs zu. Es sah aus, als würde sie sich inmitten eines Kraftfeldes befinden. Sie stieß mit niemandem zusammen und niemand berührte sie.
    »Du wirst beobachtet.« Angus tauchte neben Zoe auf, in der Hand einen Plastikbecher, der zur Hälfte mit Schaum gefüllt war. Er stellte sich in die Lücke, die Asia hinterlassen hatte.
    »Von wem denn?«
    Angus wies mit dem Kopf in die Richtung und Zoe sah einen blassen Jungen in einem schwarzen T-Shirt und Jeans. Seine auffällig großen Augen starrten sie einen Moment lang unverwandt an, bevor er den Blick wieder von ihr abwandte.
    »Ach, der«, meinte Zoe ausweichend. »Das ist Kirk, der durchgeknallte Schreihals aus der Zehnten.« Sie beobachtete, wie er sich einen Plastikbecher schnappte und ihn ins Meer warf. Dann noch einen. Er griff nach einem dritten, doch ein Mädchen schnappte ihn ihm vor der Nase weg, da sie ihn offenbar noch nicht leer getrunken hatte. Kirk duckte sich und schlich davon, wobei er Arme und Beine wie ein Krake entlang des Geländers ausstreckte und sich tastend rückwärtsbewegte.
    »Schreihals passt.«
    »Der ist hier bekannt wie ein bunter Hund.«
    »Hey, sein Gesicht erscheint sogar öfter in der Zeitung als das von Lindsay Lohan.«
    Zoe lachte. Eine Haarsträhne wehte ihr vor die Augen. Angus wollte sie ihr aus dem Gesicht streichen, hielt jedoch inne und zog dann zögerlich seine Hand zurück. »Entschuldige«, murmelte er. Er lehnte sich mit seinem ganzen Gewicht auf das Geländer und starrte hinab aufs Wasser.
    Zoe strich sich die Strähne aus dem Gesicht und schenkte ihm ein reumütiges Lächeln. Es wäre wohl zu viel verlangt, dass Angus und ich wieder ganz normal miteinander umgehen könnten, dachte sie.
    »Wo ist denn Jason?«, fragte Angus und warf ihr einen kurzen Seitenblick zu.
    Zoe bedeckte ihr Gesicht mit beiden

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